Ausgabe 11 | Winter 2023

Gründung. Der Mitgliedsbeitrag von je
24.000 Kronen wurde zum ersten finanziellen
Grundstock und auch die Verwendung
war von Anfang an klar. Der
Bau einer vereinseigenen Skihütte stand
ganz oben auf der Wunschliste. »Das
Vorhaben nahmen die 25 Gründer dann
auch bald in Angriff und schon im Herbst
stand die Hütte, auf die alle selbstverständlich
sehr stolz waren«, so Fritz Biedermann.
Seit seinem zehnten Lebensjahr
ist der Hopfgartner Skiklub-Mitglied
und leidenschaftlicher Skifahrer. »Mein
Vater meldete mich damals an. Er stieß
kurz nach der Gründung zum Verein und
war später sogar als Obmann im Einsatz.«
Stolz war der Vater auf ihn, als er Ski fahren
lernte, wie Fritz strahlend erzählt, um
vollends in seine Kindheitserinnerungen
einzutauchen.
SPECK AUF DER PISTE
»Wir waren an die zehn Kinder. Die Skipiste
mussten wir uns selbst herrichten
und ein Skilift existierte am Salvenberg,
unserem Hausberg, auch noch nicht. Alte
Bretter hatten wir, mit Lederriemen, mehr
nicht. Meine Mama war immer dabei,
im Gepäck eine Jause, Tee und Speckbrot.
Meist jausnete ich gemeinsam mit
einem Freund, der die Brote meiner Mutter
genauso wie ich liebte.« Die Erwachsenen
Vereinsmitglieder brachten den
Kindern das Ski fahren bei, professionelle
Trainer kamen erst Jahre später hinzu.
»Das war vor allem auch eine finanzielle
Sache. Ach, Geld war irgendwie immer
zu wenig vorhanden.« Als gelernter Elektriker
wird Fritz mit den Jahren bei der
Zeitnehmung eingeteilt. Betriebsrennen,
Skiclubrennen, ab und an eine Veranstaltung
für die Bayern, so fängt es an. Mit
der Zeit erlangen die Rennen eine immer
größere Bedeutung für den Club, finanziert
der Verein doch mit den Einnahmen
die Trainer für den Nachwuchs. Als Fritz
selbst Obmann wird, bezahlt er nicht selten
die Jause für die Mitglieder aus der
eigenen Tasche. »Es war eine schöne
aber harte und anstrengende Zeit. Aber
so ist es immer noch, stimmt´s?« Bei dem
letzten Satz blickt Fritz Richtung Christian
Sandbichler, einstiges Skiklub-Kind, Renn-
124
25 Mann und
24.000 Kronen
Vor fast 100 Jahren, genau am 26. Jänner 1924, fiel der
Beschluss, den Schiklub Hopfgarten zu gründen. Selbst
die Kriegswirren konnten die Skibegeisterung nicht bremsen.
Ein Jahrhundert zwischen selbsterrichteter Skihütte,
Speckbrot-Auszeiten am selbstgetretenen Hang bis hin
zur Olympiateilnahme. Eine Vereinsgeschichte auf Skiern.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: Skiklub Hopfgarten, Archiv von Franz Zirnhold
Die Arme wie zum Fliegen ausgebreitet,
eine Schildkappe am Kopf, so segelt der
skizzierte Skifahrer über das 100 Jahre
alte Plakat. »Ski-Kurse. 2. - 10. Februar
1924. Unterkunft vorbereitet. Anmeldungen
an den Skiklub Hopfgarten«
ist darauf zu lesen. Die ersten Skikurse
des zu der Zeit gerade einmal ein paar
Tage alten Schiklubs Hopfgarten, hervorgegangen
aus der ehemaligen Skiriege
des ortsansässigen Turnvereins. 25 skibegeisterte
Männer waren es bei der
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