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TECHNIK Leitebene<br />

Sechs Fragen zum IPC-Markt<br />

signifikant dazu beitragen kann, dieses Thema zu lösen.<br />

Jürgen Hasselbeck, Siemens: Ich denke es ist eher eine Diskussion der<br />

Kundengröße und der Branchen, denn es hängt sehr stark davon<br />

ab, welche Durchdringung die Systeme haben. Der Trend wird<br />

dahin gehen, dass gerade KMUs und Mittelständler zu mindestens<br />

über eine PDM-Strategie nachdenken. Während bei Großunternehmen<br />

die Diskussion dahin geht, die Menge der Daten aller<br />

Unternehmenbereiche, also auch die des Marketings, des Vertriebs,<br />

die der global verteilten Produktionsstandorte, aber auch<br />

die der Zulieferer in den Gesamtprozess zu integrieren. Aber<br />

grundsätzlich unterscheiden sich die Schwerpunkte bei den<br />

PLM-Strategien sich nicht von denen vor drei oder vier Jahren.<br />

Einige Strategien gehen dahin, dass man komplett neue Geschäftsfelder<br />

mit einbezieht, wie zum Beispiel der immer größer<br />

werdende Anteil an mechatronischen Systemen, die neue Anforderungen<br />

an die IT-Landschaft stellen. Simulation in den unterschiedlichsten<br />

Ausprägungen sind ebenso ein großes Thema,<br />

denn es gibt erste Ansätze, diese im Produktionsumfeld zu nutzen.<br />

PLM, das immer noch häufig mit Produkt-Datenmanagement (PDM)<br />

verwechselt wird, hat die Industrie heute auf der technischen Seite in<br />

ähnlichem Ausmaß verändert, wie in den vergangenen 20 Jahren die<br />

Einführung kaufmännischer Systeme. Was erwarten Sie für die nächsten<br />

zehn Jahre an IT-Evolutionen?<br />

Roger Scholtes, Eplan: Aus unserer Sicht ist das Thema PLM zwar in<br />

Großunternehmen weitestgehend umgesetzt, aber im Mittelstand<br />

weiterhin aktuell. Für beide gilt: PLM ist die Basis für neue<br />

Methoden im Produktentstehungsprozess. Von Standardisierung,<br />

Automatisierung über Variantenmanagement bis hin zum<br />

funktionalen Engineering sind hier Potenziale erkennbar.<br />

Wolfgang Lynen, Autodesk: Es ist schwierig in diesen Zeiten eine<br />

Zehn-Jahres-Prognose abzugeben. Wir konzentrieren uns darauf,<br />

unseren Kunden zu helfen, die vorhandenen Technologien<br />

umzusetzen; da gibt es noch viel zu tun. Ein wichtiger Zukunfts-<br />

Trend ist sicher das Thema 'Cloud Computing'. Cloud ermöglicht<br />

Zugriff auf Daten und deren Bearbeitung, egal wo man sich<br />

gerade befindet. Ein zweites Beispiel für die Vorteile von 'Cloud<br />

Computing' sind Simulationen oder FEM-Analysen. Konstrukteure<br />

möchten möglichst viele Varianten durchspielen und hier<br />

bietet die Cloud Vorteile, weil man dort zahlreiche Varianten parallel<br />

und gleichzeitig berechnen kann. Für Subscriptions-Kunden,<br />

die unsere neuen Suiten verwenden, sind verschiedenene<br />

Web-Services in der Zukunft geplant.<br />

Arnd Paulfeuerborn, ISD: Der Zugriff auf die Produktdaten und die<br />

begleitenden Informationen wird transparenter und entfernt sich<br />

von den zugrunde liegenden Applikationen. Heute schon erhält<br />

der Anwender Datenzugriff über portable Geräte wie etwa<br />

Smartphones und diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen.<br />

Das Produktdaten-Browsing wird gestützt durch die realitätsnahe<br />

3D-Darstellung, in der der Anwender durch alle Informationen<br />

einfach durchblättern kann. Das dahinter liegende PLM-System,<br />

beziehungsweise die kombinierten Einzelsysteme, erscheinen<br />

