Elbufer Rundschau: "tante enso" in Neu Darchau eröffnet
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Kle<strong>in</strong> Kühren<br />
Feiert se<strong>in</strong> 10jähriges – der „freundliche Malermeister“<br />
Die Firma Andreas Re<strong>in</strong>hold ist aus den Elbdörfern nicht mehr wegzudenken<br />
Die meisten der früher so zahlreichen Handwerksbetriebe<br />
<strong>in</strong> unseren Dörfern s<strong>in</strong>d verschwunden. Die<br />
letzten Malerbetriebe im Bereich <strong>Neu</strong> <strong>Darchau</strong> waren<br />
Malermeister Adolf Thon, der etwa 1980 aufgab, und<br />
die Malermeister Hermann Thiede sen. und jun., von<br />
denen der jüngere Hermann das Geschäft <strong>in</strong> Katem<strong>in</strong><br />
etwa 1997 mit Erreichen des Rentenalters aufgab.<br />
Um so erfreulicher, dass es seit nunmehr 10 Jahren<br />
den „freundlichen Malermeister“ Andreas Re<strong>in</strong>hold <strong>in</strong><br />
Kle<strong>in</strong> Kühren gibt.<br />
Aus Anlass des 10jährigen Bestehens hat sich Andreas<br />
Re<strong>in</strong>hold bereit erklärt, der <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong> e<strong>in</strong> Interview<br />
über sich und se<strong>in</strong>en Betrieb zu geben.<br />
Als wir <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong> Kühren <strong>in</strong> der <strong>Elbufer</strong>straße 149 e<strong>in</strong>treffen,<br />
kommt er uns schon draußen entgegen.<br />
Wie zu erwarten (freundlich!), dazu erleben wir e<strong>in</strong>en<br />
ruhigen und aufmerksamen Zuhörer und Erzähler.<br />
Frage: „War Maler eigentlich de<strong>in</strong> Traumberuf?“<br />
Andreas Re<strong>in</strong>hold: Ne<strong>in</strong>, das<br />
kann man eigentlich nicht<br />
sagen. Nachdem me<strong>in</strong> Bruder<br />
und ich mit unserem<br />
Vater 1985 von Schwer<strong>in</strong> hierhergezogen<br />
s<strong>in</strong>d, habe ich <strong>in</strong><br />
Dahlenburg den Hauptschulabschluss<br />
gemacht.<br />
Danach g<strong>in</strong>g ich zur Berufsbildenden<br />
Schule. Da ich noch ke<strong>in</strong>en konkreten beruflichen<br />
Plan hatte, wurde ich vom Arbeitsamt an e<strong>in</strong>en<br />
Malerbetrieb vermittelt, der e<strong>in</strong>en Lehrl<strong>in</strong>g suchte.<br />
Das war die Firma Duschek <strong>in</strong> Dahlenburg, bei der ich<br />
mit 17 Jahren anf<strong>in</strong>g. Insgesamt 23 Jahre, die Lehrzeit<br />
e<strong>in</strong>geschlossen, b<strong>in</strong> ich dann dort tätig gewesen.<br />
Täglich per Fahrrad nach Dahlenburg<br />
Während der gesamten Lehrzeit habe ich mit me<strong>in</strong>em<br />
Bruder und der Oma beim Vater <strong>in</strong> Katem<strong>in</strong> gewohnt.<br />
Im ersten Lehrjahr b<strong>in</strong> ich die 12 Kilometer nach Dahlenburg<br />
täglich mit dem Fahrrad gefahren.<br />
Ab dem folgenden Jahr hatten wir e<strong>in</strong>en Kollegen, der<br />
aus Kovahl kam und mir e<strong>in</strong>e Fahrbeteiligung anbot.<br />
Das habe ich angenommen und b<strong>in</strong> dann statt der 12<br />
nur noch 6 Kilometer per Fahrrad unterwegs gewesen.<br />
Nach über 20 Jahren bei Duschek <strong>in</strong> Dahlenburg hatte<br />
ich irgendwann die Idee, den Meistertitel zu machen.<br />
Das bedeutete Abendschule, e<strong>in</strong>e harte Zeit, <strong>in</strong> der wenig<br />
Freizeit blieb für me<strong>in</strong>e Familie und für me<strong>in</strong>e Hobbys<br />
Sport und Musik. Den Meisterabschluss konnte ich dann<br />
2012 <strong>in</strong> Schwer<strong>in</strong> machen, <strong>in</strong> der Stadt, <strong>in</strong> der ich als K<strong>in</strong>d<br />
aufgewachsen b<strong>in</strong>.<br />
„Ich wollte mich selbstständig machen“<br />
Im Jahre 2014 habe ich den Schritt <strong>in</strong> die Selbstständigkeit<br />
gewagt. Seit damaliger Zeit wohne ich bis heute mit<br />
me<strong>in</strong>er Frau und den K<strong>in</strong>dern, die jetzt 17 und 19 Jahre<br />
alt s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> Nahrendorf.<br />
Doch hier auf dem Hof <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong> Kühren hatte ich dieses<br />
Haus schon seit me<strong>in</strong>er Junggesellenzeit gemietet. Mit<br />
dem Hausbesitzer Jürgen Meyer habe ich mich darauf<br />
gee<strong>in</strong>igt, dass ich noch Nebengebäude dazu mieten<br />
konnte, sodass die äußeren Voraussetzungen für e<strong>in</strong>en<br />
selbstständigen Malereibetrieb gegeben waren.<br />
Dies ist also me<strong>in</strong> Betriebsstandort. E<strong>in</strong>en Teil der Büroarbeit<br />
mache ich mittlerweile allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Nahrendorf.<br />
„Und dann bist du <strong>in</strong>s kalte Wasser gesprungen...“<br />
Im Januar 2014 habe ich e<strong>in</strong> eigenes Gewerbe angemeldet,<br />
erst nebenerwerbsmäßig, ab Mai 2014 dann als<br />
Vollgewerbe.<br />
Zu Anfang habe ich natürlich ganz alle<strong>in</strong>e gearbeitet.<br />
Nur me<strong>in</strong> Bruder, der auch Handwerker ist, hat manchmal<br />
geholfen, wo er konnte. Er ist allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong> Malerfachmann.<br />
Als die Arbeit irgendwann zuviel wurde,<br />
habe ich mir dann Hilfe geholt. E<strong>in</strong>en Leiharbeiter, den<br />
ich später als ersten Malergesellen e<strong>in</strong>gestellt habe.<br />
Alle Aufträge kommen aus der Region<br />
„Und wo kommt de<strong>in</strong>e Kundschaft her?“<br />
Ich habe das Glück, dass eigentlich so gut wie alle Aufträge<br />
aus der Region kommen, das heißt aus maximal<br />
15 bis 20 Kilometern Entfernung vom Betriebsstandort.<br />
Lüneburg ist schon die weiteste Wegstrecke.<br />
„Wie viele Leute beschäftigst du zur Zeit?“<br />
Drei Leute arbeiten bei mir. Gerade habe ich unseren<br />
Lehrl<strong>in</strong>g Svenja Przygodda als Gesell<strong>in</strong> übernommen.<br />
Me<strong>in</strong> Geselle Hartwig Waack, der schon länger bei mir<br />
arbeitet, ist übrigens der Kollege aus der Zeit bei Duschek,<br />
der mir angeboten hatte, dass ich ab Kovahl bei ihm mitfahren<br />
könnte! Bei me<strong>in</strong>em Team und mir herrscht e<strong>in</strong>e<br />
sehr ruhige und angenehme Arbeitsatmosphäre.<br />
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