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TECHNIK Feldebene<br />

Bremswiderstand oder Rückspeisung<br />

Suche nach der<br />

besseren Alternative<br />

In der elektrischen Antriebstechnik wird die Rückspeisung von elektrischer Energie ins<br />

Netz beim Abbremsen als die Energiespar-Lösung gehandelt. Doch dies muss nicht<br />

zwangsläufig in allen Fällen sinnvoll sein – der klassische Bremswiderstand wäre oft die<br />

bessere Alternative.<br />

In der elektrischen Antriebstechnik<br />

kommen heute häufig Servomotoren<br />

zum Einsatz, die von Frequenzumrichtern<br />

angesteuert werden. Über einen<br />

Gleichrichter, einen Gleichstromzwischenkreis<br />

und einen anschließenden<br />

Wechselrichter können die Drehzahl und<br />

das Drehmoment des Motors präzise geregelt<br />

werden. Im sogenannten Vierquadranten-Betrieb<br />

kann der Frequenzum-<br />

54 <strong>IEE</strong> • 5-2011<br />

Leistungswiderstände kommen in<br />

unterschiedlichen Anwendungen,<br />

beispielsweise als Bremswiderstände<br />

in der elektrischen Antriebstechnik,<br />

zum Einsatz.<br />

richter den Motor in beide Drehrichtungen<br />

sowohl beschleunigen als auch abbremsen.<br />

Beim Bremsen wird dabei Energie<br />

in den Zwischenkreis zurück gespeist.<br />

Da der Zwischenkreis nicht unbeschränkt<br />

Energie aufnehmen kann, wird<br />

diese – falls es der Umrichter zulässt – ins<br />

Netz rückgespeist. Alternativ kommt ein<br />

Bremschopper zum Einsatz, der bei Bedarf<br />

Energie in einem angeschlossenen<br />

Bremswiderstand in Wärme umwandelt.<br />

Wirtschaftliche Alternative<br />

Energierückspeisung ins Netz scheint generell<br />

eine gute Idee zu sein. Statt die überschüssige<br />

Energie einfach in einem Bremswiderstand<br />

zu verheizen, lässt sie sich in<br />

anderen Verbrauchern sinnvoll einsetzen.<br />

Dass die Rückspeisung aber nicht in allen<br />

Fällen die günstigste Alternative ist, lässt<br />

sich mit einem Blick auf die gesamte Wirtschaftlichkeit<br />

erkennen. Zunächst einmal<br />

ist ein rückspeisefähiger Vierquadranten-<br />

Umrichter in der Regel teurer als ein vergleichbarer<br />

Umrichter mit Bremschopper<br />

und Bremswiderstand. Zusätzlich sollte<br />

bedacht werden, dass die zusätzlichen gesteuerten<br />

Leistungshalbleiter im Regelbetrieb<br />

zu einer höheren Verlustleistung<br />

führen. Ein rückspeisefähiger Umrichter<br />

rechnet sich also nur dann, wenn regelmäßige<br />

Beschleunigungs- und Bremszyklen<br />

auftreten. In jedem Fall sollte die wirtschaftliche<br />

Betrachtung alle Faktoren,<br />

wie Anschaffungskosten, Betriebskosten,<br />

Verluste im Regelbetrieb und mögliche<br />

Energieeinsparung durch Rückspeisung,<br />

detailliert berücksichtigen.<br />

Einige Anwendungen lassen sich ohne<br />

Bremswiderstände kaum oder nur schwer<br />

realisieren. Dazu gehören beispielsweise<br />

Anwendungen, in denen ein Not-Aus realisiert<br />

werden muss. So sind bestimmte<br />

Anlagenteile innerhalb vorgeschriebener<br />

Zeiten gefährdungsfrei still zu setzen,<br />

wenn ein Notfall eintritt beziehungsweise<br />

ein Not-Aus betätigt wird. Eine Rückspeisung<br />

ist in solchen Anwendungen wirtschaftlich<br />

kaum sinnvoll, da nur im Notfall<br />

– also sehr selten – Energie ins Netz<br />

zurückgespeist würde. Ganz abgesehen<br />

von der Situation, dass im Notfall eventuell<br />

gar kein Netz für eine Rückspeisung

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