dem Anwender wie ein Portal oder eine Wolke (Stichwort:<br />

24 <strong>IEE</strong> • 5-2011<br />

Cloud Computing), die die Anfrage losgelöst von der Datenherkunft<br />

beantwortet.<br />

Wolfgang Heinrichs, Zuken: Ich weiß nicht, ob es richtig ist, von IT-<br />

Evolution zu sprechen oder lediglich von der Weiterentwicklung<br />

oder Optimierung vorhandener Lösungen.<br />

Derzeit kursiert in der IT das<br />

Schlagwort Cloud. Es wird mittlerweile<br />

für alle Belange benutzt und wird sich<br />

daher ebenso schnell abnutzen. Schauen<br />

wir lieber auf das, was unsere Kunden<br />

heute benötigen, um die Komplexität<br />

der sich immer wieder ändernden Unternehmensorganisationen<br />

und -strukturen<br />

sowie die permanenten Anpassun-<br />

„Wenn wir das Internet<br />

in seiner Definition<br />

als Netzwerk<br />

sehen, dann spielt<br />

es eine immer größere<br />

Rolle.<br />

Jürgen Hasselbeck,<br />

Siemens<br />

gen an Unternehmensprozesse, Design Tools und Infrastrukturen<br />

zu bewältigen. Hier stellen wir fest, dass die am Markt schon verfügbaren<br />

IT-Lösungen und Ansätze bis heute nicht in aller Gänze<br />

beim Kunden zum Einsatz kommen können.<br />

Eine Evolution sehen wir in der Autorentoolwelt als dringend<br />

notwendig an, denn hier liegen die Potenziale in der Verkürzung<br />

der Entwicklungsschritte über den etablierten System-Design-<br />

Ansatz und weiterhin der Entwicklung des elektrischen beziehungsweise<br />

elektronischen Produktes direkt an der Geometrie<br />

des zu entwickelnden Endproduktes – 3D-Verkabelung und<br />

3D-Leiterplattenentflechtung. Somit sehen wir eher die Aufgabe<br />

darin, innerhalb der nächsten zehn Jahre den Kunden zu helfen,<br />

die zur Verfügung stehenden IT-Lösungen zu implementieren, integrieren,<br />

etablieren und die Evolutionen im Bereich der 'mechatronischen<br />

3D' E-CAD-Entwicklung aufzubauen.<br />

Jürgen Hasselbeck, Siemens: Ich tue mich da etwas schwer, einen zeitlich<br />

so weiten Ausblick zu geben. Wir sind ja in einer Branche, die<br />

sich sehr schnell dreht, und damit meine ich, dass wir nicht wie<br />

ein Maschinenbauer lange Produktlebenszyklen haben. Was<br />

man aber vielleicht sagen kann ist, dass die Unternehmen ihre<br />

PLM-Strategien langfristig anlegen müssen und die IT-Anbieter<br />

mit dem Blick auf die Datenkonsistenz neue Evolutionen, also<br />

Weiterentwicklungen und Optimierungen ihrer Lösungen bringen<br />

werden.<br />

Die weltweit verteilte Entwicklung und Fertigung industrieller Produkte,<br />

Maschinen und Anlagen zwingt die Industrie dazu, ihre Prozesse<br />

und die Abstimmung aller Beteiligten mehr Aufmerksamkeit zu widmen.<br />

Nur mit einer effektiven, möglichst perfekten Abarbeitung von<br />

Einzelaufgaben ist es nicht mehr getan. Was raten sie den Unternehmen?<br />

Roger Scholtes, Eplan: Wenn wir Unternehmen beraten, betrachten<br />

wir immer den Gesamtprozess – und zwar von der Produktidee<br />

bis in die Fertigung. Dabei sind die zu hebenden Potenziale einer<br />

interdisziplinären Durchgängigkeit weit höher als die optimierter<br />

Einzelprozesse.<br />

Wolfgang Lynen, Autodesk: Ein Teilaspekt der Abstimmung ist der<br />

Austausch von Produktdaten. Obwohl die globale Zusammenarbeit<br />

stark zugenommen hat, verwenden viele Unternehmen<br />

nach wie vor traditionelle Verfahren wie Zeichnungen für die

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