50 Jahre Gemeinde Hafling
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erfolgte im Juni 1955 die Vorsprache<br />
bei Dr. Karl TINZL in Obermais,<br />
wobei ihm dieses für <strong>Hafling</strong> brennende<br />
Anliegen vorgetragen wurde.<br />
Dies geschah aber auch gleichzeitig<br />
in der Absicht, ihn für die Unterstützung<br />
dieses Anliegen zu gewinnen,<br />
zu dem er sich auch bereit erklärte.<br />
An obiger Aussprache nahmen aus<br />
<strong>Hafling</strong> folgende Personen teil:<br />
Franz ALBER – Kamper<br />
Vigil EGGER – Pichler<br />
Alois REITERER – Sulfner sen.<br />
Johann REITERER – Steiner<br />
Als Ergebnis obiger Zusammenkunft<br />
konnte nach relativ kurzer Zeit mit<br />
Genugtuung festgestellt werden, dass<br />
endlich Bewegung in gegenständiges,<br />
für <strong>Hafling</strong> so wichtiges und drängendes<br />
Problem kam.<br />
Zur Person des Herrn Dr. Karl TINZL<br />
sei klärend festgehalten:<br />
Karl Tinzl (1888-1964), Anwalt aus<br />
Schlanders, ist eine der wichtigsten<br />
Personen der Südtiroler Zeitgeschichte.<br />
1921 wurde Tinzl zum Abgeordneten<br />
in Rom gewählt und setzte sich<br />
zwei Amtszeiten lang für Südtirol ein,<br />
indem er die faschistische Entnationalisierungspolitik<br />
zu bekämpfen versuchte.<br />
Tinzl gehört zu den Gründervätern<br />
der Südtiroler Volkpartei und<br />
war aufgrund seiner juridischen Kompetenzen<br />
von großer Bedeutung für<br />
die Partei. 1953 wurde er wieder als<br />
Abgeordneter nach Rom geschickt.<br />
Bis zu seinem Tod 1964 blieb er politisch<br />
aktiv. Der von ihm 1958 ausgearbeitete<br />
Entwurf einer Autonomie für<br />
Südtirol diente als Grundlage für die<br />
spätere „Paket“-Lösung.<br />
Nachdem sich das Rad nun zu drehen<br />
begann, wurden von den zuständigen<br />
Behörden ein so genannter „Wirtschaftsbericht“<br />
angefordert.<br />
Mit ihm musste die Existenzfähigkeit<br />
der eventuell wieder zu errichten-<br />
Herbert Huber beginnt mit dem<br />
Personentransport von der Seilbahn in<br />
St. Kathrein nach Falzeben.<br />
1948<br />
Hafl inger <strong>Gemeinde</strong>blatt 7<br />
den <strong>Gemeinde</strong> nachgewiesen werden,<br />
was schließlich auch glaubhaft<br />
gelang. Mit ausschlaggebend dürften<br />
dabei u. a. wohl auch die errechneten<br />
Einnahmen aus dem rund 7<strong>50</strong> ha<br />
<strong>Gemeinde</strong>wald gewesen sein.<br />
Der erwähnte Wirtschaftsbericht<br />
wurde vermutlich von Herrn LADUR-<br />
NER, <strong>Gemeinde</strong>sekretär in Lana, verfasst.<br />
Die Annahme des Wirtschaftsberichtes<br />
bestätigte seine korrekte<br />
Darstellung der realen finanziellen<br />
Möglichkeiten einer zukünftigen<br />
<strong>Gemeinde</strong>verwaltung <strong>Hafling</strong>.<br />
Nach Annahme obigen Berichtes<br />
konnte das vorgeschriebene Referendum<br />
seitens der Region Trentino-Südtirol<br />
ausgeschrieben und für den 23.<br />
Beginn der Wildbachverbauung im<br />
<strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />
Anfang der 19<strong>50</strong>er <strong>Jahre</strong><br />
September 1956 festgesetzt werden.<br />
Der zuständigen Regionalabteilung<br />
stand der Südtiroler SVP Abgeordnete<br />
Dr. Alfons BENEDIKTER vor. Es ging<br />
nun tatsächlich darum, ob <strong>Hafling</strong><br />
wieder eine eigene <strong>Gemeinde</strong> werden<br />
soll, oder ob es weiterhin bei der<br />
<strong>Gemeinde</strong> Meran bleiben will.<br />
Zum ersten Mal wurde das Wählervolk<br />
von <strong>Hafling</strong> zur Urne gerufen<br />
um hierzu seinen Willen kund zu tun.<br />
Hier ist zu bemerken, dass vorwiegend<br />
das Abstimmungsergebnis der<br />
Bürgerinnen und Bürger von <strong>Hafling</strong>,<br />
als direkt Betroffene, ausschlaggebend<br />
war.<br />
Folgendes Abstimmungsergebnis<br />
wurde erzielt:<br />
Treffen einiger Vertreter Hafl ings mit<br />
Dr. Karl Tinzl in Obermais.<br />
Juni 1955