Elbufer Rundschau: "tante enso" in Neu Darchau eröffnet

Frage: Gibt es in Zeiten der Erderwärmung deines
Erachtens noch die Gefahr von Eishochwasser auf der
Elbe?
Bäuerle: So paradox es sich anhört: Wegen der schleichenden
Erwärmung der Polarregionen besteht die
Gefahr, dass sich in manchen Wintern Wetterlagen ergeben,
bei denen über viele Wochen (immer noch sehr
kalte) Polarluft in unsere Breiten einströmt. Daraus ergibt
sich die etwas widersprüchliche Aussage, dass die
Tendenz für Eisgang auf der Elbe nachlässt, die Gefahr
von „Ausrutschern“ aber bestehen bleibt.
Das bedeutet u.a., dass weiterhin gewährleistet werden
muss, dass die Eisbrecher bei solchen Ausnahmeereignissen
zum Einsatz gebracht werden können.
Frage: Einige Leute sagen, dass der Transport von Waren
auf dem Wasser ökologisch vorteilhafter sei als auf
der Straße. Steht die von manchen angestrebte Schiffbarkeit
auf der Elbe eigentlich noch auf der Agenda?
Wenn ja, wie stehst du dazu?
Bäuerle: Es ist fraglos richtig, dass der Warentransport
mit einer modern ausgerüsteten Frachtschiffflotte deutlich
umweltfreundlicher ist als der Transport auf der
Straße. Aber dazu muss gewährleistet sein, dass der in
Betracht stehende Fluss verlässlich soviel Wasser führt,
dass immer genügend Wasser unterm Kiel ist. Wie man
trotz der Erfahrungen der vergangenen Jahre immer
noch darauf setzen kann, dass durch entsprechende
Baumaßnahmen die Mittelelbe (vor allem die sogenannte
„Reststrecke“ von Hitzacker nach Dömitz) diesen
Ansprüchen genügen könnte, ist mir ein Rätsel – umso
mehr, wenn man bedenkt, dass durch den Elbe-Seitenkanal
und den Mittellandkanal eine komfortable Möglichkeit
besteht, vom Hamburger Hafen nach Magdeburg
und weiter nach Tschechien zu fahren.
Sämtliche Prognosen über die Entwicklung des Containerumschlags
im Hamburger Hafen haben sich seit
der Wirtschaftskrise von Anfang des Jahrtausends als
Wunschdenken erwiesen.
Und spätestens dann, wenn in knapp 10 Jahren die
neue, größere Schleuse in Scharnebeck fertig gestellt ist,
ist das letzte Argument dafür weggefallen, statt der kürzeren
Strecke durch die Kanäle die längere Strecke durch
die womöglich Niedrigwasser führende Elbe zu wählen.
Grafik entnommen dem „Auenstrukturplan für die Niedersächsische Elbe von Schnackenburg bis Rönne/Geesthacht, NLWKN, 3 privat
Photovoltaik-Anlage für das Waldbad in Alt Garge
Bereits vor der Energiekrise war das Ziel der Stadt Bleckede,
die Betriebskosten für das Waldbad Alt Garge zu
senken, um die Eintrittspreise trotz steigender Kosten
möglichst stabil zu halten. Dafür wurden in den letzten
drei Jahren die Heizungsanlage und die Badtechnik
grundlegend modernisiert. Als weitere Maßnahme
wurde jetzt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach
des Gebäudes in Betrieb genommen, in dem Umkleideräume,
Duschen und der Kiosk untergebracht sind.
Für die Installation der kompletten Anlage konnte ein
Elektrofachbetrieb aus Bleckede beauftragt werden.
„Mit der Inbetriebnahme der Anlage leistet die Stadt
Bleckede darüber hinaus einen weiteren aktiven Beitrag
zur Reduzierung des umweltbelastenden Kohlendioxids“
freut sich Bürgermeister Dennis Neumann,
„denn mit einer Gesamtfläche von ca. 170 Quadratmeter
können etwa 15,5 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr
eingespart werden.“ Im Sommer soll die gewonnene
Energie den Verbrauch abdecken. Überschuss wird erst
in den Speicher und, wenn dieser voll ist, in das öffentliche
Stromnetz eingespeist. Außerhalb der Freibad-
Saison soll die benötigte Energie für den Standby der
Anlage komplett aus der PV-Anlage gewonnen werden.
Rund 63000 Euro investierte
die Stadt
Bleckede für die Errichtung
der Anlage
aus ihrem Haushalt.
Die Gesamtleistung
der 91 Module wird
auf ca. 35 kWp (Kilo-
Bürgermeister Dennis Neumann (r.)
wattpeak = Spitzenmit
Fachbereichsleiter Frank Dühleistung)
pro Jahr
ring (li.) und Jan Warner, Inhaber
beziffert.
des ausführenden Unternehmens
Vor dem Hintergrund des steigenden Bedarfs an regenerativer
Energie setzt sich die Stadt Bleckede – auch
mit verschiedenen Projektpartnern – dafür ein, neue
Akzente in der Energieversorgung des Stadtgebietes zu
setzen. Bereits Ende 2011 wurden erste Photovoltaik-
Anlagen auf Gebäuden der Stadt Bleckede installiert,
mit deren Leistung ca. 40 Haushalte im Jahr versorgt
werden können. Es folgten 2016 die „Zapfstellen“ für
Elektroautos und E-Bikes am Bleckeder Rathaus und
2021 die Photovoltaik-Anlage der Kläranlage im Bleckeder
Ortsteil Garze.
Presseinformation der Stadt Bleckede
Rundschau
Rundschau
Elb-Ufer Klöndör
Elb-Ufer Klöndör
53