Elbufer Rundschau: "tante enso" in Neu Darchau eröffnet

Neu Darchau/Lüneburg
„Wiederbelebungsversuche mit Spraydose“
Ein Treffen mit der Neu Darchauer Künstlerin Ursula Blancke Dau
Mit gelbem Schirm vor den Ateliers laden Künstler in
Mecklenburg-Vorpommern und im Amt Neuhaus jedes
Jahr zu Pfingsten Menschen dazu ein, ihre Werke
zu bestaunen. „Kunst entsteht im Kopf des Betrachters“
heißt es so schön. Das, was den einen elektrisiert,
lässt den nächsten Betrachter möglicherweise kalt
oder langweilt ihn. Die Spanne an Motiven und Techniken
bei den Kunstwerken, die den Besucher an solch
einem Schautag erwarten, ist groß.
Anläßlich von „Kunst offen 2023“ trafen wir Ursula
Blancke Dau zum ersten Mal – in der Künstlerwerkstatt
der Bildhauerin Barbara Westphal in Strachau.
Frau Blancke Dau war eine der beiden ausstellenden
Künstlerinnen und führte uns durch die Räumlichkeiten.
Neben weiteren interessanten Exponaten fesselten
uns insbesondere einige Fotos, die Motive festhielten,
die aus einer außergewöhnlichen Idee heraus
entstanden waren.
Frau Blancke Dau nennt die Graffitis, die sie in unbewohnbaren
Gebäuden gemacht hat, „Wiederbelebungsversuche
mit Spraydose und Kamera“.
Besonders ein an die Wand eines Abbruchhauses gesprühter
Flötenspieler berührte uns. Wir erwarben
gleich mehrere Postkarten mit dem Motiv. In dem angeregten
Gespräch mit der Schöpferin stellte sich heraus,
dass Ursula Blancke Dau in Neu Darchau wohnt.
Seitdem war klar, dass wir diese besondere Künstlerin
bei passender Gelegenheit gerne unseren Lesern vorstellen
wollten.
Erstes Treffen in Lüneburg
Als wir Frau Blancke Dau anriefen, stellte sie gerade zusammen
mit 7 weiteren Kunstschaffenden im Rahmen
einer Ausstellung Arbeiten im Heinrich-Heine-Haus in
Lüneburg aus. Titel der Ausstellung war „Lebensräume“.
Dort verabredeten wir uns mit der Künstlerin am
letzten Tag der Ausstellung zu einem Treffen.
In dem 400 Jahre alten Patrizierhaus, das mit seinen
altehrwürdigen Räumen und kunstvoll bemalten Decken
schon ohne die Kunstschau einen Besuch wert
gewesen wäre, treffen wir auf eine bodenständige
und sehr offene Gesprächspartnerin, die uns gleich
mal durch die Ausstellung führt. Wir sind beeindruckt,
aus was für verschiedenen Perspektiven und mit wieviel
unterschiedlichen Techniken die ausstellenden
Künstler*innen das Thema „Lebensraum“ angehen.
Auf diese Ausstellung näher einzugehen, würde den
Rahmen dieses Berichts sprengen.
Nach dem spannenden Rundgang, während dem wir
zum vertrauten „Du“ übergehen, haben wir natürlich
viele Fragen an Ursula Blancke Dau.
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