50 Jahre Gemeinde Hafling
50 Jahre Gemeinde Hafling
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Nicht nur die <strong>Gemeinde</strong>verwaltung<br />
unseres Dorfes hat im Jahr 2007<br />
ein Jubiläum bekannt zu geben,<br />
auch der Tourismusverein feiert in<br />
diesem Jahr seinen <strong>50</strong>. Geburtstag.<br />
Den Tourismus an sich gibt es aber<br />
schon sehr viel länger, wobei man<br />
das Wort bis ins 18. Jahrhundert gar<br />
nicht kannte. Man ging schlicht und<br />
einfach „auf Reisen“.<br />
Das Reisen als Freizeitbeschäftigung<br />
gab es bereits in der Antike und im<br />
Mittelalter, wenn auch nicht in der<br />
Art und Weise, wie wir es heute kennen.<br />
In erster Linie war es dem Adel<br />
und dem wohlhabenden Bürgertum<br />
vorbehalten auf Reisen zu gehen.<br />
Mit der zunehmenden Industrialisierung<br />
im 18. Jahrhundert begann<br />
auch die breite Schicht der Bevölkerung<br />
den Tourismus für sich zu entdecken.<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
erschienen die ersten Reisehandbücher<br />
und die ersten Reisebüros wurden<br />
gegründet. Das Reisen wurde<br />
durch die Erfindung von Eisenbahn,<br />
Seilbahn und Automobil erleichtert.<br />
Auch der Alpintourismus entwickelte<br />
sich in dieser Zeit. 1870 wurde<br />
das Skilaufen in der Schweiz erfunden.<br />
Die klassische „Sommerfrische“<br />
entstand. Es begann das Zeitalter<br />
des Massentourismus.<br />
Der Tourismus, in der Form wie wir<br />
ihn heute kennen, kam in der zweiten<br />
Hälfte des 19. Jahrhunderts auf.<br />
Damals wurden auch die ersten<br />
„Verschönerungsvereine“ gegründet,<br />
die Vorgänger der heutigen Tourismusvereine.<br />
Diese hatten, neben<br />
dem Erhalt der Landschaft, die Aufgabe<br />
Gäste anzuwerben, weiterzuvermitteln<br />
und zu betreuen.<br />
Mit der Entstehung des Kurortes<br />
Meran in der Mitte des 19. Jahrhunderts,<br />
profitierten auch die Ortschaften<br />
im Umfeld der Stadt von den<br />
herbeiströmenden Gästen. <strong>Hafling</strong><br />
diente zu diesem Zeitpunkt eher der<br />
„Sommerfrische“ der Stadtbewohner.<br />
In den heißen Sommermonaten<br />
bevorzugten viele „Stadtler“ den<br />
Hafl inger <strong>Gemeinde</strong>blatt 35<br />
<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> Tourismusverein in Hafl ing: von Sonja Anna Plank<br />
Vom Verschönerungs- zum Verkehrs-, hin zum Tourismusverein<br />
Die Seilbahn von Meran nach <strong>Hafling</strong><br />
Rückzug auf kühlere Höhenzüge.<br />
Mit der Machtergreifung der Faschisten<br />
wurde der Tourismus in Südtirol<br />
weiter ausgebaut. <strong>Hafling</strong> verlor<br />
seine Selbständigkeit und wurde Teil<br />
der <strong>Gemeinde</strong> Meran. Damit war<br />
auch eine Einbindung in das Tourismuswesen<br />
des Kurortes verbunden.<br />
Schon damals wusste man um die<br />
sportlichen Möglichkeiten, die das<br />
Bergdorf zu bieten hatte und die<br />
für den Kurort von Bedeutung sein<br />
könnten. Pläne für die Erschließung<br />
des Bergdorfes durch Straßen und<br />
andere Verbindungen gab es bereits<br />
vor dem Ersten Weltkrieg.<br />
Es ist ungewiss, seit wann man <strong>Hafling</strong><br />
als „beliebtes Touristenziel“<br />
bezeichnen kann. Die Errichtung<br />
der Seilbahn von Meran nach <strong>Hafling</strong><br />
1923 dürfte aber ein ausschlaggebendes<br />
Datum für diese Entwicklung<br />
darstellen. Zu diesem Zeitpunkt<br />
wurde <strong>Hafling</strong> stärker für die<br />
Außenwelt, besonders für das Burggrafenamt,<br />
zugänglich. Vor allem<br />
im Sommer strömten Gästescharen<br />
zum Wandern und Erholen auf den<br />
Tschöggelberg. Mit der Erschließung<br />
eines Skigebietes im Norden des<br />
Dorfes, fand auch der Wintertourismus<br />
Eingang in <strong>Hafling</strong>.<br />
Die ersten Werbekataloge dürften<br />
in den 1930er <strong>Jahre</strong>n erschienen<br />
sein. Die Auskünfte erhielt man bei<br />
der Meraner Kurverwaltung. Das<br />
Gebiet <strong>Hafling</strong> wurde bis zur Trennung<br />
von der <strong>Gemeinde</strong> Meran in<br />
Tourismusbroschüren als „Merans<br />
Hochflächen“ bezeichnet. Besonders<br />
für den Wintertourismus wurde<br />
geworben. In einem Werbekatalog<br />
der Kurvorstehung von Meran<br />
werden neun Betriebe in <strong>Hafling</strong><br />
gezählt. Bemerkenswert sind auch<br />
die Preise. So kostete beispielsweise<br />
ein Aufenthalt von mindestens<br />
zehn Tagen im Gasthof Falzeben<br />
zwischen 1<strong>50</strong> und 180 Lire. Zu<br />
Beginn der 19<strong>50</strong>er <strong>Jahre</strong> gab es 16<br />
Gastbetriebe und bereits zwei Liftanlagen.<br />
Die Kurverwaltung Meran<br />
Eines der ersten Werbeprospekte