12.11.2023 Aufrufe

vgbe energy journal 10 (2022) - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat

vgbe energy journal - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat. Issue 10 (2022). Technical Journal of the vgbe energy e.V. - Energy is us! NOTICE: Please feel free to read this free copy of the vgbe energy journal. This is our temporary contribution to support experience exchange in the energy industry during Corona times. The printed edition, subscription as well as further services are available on our website, www.vgbe.energy +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

vgbe energy journal - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat.
Issue 10 (2022).
Technical Journal of the vgbe energy e.V. - Energy is us!

NOTICE: Please feel free to read this free copy of the vgbe energy journal. This is our temporary contribution to support experience exchange in the energy industry during Corona times. The printed edition, subscription as well as further services are available on our website, www.vgbe.energy

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SFRA als zuverlässige Methode zur Fehlerdiagnostik an rotierenden Maschinen<br />

Amplitude ratio (D in dB)<br />

0<br />

Simulation<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

2 1 3 4<br />

-<strong>10</strong>0<br />

<strong>10</strong> 2 <strong>10</strong> 3 <strong>10</strong> 4 <strong>10</strong> 5 <strong>10</strong> 6<br />

Frequency (f in Hz)<br />

Bild 3. Charakteristischer Amplitudengang für Direct-Messungen bei geöffnetem Sternpunkt.<br />

