Ausgabe 11 | Winter 2023

cheln darin die geschälten und gewürfelten
Kartoffel bereits vor sich hin. Sie
müssen richtig weich werden für die
Kräuterprinzesskartoffeln, die perfekte
Begleitung zu Marias Wildrouladen
und dem Rotkraut. Zeit, die Rouladen
vorzubereiten. Maria streicht dazu als
erstes den Senf auf das Fleisch, bevor
sie die Speckscheiben auflegt. Speckscheiben,
Karotten- und Selleriestifte
werden auf einer der beiden Längsseiten
des Fleischs drapiert. »Was nicht hinein
kommt sind Gurken, die gehören
nur in die Rindsvögerl.« Schon rollt die
Bäuerin das Fleisch ein, fixiert die Rouladen
ganz klassisch mit einem Zahnstocher.
VIER STANDBEINE
»Meine Mama hat gern gekocht, ich
musste viel mithelfen, so tauchte ich
ganz selbstverständlich immer tiefer
in die Materie ein. Frisch zu kochen
wurde vorgelebt und ich gebe es jetzt
schon an meine Enkel weiter. Nur beim
Kuchen mache ich eine Ausnahme.
Obwohl ich als Jugendliche viel gebacken
habe. Jeden Samstag einen Kuchen,
weil ihn mein Vater so gern aß.
Ich mochte es damals nicht und mag
es heute noch nicht«, lacht Maria. Die
einzige große Ausnahme - ihr legendärer
Topfenstrudel, für den sie schon
während ihrer Zeit im Fischerstüberl
bekannt war und nach dem sie heute
noch gefragt wird. »Genauso wie sich
immer wieder jemand nach unseren
Kaminwurzen erkundigt, die wir jetzt
Kulinarik
Süße in Blau
folgt würzig gerollt
Kochen ist die große Leidenschaft der Terfener Bäuerin Maria Lener. Einst im
eigenen, kleinen Restaurant Fischerhäusl gleich neben ihrem Bauernhof und heute
für ihre fünf Enkel. Deren auserkorene Lieblingsnachspeise sind Heidelbeernocken.
Wobei Maria das Familienrezept mit einer speziellen Zutat noch zusätzlich aufpeppt
und vorneweg g'schmackige Wildrouladen serviert.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Günther Fankhauser
Das Wildfleisch für die Rouladen liegt
bereit. Fleisch vom heimischen Wild
aus der Region, das ist Maria Lener,
der Bäuerin vom Terfener Bauernhof
»Beim Fischer«, wichtig. So wie
sie auch sonst auf regionale Zutaten
achtet. »Wir selbst sind ein Biobetrieb.
Daher achte ich auch bei den anderen
Lebensmitteln auf die Herkunft, kaufe
nach Möglichkeit bei den Bauern
ringsum ein, so wie die Kartoffeln.«
Mit dem letzten Satz hebt Maria kurz
den Deckel vom Topf, der neben ihr
am Herd steht. Klein geschnitten kö-
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