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MÄRKTE + UNTERNEHMEN Gipfelgespräch<br />
Gipfelgespräch mit Eberhard Fetz, Geschäftsführer der Filmplattform<br />
„<br />
Wenn ein Bild<br />
schon mehr als<br />
tausend Worte<br />
sagen soll, was<br />
sagt den ein Film<br />
mit 24 Bildern pro<br />
Sekunde erst aus.<br />
Welches Genre von Filmproduktionen haben Sie denn damals adressiert,<br />
waren das ausschließlich Image- und Businessfilme?<br />
Unser Schwerpunkt ist Wissenschaft und Technik. Wir arbeiten<br />
für die Fraunhofer Gesellschaft, für das VDI Technologie Zentrum<br />
und für verschiedene Einrichtungen in diesem Bereich. Unser<br />
Ansatz war es, zu sagen: „Wissen-<br />
schaft und Technik spielen in den Medien,<br />
gemessen an der Bedeutung welche<br />
sie für Deutschland haben, eine viel<br />
zu untergeordnete Rolle“. Wir brauchen<br />
mehr Technik und Wissenschaft<br />
im Fernsehen, gerade auch in der heutigen<br />
Situation, wo alle bedauern, dass zu<br />
wenig Jugendliche sich für Technik begeistern<br />
und es an Nachwuchs mangelt.<br />
Das Leitmedium ist nunmal das Fernsehen.<br />
Natürlich machen wir auch für Unternehmen Filme. Aber es sollten<br />
schon Innovationen im Mittelpunkt stehen. Ein guter Film<br />
sollte emotionalisieren, Gefühle ansprechen und gleichzeitig<br />
wichtige Informationen vermitteln. Und somit einen positiven<br />
Eindruck vom Unternehmen hinterlassen.<br />
Ich kann mir aber vorstellen, dass die Unternehmen ihre Neuigkeiten<br />
zwar gerne zeigen möchten, aber beim Medium Film habe ich doch die<br />
Möglichkeit technische Neuigkeiten detaillierter zu zeigen. Und das<br />
möchte man doch aus Wettbewerbsgründen siche auch wieder nicht?<br />
Ich würde sagen, die großen Innovationen sind doch eher Softwarebasierend,<br />
oder es sind Details, die nicht so augenfällig sind.<br />
Damit möchte ich sagen, das, was wir drehen und zeigen, bewegt<br />
sich dann doch eher an der Oberfläche. Und wir drehen ja im<br />
Kundenauftrag, das heißt, wir nehmen nichts auf, was das Unternehmen<br />
nicht zeigen möchte oder dessen Marktposition beeinträchtigen<br />
könnte.<br />
Was unterscheidet den Technischen Dokumentarfilm, also das dokumentieren<br />
von Technik, von den Filmen, die in Ihrem Hause produziert<br />
werden?<br />
Der Anspruch, den wir haben und auch weitgehend umsetzen,<br />
ist, dass wir Themen, die eine breite Öffentlichkeit interssieren<br />
könnten, auch so umsetzen, dass man es nachvollziehen kann.<br />
Ähnlich wie Sie Ihre Arbeit als Fachjournalist. Sie sind ja auch eine<br />
Art Übersetzer. Wir drehen also journalistische Filme, das<br />
heißt, redaktionell gestaltete Beiträge, die sich an einem Magazinbeitrag<br />
orientieren, also journalistisch sauber recherchiert<br />
18 <strong>IEE</strong> • 5-2011<br />
und aufbereitet sind. Es ist nicht das sachlich, kalte Dokumentieren<br />
von technischen Features. Wir versuchen die Technik auch in<br />
gesellschaftliche Themen einzubinden. Was wir den Sendern anbieten<br />
sollte auch eine gesellschaftliche Relevanz haben.<br />
Es gibt wenige Firmen, die es mit ihren technischen Themen in eine<br />
Fernsehsendung schaffen. Woran liegt das?<br />
Das hat wiederum etwas mit den Produkten zu tun. Unternehmen<br />
die Konsumerprodukte herstellen haben es natürlich leichter,<br />
andere fertigen Produkte, die ihre Wirkung oder ihre Anwendung<br />
Einfluss auf das gesellschaftliche Leben nehmen.<br />
Können Sie uns einen Rat geben, wie Unternehmen<br />
die sich mit dem Medium Film auseinandersetzen,<br />
vorgehen sollen?<br />
Also es hat in erster Linie immer etwas<br />
mit Geld zu tun. Damit meine ich, dass<br />
die Firma für den Anspruch, den sie an<br />
den Business-Film hat, die richtige Größe<br />
haben muss. Für kleine Firmen bietet<br />
sich eventuell dann ein Produktfilm an.<br />
Gerade für das Internet ist dies sinnvoll,<br />
„Fachverlage sollten<br />
auch Filmmagazine<br />
anbieten, weil das<br />
eine zusätzliche<br />
Darstellung der<br />
technischen Inhalte<br />
ermöglicht.<br />
denn der Trend geht zum Bewegtbild. Auch ein Produktfilm ist<br />
schon für das Marketing sinnvoll. Je größer dann ein Unternehmen<br />
ist, ich sage mal eine Aktiengesellschaft, so ist es sicher gut<br />
beraten, Footage von ihrer Produktion, Produktentwicklung und<br />
weiteres anzufertigen. Footage ist schneidbares Filmmaterial für<br />
Fernsehjournalisten.<br />
Wie oft greifen Fernsehjournalisten, nach Ihren Erfahrungen, auf Material<br />
der Filmplattform zurück?<br />
Das ist zum einen themenabhängig, zum anderen auch von der<br />
Aktualität. Aber wir haben schon einen regen Betrieb auf unserer<br />
Plattform. Besonders sind das natütlich auch kleinere Sender<br />
oder Produktionen, die nicht soviel Geld haben, um sich viele<br />
Filmteams zu leisten. Uns geht es auch darum, die Unabhängigkeit<br />
der Fernsehredaktion zu berücksichtigen. Also wenn ein redaktionell<br />
gestalteter Beitrag von uns downgeloaded wird, dann<br />
wird dieser nicht 1:1 übernommen. Sondern die Kollegen klammern<br />
sich das heraus, was sie gebrauchen können.<br />
Passt das überhaupt, Film und Technikjournalismus?<br />
Genau darum geht es uns ja. Wir wollen immer wieder Formen<br />
finden, wie man Technik darstellt beziehungsweise spannend