Corner Magazine #11_D

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Hilft es dir, dass du ein Topspieler warst, um respektiert zu werden? Ja. In einer Kabine auf höchstem Niveau zu sein, in einem grossen Stadion, ein Spiel in der Champions League gegen die stärksten Spieler der Welt zu spielen: das ist ein Gefühl, das man erleben muss, um es zu verstehen. Das macht es einfacher, sich zu unterhalten. Da ich jedoch Spieler war, können die mich nicht austricksen. Es ist also ein doppeltes Spiel. Ich versuche meinerseits, sie nicht mit Dingen zu belästigen, die mich damals geärgert hätten. Aber ich weiss, dass es möglich ist, jeden Morgen zu kommen und motiviert zu sein, um zu versuchen, sich zu verbessern. Ich nutze also meine Erfahrung, um diese Arbeitskultur zu vermitteln. David Degen sagte kürzlich, dass er noch nie einen Trainer gehabt habe, der so professionell und akribisch auf die kleinen Details achte. Heute gibt es keinen Zweifel mehr daran, dass Details den Unterschied im Fussball ausmachen. Auf welche Details achtest du am meisten? Ich denke, es ist ein bisschen wie in der italienischen Schule, d. h. du gehst jedes Training wie ein Spiel an, indem du technische oder taktische Aspekte in den Vordergrund stellst, sei es individuell oder in der Gruppe. Du betrachtest jede Übung mit dem Ziel, dem Team einen Vorteil zu verschaffen, indem du auf jedes Detail achtest, wie z. B. Körperorientierung, Passsprache, Informationsaufnahme, die sehr wichtig sind. Die Spieler brauchen das, um sich zu verbessern. Wir arbeiten auch an Spielplänen, um nichts dem Zufall zu überlassen. Einfache Dinge, aber wir lassen kein kleines Detail aus. Wie integrierst du die physischen und mentalen Aspekte in deinen Ansatz? Ich passe sie immer wieder an. Am Montag legen wir die Ziele für die Woche fest, um uns auf das Spiel am Wochenende vorzubereiten. Wir berücksichtigen die Verletzten, das letzte Spiel und so planen wir die Schwerpunkte der Arbeit. Das ist es, was mir an meiner Arbeit gefällt. Heutzutage sind die Spieler mental nicht in der Lage, einem Trainer zuzuhören, der viele Worte macht. Man muss schlagkräftig sein, um die Aufmerksamkeit der Gruppe zu behalten. Man muss sie überraschen. Aber ich denke, das Wichtigste in meinem Ansatz ist, dem Entwicklungsprozess treu zu bleiben und dabei manchmal das Ziel, das Ergebnis, aus den Augen zu verlieren. Ich lege sehr viel Wert auf den Prozess. Der FC Basel hat schrecklich unter einer schlechten Vorbereitung gelitten, sowohl in physischer, taktischer als auch mentaler Hinsicht. Der heutige Fussball ist extrem anstrengend. Hat man als Trainer die Zeit oder die Lust, sich mit Spielern zu beschäftigen, die körperlich nicht auf der Höhe sind oder nicht die richtige Mentalität haben? Das hängt von der Proportionalität ab. Es sind zwei verschiedene Dinge, ob du drei Spieler in einer Gruppe von 20 hast, die nicht den Regeln oder dem taktischen Aspekt entsprechen, den wir erreichen wollen, oder eine ganze Gruppe. Wenn es drei sind, ist es relativ einfach zu lösen. Um den zweiten Fall zu vermeiden, muss der Verein über allem stehen. Die Spieler müssen spüren, dass nicht nur der Trainer in diese Richtung geht, sondern ein ganzer Verein. Es ist paradox, dass der Trainer eine Schlüsselrolle in einem Verein hat, aber es ist auch die schwächste Position. Wir leben von Ergebnissen und es ist immer einfacher, einen Trainer auszuwechseln als eine ganze Mannschaft. Es gibt kein Geheimnis: Um erfolgreich zu sein, müssen alle am gleichen Strang ziehen. Man muss die Entscheidungen akzeptieren und sich mit ihnen arrangieren. Lass uns ein wenig über dein Image sprechen. Wenn es um Fabio Celestini geht, loben ihn alle, aber sie erwähnen auch, dass er eine Methode hat, die sich langsam abnutzt und die Mannschaft schliesslich zu einer Serie von Niederlagen führt. Bist du mit dieser Analyse einverstanden? Wenn ja,
warum ist die Methode oder das Ergebnis heute anders? Ja und nein. Ich habe mehr als fünf Jahre zwischen Lausanne und Luzern gearbeitet, das ist eine lange Zeit im Leben eines Trainers. In Lugano bin ich der zweite Trainer, der am längsten unter Renzetti geblieben ist. Ich hatte überall, wo ich war, Erfolg, mit Ausnahme von Sion, was immer noch ein sehr spezieller Kontext ist. Aber in der Tat denke ich, dass es das Schwierigste ist, meiner Methode und meinem Anspruch treu zu bleiben, nachdem ich erfolgreich war. Wenn man einen Schweizer Pokal eine bestimmte Art und Weise spielen. Das sind die beiden Punkte, die herauskommen würden. Wie nahe stehst du ihnen? Auch wenn man als Trainer lernen muss, zu delegieren, bin ich gerne nah bei meinen Spielern. Ich nehme mir Zeit, um mit der Gruppe zu diskutieren, individuelle Videosessions zu organisieren und so weiter. Das macht am Ende den Unterschied. Kommen wir zurück auf Basel. Erzähl uns von den ersten Monaten. Wie siehst du die Arbeit, die du geleistet Der FC Basel wird immer von seinen zahlreichen Fans unterstützt. gewinnt, kann man dazu tendieren, lockerer zu werden, während ich der Meinung bin, dass man weiterhin seine Bemühungen verstärken muss, um diesen Erfolg zu wiederholen. Nur durch harte Arbeit kann man das höchste Niveau erreichen. Auch im Fussball gibt es Zyklen, und manchmal ist dein Zyklus in einem Verein einfach zu Ende. Wenn ein Spieler über dich sprechen würde, was würde er sagen? Ich denke, er würde von Anspruch und Spielweise sprechen. Ob als Spieler oder als Trainer, ich wollte immer auf hast? Zur Erinnerung: Am Ende des Jahres 2023 würde Basel auf Platz 3 stehen, wenn man eine virtuelle Tabelle seit deiner Ankunft erstellt. Dein Punkteschnitt liegt bei 2 und du hast 2 von 3 Spielen mit einem besonderen Vergehen verloren (eine rote Karte in der Anfangsphase des Spiels). Es ist alles sehr schnell gegangen. Das ist eine Situation, die ich kenne: in eine Gruppe zu kommen, die schlechte Ergebnisse in Folge liefert und das Vertrauen verliert. Wir mussten schnell arbeiten, um die Tendenz umzukehren und eine neue Dynamik zu schaffen.
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