verwendet werden. Speziell bei rotierenden<br />

Maschinen ergibt sich weiter die Möglichkeit,<br />

den Drehwinkel zur Interpretation hinzuzufügen.<br />

In bestimmten Fällen ist dann<br />

keine Referenzmessung mehr nötig, d.h. die<br />

SFRA kann bereits bei der ersten Anwendung<br />

an einer Maschine erste Zust<strong>and</strong>sbewertungen<br />

liefern.<br />

Zunächst wird ein Beispiel zur Auswertung<br />

von Messungen über den Phasenvergleich<br />

gezeigt. Dazu wird je eine Messung an allen<br />

Phasen durchgeführt und anschließend die<br />

drei erhaltenen Ergebnisse mitein<strong>and</strong>er verglichen.<br />

Als Messobjekt dient ein defekter<br />

Stator eines 500 MW Kraftwerkgenerators.<br />

An der Innenseite des Stators sind Br<strong>and</strong>stellen<br />

zu erkennen, die genaue Fehlerursache<br />

ist allerdings nicht bekannt. Der Fehler<br />

ist sowohl bei den direct als auch bei den<br />

indirect-Messungen detektierbar, bei Letzteren<br />

allerdings deutlicher, weshalb diese in<br />

B i l d 6 dargestellt sind. Auffällig ist, dass<br />

eine der drei Messungen bei niedrigen Frequenzen<br />

stark von den <strong>and</strong>eren beiden abweicht.<br />

Der flachere Verlauf der rot gepunkteten<br />

Messung 3 ist untypisch für indirect-<br />

Messungen und kann mit einem schwach<br />

leitenden parallelen Pfad zwischen Eingangs-<br />

und Ausgangsklemme begründet<br />

werden. Grund dafür ist der Fehler, der dadurch<br />

örtlich einer Phase zugeordnet werden<br />

kann. Ferner können dessen Auswirkungen<br />

auf die Messkurve in Modellen dis-<br />

an Statorklemmen angeschlossen sind. Der<br />

Messstrom erzeugt einen magnetischen<br />

Fluss, der über das Ständerblechpaket und<br />

den Rotor geführt wird. Um den Einfluss des<br />

Rotorwinkels anschaulich darzustellen,<br />

werden Messungen bei verschiedensten Rotorpositionen<br />

in einem Diagramm zusammengefasst.<br />

In B i l d 4 ist links beispielhaft<br />

der Amplitudengang bei einem einzigen<br />

Drehwinkel aufgetragen. Im rechten Teil der<br />

Abbildung sind mehrere Messungen bei unterschiedlicher<br />

Winkelpositionen in einem<br />

Diagramm, indem eine dritte Achse mit dem<br />

Titel „rotor angle“ eingefügt ist. Dadurch<br />

wird die Abhängigkeit der Amplitudendämpfung<br />

über der Frequenz und dem Rotorwinkel<br />

darstellbar. Optional können die<br />

einzelnen Messungen zu einer Oberfläche<br />

zusammengefasst und zu einem Konturdiagramm<br />

eingefärbt werden.<br />

Die Relevanz der Rotorposition zeigt sich<br />

beispielhaft in folgender B i l d 5 . Dargestellt<br />

ist die direct-Messung der Phase U an<br />

SM 1 bei geöffnetem Sternpunkt. Die Messung<br />

beim Winkel 0° entspricht der aus Abbildung<br />

1. Über den gesamten Drehwinkelbereich<br />

von 0° bis 360° sind periodische Abhängigkeiten<br />

zu erkennen. Diese sind nicht<br />

bei allen Frequenzen, deutlich werden sie<br />

v.a. in den Bereichen 2, 3 und 4, die mit Pfeilen<br />

markiert sind. Auffällig ist, dass sind die<br />

Messungen alle 90° wiederholen, d.h. es bildet<br />

sich eine periodische, sinusförmige Abhängigkeit<br />

aus. Die Anzahl der Perioden n<br />

über den gesamten Drehwinkelbereich ist<br />

abhängig der Polpaarzahl und kann mit der<br />

Formel n = 360° /p berechnet werden. Der<br />

konstruktive Grund dafür liegt im rotationssymmetrischen<br />

Aufbau der Maschine mit<br />

vier Polen.<br />

4 Beispiele zur<br />

Fehlerdetektion<br />

Die Interpretation von SFRA Messungen erfolgt<br />

üblicherweise durch den Vergleich einer<br />

aktuellen Messung mit einer Referenzmessung.<br />

Diese Referenzmessung ist im<br />

Idealfall eine identische Messung an derselben<br />

Maschine zu einem früheren Zeitpunkt.<br />

Alternativ kann eine Messung an einer <strong>and</strong>eren<br />

Phase oder einer Schwestermaschine<br />

Amplitude ratio (D in dB)<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

-<strong>10</strong>0<br />

<strong>10</strong> 2 <strong>10</strong> 3 <strong>10</strong> 4 <strong>10</strong> 5 <strong>10</strong> 6<br />

Frequency (f in Hz)<br />

Bild 4. Visuelle Darstellung des Einflusses des Rotorwinkels.<br />

Ratio (D in dB)<br />

0<br />

-<strong>10</strong><br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

360<br />

270<br />

180<br />

90<br />

Rotor angle (in o )<br />

0<br />

2 1 3 4<br />

Frequency (f in Hz)<br />

Simulation<br />

<strong>10</strong> 2 <strong>10</strong> 3 <strong>10</strong> 4 <strong>10</strong> 5 <strong>10</strong> 6<br />

Bild 5. Direct-Einzelphasenmessung der SM 1 (37 kVA, p = 2) der Phase U in Abhängigkeit der<br />

Rotorposition.<br />

kutiert werden, sodass die Fehlerursache<br />

eingegrenzt werden kann.<br />

Der Dämpferkäfig bei Synchronmaschinen<br />

ist ähnlich aufgebaut wie ein Kurzschlusskäfig<br />

von Asynchronmaschinen. Er besteht aus<br />

axial angeordneten Stäben, die an beiden<br />

Seiten über Kurzschlussringe kontaktiert<br />

sind. Ein möglicher Defekt ist der Stabbruch,<br />

d.h. einer oder mehrere Stäbe dieses<br />

Dämpferkäfig sind gebrochen. Im schlechtesten<br />

Fall können die gebrochenen Stäbe<br />

aus dem Rotor hervorstehen und im Betrieb<br />

erhebliche Schäden an der Statorinnenseite<br />

hervorrufen. Um diesen Fehler nachzubilden<br />

ist die SM 1 so modifiziert, dass solche<br />

Fehler an fünf verschiedenen Stellen implementiert<br />

werden können. Dazu sind im<br />

36 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> <strong>10</strong> · <strong>2022</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!