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vgbe energy journal 10 (2022) - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat

vgbe energy journal - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat. Issue 10 (2022). Technical Journal of the vgbe energy e.V. - Energy is us! NOTICE: Please feel free to read this free copy of the vgbe energy journal. This is our temporary contribution to support experience exchange in the energy industry during Corona times. The printed edition, subscription as well as further services are available on our website, www.vgbe.energy +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

vgbe energy journal - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat.
Issue 10 (2022).
Technical Journal of the vgbe energy e.V. - Energy is us!

NOTICE: Please feel free to read this free copy of the vgbe energy journal. This is our temporary contribution to support experience exchange in the energy industry during Corona times. The printed edition, subscription as well as further services are available on our website, www.vgbe.energy

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SFRA als zuverlässige Methode zur Fehlerdiagnostik an rotierenden Maschinen<br />

lung besteht zwischen Eingangs- und Ausgangsklemme<br />

keine galvanische Verbindung.<br />

Das ist z.B. dann der Fall, wenn der Sternpunkt<br />

geöffnet ist und das Eingangssignal<br />

an eine Klemme der Phase U angelegt wird<br />

und die Antwort an der Phase V oder W gemessen<br />

wird. Die Messungen werden dann<br />

als „indirect“ bezeichnet. Alternativ kann<br />

eine galvanische Verbindung gemessen werden,<br />

d.h. Eingangs- und Ausgangsklemme<br />

liegen jeweils an derselben Phase und werden<br />

mit „direct“ bezeichnet.<br />

Amplitude ratio (D in dB)<br />

0<br />

-<strong>10</strong><br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

SM 1: 37 kVA; p = 2<br />

SM 2: 3,8 MVA; p = 2<br />

SM 3: 260 MVA; p = 4<br />

SM 4: 2,15 MVA; p = 12<br />

SM 5: 6,3 MVA; p = 30<br />

3 Charakteristischer<br />

Amplitudengang<br />

Um die erfolgreiche Anwendung der Methode<br />

sicherzustellen, ist es zunächst nötig, den<br />

allgemeingültigen und für rotierende Maschinen<br />

charakteristischen Verlauf des Amplitudengangs<br />

zu verstehen. Dazu werden an<br />

Maschinen unterschiedlicher Leistungsklassen<br />

und Typs Messungen durchgeführt. Die<br />

folgenden Ta b e l l e 1 und Ta b e l l e 2 fassen<br />

die Prüfobjekte zusammen. Die gezeigten<br />

fünf Synchronmaschinen aus Ta b e l -<br />

l e 1 haben Nennleistungen von 37 kVA bis<br />

260 MVA. Die Polpaarzahlen weißen ebenfalls<br />

große Unterschiede auf. SM 3 wird beispielsweise<br />

als Antrieb eines Schwungradspeichers<br />

mit p=4 eingesetzt. SM 4 und 5<br />

hingegen sind Langsamläufer in Wasserkraftwerken<br />

mit p=12 bzw. p=30.<br />

<strong>10</strong> 2 <strong>10</strong> 3 <strong>10</strong> 4 <strong>10</strong> 5 <strong>10</strong> 6<br />

Frequency (f in Hz)<br />

Bild 1. ? Direct-Messkurven der SM am Beispiel der Phase U.<br />

0<br />

-<strong>10</strong><br />

Amplitude ratio (D in dB)<br />

-20<br />

-30<br />

ASM 1: 6,8 kVA; p = 2<br />

ASM 2: 1 MVA; p = 6<br />

-40 ASM 3: 1,2 MVA; p = 6<br />

ASM 4: 3,3 MVA; p = 7<br />

-50 ASM 5a: 15 MVA; p = 2<br />

ASM 5b: 15 MVA; = 2<br />

-60<br />

<strong>10</strong> 2 <strong>10</strong> 3 <strong>10</strong> 4 <strong>10</strong> 5 <strong>10</strong> 6<br />

