Ausgabe 11 | Winter 2023
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Insa Landl<br />
Das Inntal zu<br />
Füßen<br />
Vor 73 Jahren wurde das Brandstadl Gipfelkreuz errichtet und<br />
zum ersten Mal die Bergmesse hier abgehalten. Längst ist es<br />
eine Tradition verwoben mit einem Versprechen, das selbst nach<br />
sieben Jahrzehnten ungebrochen fortgesetzt wird. So zog es auch<br />
heuer wieder hunderte Menschen zum Gipfelkreuz auf 1610 m.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Günther Fankhauser<br />
Der Blick schweift über die etwas tiefer<br />
stehenden Messeteilnehmer. Zwischen<br />
zwei bewaldeten Bergkuppen ist das Inntal<br />
zu erkennen, mit dem Inn, der sich<br />
sanft durchs Tal schlängelt. Ringsum erheben<br />
sich der Wilde und der Zahme Kaiser<br />
sowie der Große Rettenstein. Wäre die<br />
Sicht besser, könnte man von hier heroben<br />
sogar Österreichs höchsten Berg,<br />
den Großglockner sehen. Doch auch<br />
wenn sich die Sonne an diesem 3. September<br />
ab und an zeigt, ist der Himmel<br />
eher trüb. Wolken ziehen über die Bergspitzen<br />
hinweg. Ein fast surrealer Anblick<br />
gekrönt von den etwa 500 Menschen,<br />
die sich beim Brandstadl Gipfelkreuz versammelt<br />
haben. Es ist der erste Sonntag<br />
im September. Seit 1951 traditionell der<br />
Tag, an dem die Brandstadl-Bergmesse<br />
stattfindet. Damals, vor inzwischen 73<br />
Jahren, wurde von den Söller Kriegsheimkehrern<br />
das Gipfelkreuz errichtet, im Gedenken<br />
an die gefallenen und vermissten<br />
Kameraden sowie als Danke von all jenen<br />
Söllern, die nach dem Krieg wieder nach<br />
Hause kamen.<br />
DIE JACKE FÜR DEN ONKEL<br />
»Jedes Gipfelkreuz hat eine Geschichte,<br />
nicht nur das hier am Brandstadl. Dahinter<br />
stehen Menschen oder Ereignisse. Ein<br />
Gipfelkreuz ist nicht einfach ein Kreuz«,<br />
so fasst es Josef Hörl im Rahmen seiner<br />
heurigen Rede hoch oben am Berg zusammen.<br />
Der Obmann des Söller Kameradschaftsbunds<br />
kam als Sohn eines<br />
Kriegsheimkehrers schon als kleiner Bub<br />
hier herauf zur traditionellen Bergmesse.<br />
Damals noch zu Fuß. Eine Bahn gab es<br />
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