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28.05.2012 - Der Reinbeker

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28. Mai 2012<br />

Schulschließung erst mal verschoben<br />

Politiker wollen in Schönningstedt die Rahmenplanung abwarten<br />

Schönningstedter brachten im Sitzungssaal des Rathauses ihre Bedenken gegen die Schließung der Grundschule<br />

Schönningstedt vor.<br />

Reinbek – Mit Spannung haben<br />

die Schönningstedter die jüngste<br />

Sitzung des Sozial- und Schulausschusses<br />

erwartet. Dort stand die<br />

mögliche Schließung der Grundschule<br />

Schönningstedt auf der<br />

Tagesordnung. <strong>Der</strong> befürchtete<br />

Beschluss wurde jedoch ausgesetzt,<br />

die Beratung der gesamten<br />

Schulentwicklungsplanung sogar<br />

nach einem entsprechenden<br />

Geschäftsordnungsantrag abgebrochen.<br />

Ein Grund war, dass der<br />

erwartete Gutachter, der das Zahlenmaterial<br />

für die Beschlussvorschläge<br />

erläutern sollte, kurzfristig<br />

verhindert war.<br />

Schließung 2017<br />

angedacht<br />

Etwa 80 Bürgerinnen und Bürger<br />

aus dem Ortsteil waren zur Sitzung<br />

erschienen und nutzten ausgiebig<br />

die kommunalpolitische Fragestunde,<br />

um ihre Fragen, Befürchtungen<br />

und Appelle an die Stadtpolitiker<br />

zu richten. In der Sitzungsvorlage<br />

waren vier Beschlusspunkte für<br />

die Grundschule Schönningstedt<br />

vorgesehen: Es dürfen nur<br />

noch Schönningstedter Kinder<br />

aufgenommen werden, 2013 soll<br />

die letzte erste Klasse eingeschult<br />

werden, im Sommer 2017 soll die<br />

Schule geschlossen werden und<br />

die Schönningstedter Kinder sollen<br />

die Gertrud-Lege-Schule in Neuschönningstedt<br />

besuchen. Wenn<br />

die derzeitige Rektorin ausscheidet,<br />

soll die Grundschule zudem eine<br />

Dependance der Gertrud-Lege-<br />

Schule werden.<br />

Plädoyer für<br />

Standortvorteil<br />

Gegen diese Pläne wehren sich<br />

die Schönningstedter. Sie möchten<br />

die dörfliche Schule und ihre<br />

zentrale Rolle für die gute soziale<br />

Vernetzung im Ortsteil erhalten.<br />

Diese Struktur sei ein erheblicher<br />

Standortvorteil für den <strong>Reinbeker</strong><br />

Ortsteil im Wettbewerb mit anderen<br />

Gemeinden.<br />

Platz für Krippe<br />

<strong>Der</strong> Arbeitskreis Schulentwicklung<br />

hatte jedoch bei seinen Vorschlägen<br />

die sinkenden Schülerzahlen<br />

im Blick, sowohl in Schön-<br />

ningstedt als auch in Neuschönningstedt<br />

und, wie Bernd-Uwe<br />

Rasch (FDP), erläuterte, zudem<br />

die Idee, in dem freiwerdenden<br />

Gebäude kostengünstig Krippengruppen<br />

unterzubringen. Sie sind<br />

ebenfalls von <strong>Reinbeker</strong> Eltern<br />

dringend eingefordert und gesetzlich<br />

vorgesehen.<br />

Zur Zeit ist die Grundschule mit<br />

sieben Klassen knapp zweizügig<br />

mit 153 Kindern und damit von<br />

den Gesamteinrichtungen her<br />

überbelegt, so dass 2007 ein Klassencontainer<br />

aufgestellt werden<br />

musste. Die Schule erreiche doch<br />

durch das vorherzusehende Absinken<br />

der Schülerzahlen wieder ihre<br />

optimale Größe von 100 Kindern,<br />

warum man sie dann schließen<br />

wolle, wollte eine Mutter wissen.<br />

Neue Bebauung<br />

Wie sich die Schülerzahlen<br />

tatsächlich entwickeln, ist für die<br />

Politiker derzeit auch noch unklar.<br />

SPD, Grüne und FPD hatten<br />

daher bereits zur Sitzung Anträge<br />

eingereicht, nach denen vor einem<br />

Schulbeschluss erst die Rahmenplanung<br />

für Schönningstedt abgewartet<br />

werden soll. Die Grünen<br />

wiesen zudem darauf hin, dass<br />

neue Wohnbebauung im Bereich<br />

der Königstraße Planung sei. Diese<br />

Anträge kamen jedoch wegen des<br />

vorzeitigen Abbruchs gar nicht zur<br />

Abstimmung.<br />

Gertrud-Lege-Schule<br />

Zur Frage, ob denn in der<br />

Gertrud-Lege-Schule genug<br />

Platz sei, die Schönningstedter<br />

Kinder aufzunehmen, äußerte sich<br />

ausführlich der Schulleiter Christian<br />

Naterski. Die Schule verfüge zwar<br />

über viele Spezialräume, jedoch<br />

nur 16 Klassenräume, gab er zu<br />

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FOTO: ElKE GülDEnsTEin<br />

