Ausgabe 11 | Winter 2023

Ein L als Antwort
Die Ortseinfahrt Kramsachs ist ein verkehrstechnischer Hotspot und genau dort entstand
durch geschickte architektonische Planung eine Oase der Ruhe. Vom Schotterplatz und wild bewachsenem
Hang zum kunstreichen Schulerhaus samt Flugbahn der Kristalle am Treppenturm.
»Die Ausrichtung des
Wohnens erfolgt
Richtung Sonnwendjoch,
komplett geschützt von
der Kreuzung.«
Stefan Schuler
Geschäftsführer Walmett Immobilien
Wenn die Nacht hereinbricht, beginnt
das Schulerhaus zu leuchten. Indirekt beleuchtet
erzeugen in V-Form montierte
Metallleisten ein facettenreiches Schattenspiel.
LED-Stripes für einen Hauch
Großstadtflair am nächtlichen Eingang
nach Kramsach. Und gleichzeitig eine
der Schulerhaus-Hommagen an die überaus
starke Kramsacher Künstlerszene.
»Der Standort ist äußerst markant und
genauso markant sollte das darauf entstehende
Gebäude sein - untertags und
nachts. So setzt die Beleuchtung in der
Dunkelheit ein Zeichen, lenkt strahlend
den Blick Richtung Ortseinfahrt«, erläutert
Walmett Immobilien Geschäftsführer
Stefan Schuler einen der beiden architektonischen
Ansätze rund um das Schulerhaus.
Der Bauprofi will bei dem Projekt
vor allem aber auch aufzeigen, dass sich
durch den Verkehr stark belastete Bereiche
durchaus in eine wohnenswerte Ruheoase
verwandeln können. Eine große
Herausforderung, für die Stefan Schuler
den Gestaltungsbeirat des Landes Tirol
mit ins Boot holt.
DREI STOCKWERKE NACH UNTEN
ten Architekten des Gestaltungsbeirats
gemeinsam mit dem Planungsbüro CSA
das Projekt, bis im März 2022 der Spatenstich
erfolgte. »Als Antwort auf den Verkehr
entstand eine L-Form. Das Wohnen
ist dem grün gestalteten Innenhof und damit
dem Sonnwendjoch zugewandt. Die
Zugänge zu den insgesamt 19 Wohnungen
liegen dagegen Richtung Straße«, erläutert
Stefan Schuler, der zur Umsetzung
des Bauvorhabens heimische Firmen
Die Planungen für das Schulerhaus starteten
bereits 2017 und drehten sich von
Anfang an um die besondere Lage. In fünf
Besprechungen verfeinerten die namhafengagierte.
Als Übergang vom Wohnen
zum Verkehrsbereich entstand ein »grüner«
Vorplatz. »Mir war dabei wichtig,
von der klassischen Wohnanlagenoptik
Abstand zu nehmen. Mein Ziel war es,
eine Gesamtanlage zu erschaffen, die mit
dem öffentlichen Raum verschmilzt.« So
ließ der Unternehmer die Autos der Bewohner
in der geräumigen, dreistöckigen
Tiefgarage verschwinden und bezog bei
der Vorplatzgestaltung in Absprache mit
der Gemeinde den öffentlichen Schottergehweg
mit ein. Das Ergebnis ist eine sattgrüne
Rasenfläche samt asphaltiertem
Gehsteig hinauf in den Ortskern. Sogar
Sitzbänke laden zwischen den neu gepflanzten
Bäumen zur Rast ein.
DRACHENFLIEGEN AM TURM
»Einst lebte auf dem Platz Walter Schuler.
Als Lehrer hat er viele Kramsacher ge-
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