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vgbe energy journal 10 (2022) - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat

vgbe energy journal - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat. Issue 10 (2022). Technical Journal of the vgbe energy e.V. - Energy is us! NOTICE: Please feel free to read this free copy of the vgbe energy journal. This is our temporary contribution to support experience exchange in the energy industry during Corona times. The printed edition, subscription as well as further services are available on our website, www.vgbe.energy +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

vgbe energy journal - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat.
Issue 10 (2022).
Technical Journal of the vgbe energy e.V. - Energy is us!

NOTICE: Please feel free to read this free copy of the vgbe energy journal. This is our temporary contribution to support experience exchange in the energy industry during Corona times. The printed edition, subscription as well as further services are available on our website, www.vgbe.energy

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SFRA als zuverlässige Methode zur Fehlerdiagnostik an rotierenden Maschinen<br />

Amplitude ratio (D in dB)<br />

Frequency (f in Hz)<br />

Bild 6. Indirect-Messungen an einem Stator eines 500 MW Synchrongenerators mit unbekanntem<br />

Fehler.<br />

Dämpferkäfig die jeweiligen Verbindungen<br />

einzelner Stäbe zum Kurzschlussring getrennt.<br />

Über schraubbare Bolzen können<br />

diese wieder elektrisch kontaktiert werden.<br />

Ein Beispiel, welche Auswirkungen der Fehler<br />

auf den Amplitudengang der statorseitigen<br />

Messung hat, zeigt B i l d 7. Die Messung<br />

entspricht der aus B i l d 5 , d.h. der<br />

Phase U bei geöffnetem Sternpunkt als Konturdiagramm.<br />

Hier allerdings mit implementierten<br />

dreifachem Stabbruch. Es ist<br />

deutlich zu erkennen, dass die Periodizität<br />

über dem Drehwinkel gestört ist. Im fehlerfreien<br />

Zust<strong>and</strong> auf B i l d 5 bilden sich symmetrische<br />

Wellen entlang der Rotorwinkel-<br />

Achse aus. Nach der Fehlerimplementierung<br />

in B i l d 7 ist v.a. im Bereich der Hauptresonanz<br />

ein stark unsymmetrisches Verhalten<br />

festzustellen. Hervorgerufen wird dieses<br />

durch die eingebauten Stabbrüche, die den<br />

konstruktiven Aufbau des Rotors aus magnetischer<br />

und elektrischer Sicht verändern.<br />

Das Beispiel zeigt, dass der Drehwinkel bei<br />

Ratio (D in dB)<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

-<strong>10</strong>0<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

Messung 1 (indirect)<br />

Messung 2 (indirect)<br />

Messung 3 (indirect)<br />

360<br />

270<br />

180<br />

90<br />

0<br />

Rotor angle (in o )<br />

<strong>10</strong> 2 <strong>10</strong> 3 <strong>10</strong> 4 <strong>10</strong> 5 <strong>10</strong> 6<br />

der Durchführung von SFRA Messungen an<br />

rotierenden Maschinen in jedem Fall berücksichtigt<br />

werden muss. Dessen Einflüsse<br />

auf den Amplitudengang sind teils sehr groß<br />

und können Fehlinterpretationen hervorrufen.<br />

Es ergibt sich dadurch allerdings auch<br />

die Möglichkeit, Interpretationen ohne Referenzmessung<br />

durchzuführen, was die Anwendung<br />

der Methode an rotierenden Maschinen<br />

bestärkt.<br />

5 Zusammenfassung<br />

Die SFRA Methode findet bisher noch keine<br />

Anwendung bei rotierenden elektrischen<br />

Maschinen. Das Potential ist groß, denn es<br />

können mit einer Messung viele verschiedene<br />

Bereiche der Maschine aufgenommen<br />

und bewertet werden. Es kann ein guter Gesamtüberblick<br />

über den Zust<strong>and</strong> der Maschine<br />

gewonnen werden. Selbst Bereiche,<br />

die nicht im direkten elektrischen Messkreis<br />

liegen, beeinflussen das Messergebnis und<br />

<strong>10</strong> 2 <strong>10</strong> 3 <strong>10</strong> 4 <strong>10</strong> 5 <strong>10</strong> 6<br />