bedenken. Zudem müsse mit<br />

steigender Nachfrage für die<br />

Nachmittagsbetreuung gerechnet<br />

werden. »Wir müssen die Frage<br />

stellen: Wie viel Platz braucht eine<br />

Schule«, betonte er. Eine Mutter<br />

wollte zudem von den Politikern<br />

wissen, wie man sich den Transport<br />

der Kinder von Schönningstedt<br />

nach Neuschönningstedt<br />

vorstelle, ob über Schulbusse und<br />

Parkplätze nachgedacht werde.<br />

Doch die Politiker signalisierten,<br />

dass sie noch gar nicht über solche<br />

Detailfragen nachdenken. Es gehe<br />

erst einmal um einen Grundsatzbeschluss,<br />

alles andere folge danach,<br />

so Ausschussvorsitzender Tomas<br />

Unglaube (SPD).<br />

Protest gegen Abbruch<br />

Als nach knapp anderthalbstündiger<br />

Fragestunde die Politiker<br />

in die Beratung ihrer Schul-Vorlage<br />

einstiegen, konnten nur die<br />

Grundschule Klosterbergen und<br />

die Grundschule Mühlenredder<br />

ihre Stellungnahmen zu den Ideen<br />

abgeben. Dabei wurde deutlich,<br />

dass die Arbeitskreis-Ideen nur<br />

teilweise mit den Schulleitern<br />

abgestimmt sind. Einem Geschäftsordnungsantrag<br />

von Leona Timm<br />

(Forum21) auf Vertagung stimmten<br />

daher sechs der elf Ausschussmitglieder<br />

zu. Rektorin Bärbel Kruse<br />

protestierte, dass sie und auch die<br />

Leiter der weiterführenden Schulen<br />

sich an diesem Abend nicht mehr<br />

äußern konnten.<br />

In welcher Sitzung die Schulentwicklung<br />

wieder auf die Tagesordnung<br />

kommt, ist noch unklar.<br />

Schönningstedter Bürger regten<br />

eine enge Einbindung von Eltern<br />

an und überlegen nun, ob sie eine<br />

Einwohnerversammlung beantragen.<br />

Elke Güldenstein<br />

EU-Geld für Aumühler<br />

LED-Leuchten<br />

Keine Kostenbeteiligung der Anlieger<br />

Aumühle – In<br />

der Gemeinde<br />

Aumühle sorgen<br />

540 Straßenlampen<br />

dafür, dass<br />

die rund 3000<br />

Einwohner auch<br />

bei Dunkelheit<br />

sicher nach Hause<br />

kommen. Die<br />

Gemeinde hat für<br />

diesen Bürgerservice<br />

jährlich rund<br />

€ 7.400 Stromkosten<br />

zu zahlen.<br />

Dieses muss doch<br />

politik 23<br />

FOTO: lOTHar nEinass<br />

Aumühles 1. stellvertretender<br />

Bürgermeister Wolfgang<br />

Schättgen gilt als Experte für<br />

Energie-Einsparung.<br />

günstiger zu haben sein, sagte sich Gemeindevertreter<br />

Wolfgang Schättgen. Schließlich war er bei<br />

einem der führenden europäischen Elektronic-<br />

Konzerne viele Jahre angestellt.<br />

Dem Gemeindevertreter kam zugute, dass von<br />

