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Elbufer Rundschau: "tante enso" in Neu Darchau eröffnet

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<strong>Neu</strong> <strong>Darchau</strong>/Elbdörfer<br />

„Niemand musste bei uns Durst leiden“<br />

Die Kneipenszene von <strong>Neu</strong> <strong>Darchau</strong> und den Elbdörfern im letzten Jahrhundert<br />

Unser Bericht über die frühere „E<strong>in</strong>kaufsmeile“ von<br />

<strong>Neu</strong> <strong>Darchau</strong> im Frühjahrsheft 2023 hat viel positive<br />

Resonanz erfahren. Es lag daher nahe, auch mal über<br />

die erstaunlich zahlreichen gastronomischen Angebote<br />

<strong>in</strong> der Vergangenheit zu berichten.<br />

Um e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die e<strong>in</strong>stige Kneipenszene zu bekommen,<br />

trafen wir uns mit den zwei „Urgeste<strong>in</strong>en“<br />

Henn<strong>in</strong>g Bodendieck aus <strong>Neu</strong> <strong>Darchau</strong> und Dieter Elvers<br />

aus Katem<strong>in</strong> im Café des „Dorfschnacks“ <strong>in</strong> Walmsburg.<br />

Beide stellten humorvoll klar: „Auch früher musste niemand<br />

bei uns Durst leiden.“ Dann nahmen sie uns mit<br />

auf e<strong>in</strong>en imag<strong>in</strong>ären „Zug durch die Geme<strong>in</strong>de“.<br />

Nur wenige Schritte entfernt befand sich „Krügers<br />

Gaststätte“ (2). Sie wurde über 3 Generationen von<br />

Familie Krüger geführt, letzter Wirt war Klaus Krüger.<br />

In diesem Haus wurde 1897 der Schiffervere<strong>in</strong> Drethem-Glienitz-Schutschur<br />

gegründet, 1949 der Angelvere<strong>in</strong><br />

Glienitz-Drethem. Diese Vere<strong>in</strong>e trafen sich hier<br />

auch über Jahrzehnte zu ihren Generalversammlungen.<br />

Wir begannen unsere Zeitreise <strong>in</strong> Drethem. Dort<br />

steht gegenüber der Kirche das frühere Gasthaus<br />

„Stadt Hamburg“ (1). Es hat e<strong>in</strong>en Saal, auf dem zu<br />

Glanzzeiten m<strong>in</strong>destens viermal im Jahr Tanzvergnügen<br />

stattfanden. Es besaß auch e<strong>in</strong>e Kegelbahn.<br />

Hochzeit von Ra<strong>in</strong>er Krüger 1962 <strong>in</strong> „Krügers Gaststätte“<br />

E<strong>in</strong>e gute Möglichkeit, sich <strong>in</strong> Glienitz zu treffen und<br />

etwas zu tr<strong>in</strong>ken, war die „Rauchkate“ (3).<br />

Die Legende besagt, dass der damalige Pastor Garke<br />

nach Verabschiedung der sonntäglichen Kirchgänger<br />

Richtung Gasthof g<strong>in</strong>g, wo zeitgleich der Frühschoppen<br />

endete. Der Pastor rief den „Frühschopplern“ von oben<br />

zu: „Jungs, ihr seid auf dem verkehrten Weg!“ Antwort<br />

der „Jungs“: „Na, denn kehren wir eben wieder um.“<br />

Das schmucke e<strong>in</strong>stige Gasthaus kann heute für<br />

Veranstaltungen und Sem<strong>in</strong>are gemietet werden.<br />

Es gab dort e<strong>in</strong>e Musikbox. Bodendieck: „Die ,Rauchkate‘<br />

war beliebt und gut besucht. Besonders viel los<br />

war an den Abenden, an denen auch die Amerikaner<br />

vom Horchposten ,Höhe 108‘ aus Schutschur kamen.“<br />

Die „Rauchkate“ ist zwischendurch mal abgebrannt.<br />

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