Frequency (f in Hz)<br />

Bild 7. Direct-Messung der Phase U an SM 1 mit dreifachem Stabbruch.<br />

III U1U2 "triple rod rupture"<br />

fault at rotor angle <strong>of</strong><br />

0 o , 180 o , 190 o<br />

sind somit abgebildet. Das ist besonders<br />

dann interessant, wenn z.B. Probleme in<br />

schwer zugänglichen Bereichen auftreten<br />

und messtechnisch erfasst werden möchten.<br />

Grundvoraussetzung für die erfolgreiche<br />

Anwendung ist, dass alle relevanten Einflussfaktoren<br />

bekannt sind und eine gute<br />

Reproduzierbarkeit sichergestellt ist. Dazu<br />

sind in dieser Arbeit viele Einzelmessungen<br />

an Synchronmaschinen und Asynchronmaschinen<br />

unterschiedlicher Bauart und Leistungsklasse<br />

gezeigt. Die erhaltenen Messungen<br />

werden nach einer empirischen Analyse<br />

zu einem charakteristischen und allgemeingültigen<br />

Amplitudengang zusammengefasst.<br />

Alle wesentlichen Frequenzbereiche,<br />

die bei allen Messungen an rotierenden Maschinen<br />

auftreten, sind darin enthalten. Diese<br />

Messung bildet allerdings nur den Verlauf<br />

bei einer bestimmten Rotorposition ab. Da<br />

diese relative Position des Rotors zum Stator<br />

die Frequenzantwort deutlich beeinflussen<br />

kann, müssen die Messungen entweder<br />

immer bei der gleichen Rotorposition<br />

durchgeführt werden, oder die Rotorposition<br />

wird als weiterer Messparameter betrachtet.<br />

Zur Verdeutlichung der grundsätzlichen Anwendbarkeit<br />

der Methode zur Fehlerdiagnostik,<br />

werden zwei Beispiele gezeigt. Zunächst<br />

wird der Phasenvergleich genutzt,<br />

um einen bisher unbekannten Fehler an einem<br />

Stator eines 500 MW Kraftwerkgenerators<br />

zu erkennen. Der Fehler wird dadurch<br />

besser verst<strong>and</strong>en und kann durch die Messungen<br />

örtlich eingegrenzt werden. Des<br />

Weiteren wird gezeigt, wie ein Stabbruch im<br />

Dämpferkäfig einer Synchronmaschine<br />

ohne Referenzmessung detektiert werden<br />

kann. Dazu wird die durch den Fehler hervorgerufene<br />

Asymmetrie über den Rotorwinkel<br />

ausgenützt. Besonders dieses Beispiel<br />

verdeutlicht die Vorteile der SFRA-Methode.<br />

Selbst Messungen an den Statorphasen<br />

ermöglichen die Erkennung von<br />

Fehlern im Dämpferkäfig, der im Rotor eingebaut<br />

ist und nicht direkt messtechnisch<br />

kontaktiert werden kann.<br />

Wie erwähnt schaffen die Messungen also<br />

einen sehr guten Gesamtüberblick über den<br />

Zust<strong>and</strong> eines Betriebsmittels. Im Rahmen<br />

der üblichen Diagnosemessungen können<br />

die dadurch erhaltenen In<strong>for</strong>mationen zu<br />

einer effizienteren und sicheren Zust<strong>and</strong>sdiagnose<br />

beitragen, da darauf aufbauend ggf.<br />

auch <strong>and</strong>ere Messmethoden sinnvoller eingesetzt<br />

werden können.<br />

l<br />

<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> <strong>10</strong> · <strong>2022</strong> | 37

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