der Bundesregierung ein Energiesparprogramm<br />

aufgelegt wurde. <strong>Der</strong> enorme Stromverbrauch<br />

bei 9 Millionen Straßenlampen sollte auf 50<br />

Prozent reduziert werden. Gleichzeitig wollte der<br />

Bund die CO ² Belastung verringern. Hinzu kam,<br />

dass bestimmte Leuchtentypen wegen ihrer hohen<br />

Umweltbelastung aus dem Verkehr gezogen<br />

werden sollen. Für kleinere Gemeinden waren<br />

die Programme zunächst uninteressant. Erst als<br />

man sich zu größeren Einheiten wie der Aktiv-<br />

Region zusammenschloss, wurden Förderprogramme<br />

der Europäischen Union auch in den<br />

Kommunen interessant.<br />

»In der aktiv-region sachsenwald-Elbe wurde<br />

Aumühle zur Pilot-Gemeinde«, berichtet Wolfgang<br />

Schättgen. In einem ersten Bauabschnitt<br />

wurden 120 teilweise überalterte Straßenlampen<br />

durch neue energiesparende Leuchten ersetzt.<br />

Schättgen hat ausgerechnet, dass sich die Kosten<br />

für die Anschaffung der neuen LED-Leuchten<br />

durch einen 55-prozentigen Zuschuss der Europäischen<br />

Gemeinschaft und die Energieeinsparung<br />

sowie die Wartungskosten in sechs Jahren<br />

amortisieren werden. Das war vor einem Jahr.<br />

Jetzt läuft der zweite Bauabschnitt, bei dem<br />

weitere 170 Lampen modernisiert werden sollen.<br />

Für den Austausch der Lampenköpfe läuft zur<br />

Zeit die Ausschreibung, bei der fünf Firmen<br />

aufgefordert wurden, Angebote abzugeben.<br />

Die Modernisierung wird mit € 103.100 veranschlagt.<br />

Über die aktiv-region sachsenwald-Elbe<br />

zahlt die Europäische Union einen Zuschuss<br />

von € 48.000. Den Restbetrag in Höhe von €<br />

55.100 zahlt die Gemeinde Aumühle.<br />

Die neuen LED-Leuchten haben eine Lebensdauer<br />

von 25 bis 30 Jahren. Wenn die bisherigen<br />

Lampen einen Verbrauch von 47 Watt hatten,<br />

sind die neuen Lampen heller und verbrauchen<br />

nur noch 33 Watt, und sie können durch Sparschaltung<br />

auf 17 Watt reduziert werden. Nach<br />

den Berechnungen von Wolfgang Schättgen wird<br />

sich der Stromverbrauch von jetzt 33.600 kW<br />

auf 15.600 kW pro Jahr verringern. Das bedeutet<br />

für die Gemeinde allein bei den Stromkosten eine<br />

Einsparung von rund 3.500 Euro jährlich. Wenn<br />

im kommenden Jahr Gelder in den Fördertöpfen<br />

vorhanden sind, sollen in einem dritten Abschnitt<br />

die restlichen 250 Straßenlampen modernisiert<br />

werden.<br />

In Aumühle ist, anders als in anderen Kommunen<br />

in der Nachbarschaft, eine Kostenbeteiligung<br />

der Anlieger nicht geplant.<br />

Lothar Neinass

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