Frequency (f in Hz)<br />

Bild 2. ? Direct-Messkurven der ASM am Beispiel der Phase U.<br />

Auch die vorgestellten ASM haben unterschiedliche<br />

Nennleistungen von 6,8 kVA bis<br />

15 MVA. Die Polpaarzahlen variieren zwischen<br />

p=2 und p=7.<br />

Tab. 1. Leistungsdaten der Synchronmaschinen.<br />

Spannung<br />

Leistung<br />

Alle Messkurven beginnen bei niedrigen<br />

Frequenzen bei einer Dämpfung von 0 dB.<br />

Anschließend tritt ein Tiefpassverhalten<br />

auf, d.h. die Dämpfung steigt mit steigender<br />

Drehzahl in<br />

min -1<br />

Polpaarzahl<br />

SM 1 380 V 37 kVA 1500 2<br />

SM 2 953 V 3,8 MVA 225 2<br />

SM 3 <strong>10</strong>,5 kV 260 MVA 1500 4<br />

SM 4 3,1 kV 2,15 MVA 250 12<br />

SM 5 6,3 kV 6,3 MVA <strong>10</strong>0 30<br />

Tab. 2. Leistungsdaten der Asynchronmaschinen.<br />

Spannung<br />

Leistung<br />

Drehzahl in<br />

min - 1<br />

Polpaarzahl<br />

ASM 1 400 V 6,8 kVA 1455 2<br />

ASM 2 <strong>10</strong> kV 1 MVA 496 6<br />

ASM 3 <strong>10</strong> kV 1,2 MVA 490 6<br />

ASM 4 <strong>10</strong> kV 3,3 MVA 420 7<br />

ASM 6a <strong>10</strong> kV 15 MVA 1481 2<br />

ASM 5b <strong>10</strong> kV 15 MVA 1481 2<br />

In B i l d 1 sind zusammengefasst alle Messergebnisse<br />

der SM dargestellt. Es sind jeweils<br />

Direct-Messungen am Beispiel der<br />

Phase U zu sehen. Die Leistungsklassen unterscheiden<br />

sich deutlich, ebenso wie die<br />

Bauweise der Maschinen, was an der Polpaarzahl<br />

ersichtlich wird. Trotzdem sind in<br />

den Kurven ähnliche Verhalten zu erkennen.<br />

Frequenz. Es folgen mehrere Resonanzpunkte,<br />

die als lokale bzw. globale Maxima<br />

und Minima sichtbar werden.<br />

Ähnliches Verhalten wie bei den SM ist auch<br />

bei den ASM in B i l d 2 zu erkennen. Es<br />

kommt zu einem Tiefpassverhalten, bevor<br />

mehrere Resonanzpunkte auftreten. Aus<br />

den Messungen ist zu erkennen, dass die<br />

Kurven ähnlich sind, alle Maschinen aber<br />

einen individuellen Verlauf aufzeigen. Daher<br />

werden diese Messungen auch „Fingerprint-Messungen“<br />

genannt, die in der späteren<br />

Interpretation als Referenz der jeweiligen<br />

Maschine verwendet werden können.<br />

Die erläuterten SFRA-Messkurven der SM<br />

und ASM wurden im Detail analysiert und es<br />

konnte ein allgemeingültiger und charakteristischer<br />

Verlauf für rotierende Maschinen<br />

abgeleitet werden. Dieser ist in B i l d 3 ersichtlich<br />

und kann in vier Frequenzbereiche<br />

aufgeteilt werden. Alle Direct-Messungen<br />

beginnen bei 20 Hz bei ca. 0 dB Dämpfung,<br />

bevor im Bereich 1 ein Tiefpassverhalten<br />

auftritt. Das wird deutlich, da die Messkurve<br />

mit einer konstanten Steigung abfällt.<br />

Das Tiefpassverhalten wird durch Bereich 2<br />

unterbrochen und es ist eine Doppelresonanz<br />

ersichtlich. Bei ASM oder SM mit kurzgeschlossener<br />

Erregerwicklung gibt es diese<br />

Doppelresonanz nicht. Im Bereich 3 ist ein<br />

lokales Maximum zu sehen, bevor es im Bereich<br />

4 zu einem globalen Minimum kommt.<br />

Die vier Frequenzbereiche können sich zum<br />

Teil überlagern und sind daher bei den Originalmessungen<br />

nicht immer eindeutig detektierbar.<br />

Ein wichtiger Einflussfaktor, den es bei rotierenden<br />

Maschinen zu beachten gilt ist der<br />

Rotorwinkel. Die relative Lage des Rotors<br />

zum Stator beeinflusst den magnetischen<br />

Kreis und hat damit auch Auswirkungen auf<br />

die Frequenzantwort. Das ist auch dann der<br />

Fall, wenn die Messleitungen ausschließlich<br />

<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> <strong>10</strong> · <strong>2022</strong> | 35

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