50 Jahre Gemeinde Hafling

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34 Hafl inger Gemeindeblatt Der Tunnel nach der großen Brücke brachte den vorläufigen Abschluss des Straßenbaus Meran - Hafling. Buchstaben wieder gefunden worden. Wir zwängten die Buchstaben in den vorgesehenen Freiraum und drückten den kleinen Sockel etwas breiter, damit ein Herausfallen nicht mehr möglich war. Eine Zeit lang ging das ja ganz gut. Aber eines Tages schrieb das M nicht mehr! Es ging verloren, die Aufräumerin hat es aber wieder gefunden. Diesmal gingen wir die Sache anders an. Der verlorene und wieder gefundene Buchstabe M wurde in das vorgesehene Loch gedrückt, der „Schierhangl“ im Feuer des Ofens glühend heiß gemacht, Herbert drückte den Buchstaben in Die Einweihung des neuen Tunnels und der Straße bis ins Dorf. Im Bild (v.l.) die Politiker Dr. Franz Spögler, Dr. Hans Rubner und Bürgermeister Josef Reiterer-Hinterrainer. Der Gemeinderat und die Gemeindebediensteten auf Besuch bei der Partnergemeinde Reith bei Seefeld. den Halter und ich verlötete ihn auf der Rückseite, leider etwas geneigt. Seitdem war der Buchstabe M zwar wieder in den Schriftstücken vorhanden, aber immer etwas schräg abgedruckt. Die große Wende brachte die Straße von Meran nach Hafling und am meisten beeindruckte mich die große Brücke über dem Sinichbach. Ich benutzte sie schon, als sie noch nicht offiziell begehbar war und in der Mitte nur ein Brett die gähnende Tiefe etwas zudeckte. Endlich musste ich den steilen Bürgeleweg nicht mehr gehen.
Nicht nur die Gemeindeverwaltung unseres Dorfes hat im Jahr 2007 ein Jubiläum bekannt zu geben, auch der Tourismusverein feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Den Tourismus an sich gibt es aber schon sehr viel länger, wobei man das Wort bis ins 18. Jahrhundert gar nicht kannte. Man ging schlicht und einfach „auf Reisen“. Das Reisen als Freizeitbeschäftigung gab es bereits in der Antike und im Mittelalter, wenn auch nicht in der Art und Weise, wie wir es heute kennen. In erster Linie war es dem Adel und dem wohlhabenden Bürgertum vorbehalten auf Reisen zu gehen. Mit der zunehmenden Industrialisierung im 18. Jahrhundert begann auch die breite Schicht der Bevölkerung den Tourismus für sich zu entdecken. Mitte des 19. Jahrhunderts erschienen die ersten Reisehandbücher und die ersten Reisebüros wurden gegründet. Das Reisen wurde durch die Erfindung von Eisenbahn, Seilbahn und Automobil erleichtert. Auch der Alpintourismus entwickelte sich in dieser Zeit. 1870 wurde das Skilaufen in der Schweiz erfunden. Die klassische „Sommerfrische“ entstand. Es begann das Zeitalter des Massentourismus. Der Tourismus, in der Form wie wir ihn heute kennen, kam in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf. Damals wurden auch die ersten „Verschönerungsvereine“ gegründet, die Vorgänger der heutigen Tourismusvereine. Diese hatten, neben dem Erhalt der Landschaft, die Aufgabe Gäste anzuwerben, weiterzuvermitteln und zu betreuen. Mit der Entstehung des Kurortes Meran in der Mitte des 19. Jahrhunderts, profitierten auch die Ortschaften im Umfeld der Stadt von den herbeiströmenden Gästen. Hafling diente zu diesem Zeitpunkt eher der „Sommerfrische“ der Stadtbewohner. In den heißen Sommermonaten bevorzugten viele „Stadtler“ den Hafl inger Gemeindeblatt 35 50 Jahre Tourismusverein in Hafl ing: von Sonja Anna Plank Vom Verschönerungs- zum Verkehrs-, hin zum Tourismusverein Die Seilbahn von Meran nach Hafling Rückzug auf kühlere Höhenzüge. Mit der Machtergreifung der Faschisten wurde der Tourismus in Südtirol weiter ausgebaut. Hafling verlor seine Selbständigkeit und wurde Teil der Gemeinde Meran. Damit war auch eine Einbindung in das Tourismuswesen des Kurortes verbunden. Schon damals wusste man um die sportlichen Möglichkeiten, die das Bergdorf zu bieten hatte und die für den Kurort von Bedeutung sein könnten. Pläne für die Erschließung des Bergdorfes durch Straßen und andere Verbindungen gab es bereits vor dem Ersten Weltkrieg. Es ist ungewiss, seit wann man Hafling als „beliebtes Touristenziel“ bezeichnen kann. Die Errichtung der Seilbahn von Meran nach Hafling 1923 dürfte aber ein ausschlaggebendes Datum für diese Entwicklung darstellen. Zu diesem Zeitpunkt wurde Hafling stärker für die Außenwelt, besonders für das Burggrafenamt, zugänglich. Vor allem im Sommer strömten Gästescharen zum Wandern und Erholen auf den Tschöggelberg. Mit der Erschließung eines Skigebietes im Norden des Dorfes, fand auch der Wintertourismus Eingang in Hafling. Die ersten Werbekataloge dürften in den 1930er Jahren erschienen sein. Die Auskünfte erhielt man bei der Meraner Kurverwaltung. Das Gebiet Hafling wurde bis zur Trennung von der Gemeinde Meran in Tourismusbroschüren als „Merans Hochflächen“ bezeichnet. Besonders für den Wintertourismus wurde geworben. In einem Werbekatalog der Kurvorstehung von Meran werden neun Betriebe in Hafling gezählt. Bemerkenswert sind auch die Preise. So kostete beispielsweise ein Aufenthalt von mindestens zehn Tagen im Gasthof Falzeben zwischen 150 und 180 Lire. Zu Beginn der 1950er Jahre gab es 16 Gastbetriebe und bereits zwei Liftanlagen. Die Kurverwaltung Meran Eines der ersten Werbeprospekte
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