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procontra | Ausgabe 01/2024

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Investmenttalk INVESTMENTFONDS | 33<br />

Henning Gebhardt ist<br />

Gründer der Beratungsgesellschaft<br />

GAPS, Geschäftsführer<br />

der Fondsboutique<br />

Hollyhedge<br />

Consult und Berater des<br />

Mischfonds Millennium<br />

Global Opportunities.<br />

gutes langfristiges Wachstumsprofil<br />

haben.<br />

<strong>procontra</strong>: Sie betreuen das Portfolio<br />

seit rund zwei Jahren, zusammen mit<br />

Christoph Lampert. Die Wertentwicklung<br />

war zuletzt im Jahres-, Dreijahresund<br />

Fünfjahreszeitraum negativ. Wie<br />

bewerten Sie die Leistung des Fonds?<br />

Was wollen Sie womöglich verbessern?<br />

Gebhardt: Gerade 2022 war nach<br />

einem starken Jahr 2021 alles andere als<br />

zufriedenstellend. Das hat auch damit<br />

zu tun, dass sich das Marktumfeld<br />

enorm verändert hat. 2022 sind zum<br />

ersten Mal nach vielen Jahren die Zinsen<br />

wieder deutlich gestiegen. Das hat<br />

unserer Strategie schwer zu schaffen<br />

gemacht, weil wir sehr wachstumsorientiert<br />

aufgestellt sind. Wir setzen stark<br />

auf langfristig wachstumsstarke Sektoren.<br />

Mit den steigenden Zinsen waren<br />

»Anleger können ihr<br />

Geld wieder breiter<br />

allokieren, was auch<br />

zulasten von Multi-<br />

Asset-Fonds geht.«<br />

diese Sektoren stärker unter Druck als<br />

andere. Eine bessere Performance hätte<br />

man mit einer höheren Gewichtung von<br />

Rententiteln auch nicht erzielen können,<br />

bei mittlerweile schon im dritten<br />

Jahr negativen Erträgen. Von daher haben<br />

wir mit unserer Positionierung nicht<br />

den Sweetspot im Markt erwischt. 2023<br />

haben die „Magnificant Seven“, die<br />

großen Tech-Werte wie Apple, Alphabet<br />

und Amazon, die Märkte getrieben. Aufgrund<br />

unserer ESG-Regeln hatten wir<br />

da den kleinen Nachteil, dass wir uns<br />

in einigen dieser Werte nicht positionieren<br />

können. Ich bin trotzdem davon<br />

überzeugt, dass die Strategie langfristig<br />

trägt. Ich war in meiner ganzen Karriere<br />

ein wachstumsorientierter Investor, im<br />

Prinzip mit einem ähnlichen Ansatz,<br />

wie wir ihn jetzt verfolgen. Im Moment<br />

ist es für die Investoren nicht das, was<br />

sie erwartet haben. Das war in den vergangenen<br />

ein, zwei Jahren tatsächlich<br />

etwas mühsam, mit guter Performance<br />

zu überzeugen.<br />

<strong>procontra</strong>: An der Ausrichtung auf langfristige<br />

Wachstumswerte möchten Sie<br />

also nichts ändern?<br />

Gebhardt: Ganz und gar nicht. Man<br />

muss auch überlegen, was passiert,<br />

wenn wir weltwirtschaftlich tatsächlich<br />

deutlich weniger Wachstum haben<br />

als bislang gedacht. Nach neuesten<br />

Schätzungen wird für <strong>2024</strong> global ein<br />

Wachstum von gerade einmal 2 bis<br />

3 Prozent erwartet. Gerade dort, wo<br />

Wachstum zu finden ist, dürfte dann<br />

das größte Interesse liegen. Vor allem<br />

die Unternehmen, die sich von einem<br />

Foto: GAPS 1 | <strong>2024</strong>

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