RegJo Südniedersachsen Ausgabe 4/2012
RegJo Südniedersachsen Ausgabe 4/2012
RegJo Südniedersachsen Ausgabe 4/2012
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Individuelle<br />
Gebäudetechnik.<br />
Erlebniswelt Renaissance®<br />
Geld regiert die Welt – Ist Münchhausen<br />
noch zu retten?<br />
November bis März, Sa. u. So. 10-17 Uhr<br />
April bis März, Di. - So. u. feiertags 10-17 Uhr<br />
Freitag 25. Januar 2013, 19 Uhr<br />
Spöring Band | Jazz et cetera<br />
Sonntag, 10. Februar 2013, 17 Uhr<br />
2. Meisterkonzert |<br />
Young Choon Park (GB, Klavier)<br />
Freitag, 22. Februar 2013, 20 Uhr<br />
Kelpie | Celtic-Scandinavian World-Music<br />
Donnerstag, 14. März 2013, 19 Uhr<br />
3. Meisterkonzert | delian::quartett<br />
Kulturzentrum<br />
Weserrenaissance Schloss Bevern<br />
37639 Bevern<br />
Tel.: 05531 / 994010 u. 1216436<br />
kultur@schloss-bevern.de<br />
www.schloss-bevern.de<br />
Münchhausenbau-<br />
Herzogsresidenz-Kulturzentrum<br />
Als eines der repräsentativsten Gebäude<br />
der Renaissance zeigt sich das<br />
Schloss Bevern im Weserraum. Es<br />
wurde in den Jahren 1603 bis 1612<br />
nach Vorgaben des Bauherren Statius<br />
von Münchhausen errichtet. Eine<br />
Blütezeit erlebte das Schloss Mitte<br />
des 17. Jahrhunderts unter Ferdinand<br />
Albrecht I., einem Sohn von Herzog<br />
August d.J. zu Braunschweig und Lüneburg.<br />
Heute wird das Schloss als<br />
Kulturzentrum genutzt. Die Erlebniswelt<br />
Renaissance® - Geld regiert die<br />
Welt!, ein Erlebnisangebot für die ganze<br />
Familie, hat in der kalten Jahreszeit<br />
an den Wochenenden geöffnet.<br />
Willkommen im Abenteuer<br />
Geschichte!<br />
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Measurement<br />
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Microscopy<br />
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realize visions .<br />
wurde das Schloss als Residenz aufgegeben. Knapp zweihundert<br />
Jahre später wurden in den Gebäuden das Amtsgericht<br />
Herzberg und ein Museum eingerichtet, das sich mit<br />
Schloss- und Wirtschaftsgeschichte der Gegend beschäftigt.<br />
Nachdem man Anfang 2001 den Schwammbefall entdeckte,<br />
begannen im Stammhausflügel mit Museum und Restaurant<br />
Sanierungen, die vom Land Niedersachsen finanziert<br />
wurden. Vier Jahre später stellte das Land die Arbeiten aufgrund<br />
der schlechten Haushaltssituation jedoch wieder ein.<br />
„Seither ist nichts mehr geschehen“, berichtet der Vorsitzende<br />
des Fördervereins, Rolf Lutze. „Die Restaurierungsmaßnahmen<br />
können mit jedem Jahr teurer werden. Wenn<br />
in Zukunft nichts passiert, wird Herzberg in einigen Jahren<br />
mit einer Schlossruine leben müssen.“<br />
Wenn alles engagement nichts bringt, ist der Weg vorgezeichnet:<br />
fehlende nutzung, Verfall, Ruine.<br />
Und das obwohl ein reges Interesse an der Schlossanlage<br />
besteht. Schloss Herzberg zieht täglich viele Besucher an,<br />
der Rittersaal wird für Schlosskonzerte, Feste und Hochzeiten<br />
genutzt und das Museum vermittelt anschaulich die<br />
Geschichte der Region.<br />
Dass Rolf Lutzes Worte keine pure Schwarzmalerei<br />
sind, lässt sich im kleinen Örtchen Oldershausen nahe<br />
Echte und Kalefeld am dortigen gleichnamigen Schloss in<br />
Echtzeit beobachten. Seit einem Vierteljahrhundert steht<br />
der Bau leer, Dächer und Böden sind eingebrochen, einer<br />
<strong>RegJo</strong> SüDnIeDeRSACHSen alte GüteR 33<br />
Dass sich ihr erhalt lohnt, steht außer Frage: Die prachtvollen Bauten sind Besuchermagneten, beeindruckende Festkulisse und<br />
regionale Identifikationsmerkmale in einem. Um sie zu kämpfen lohnt sich, Lösungen können aber immer nur individuell sein.<br />
der Türme ist schon vor Jahren eingestürzt. Das Schloss verfällt<br />
zusehends. Als Wohnsitz der Familie von Oldershausen,<br />
Flüchtlingsunterkunft, Lungenheilanstalt und Reha-<br />
Zentrum bewahrt das Schloss eine interessante Geschichte.<br />
Diese muss jedoch unerzählt bleiben. Eine Besichtigung des<br />
im 18. Jahrhunderts entstandenen Gebäudes ist nicht mehr<br />
möglich. Das Betreten des Grundstücks ist wegen Einsturzgefahr<br />
untersagt. Eine Sanierung zu kostspielig.<br />
Schlösser und Burgen mögen Relikte der Vergangenheit<br />
sein. Doch damit sind sie auch historisch-kulturelle<br />
Zeitzeugen und durch ihre oftmals imposante Erscheinung<br />
identitätsstiftend für Länder und Gemeinden. Sie erzählen<br />
eine Geschichte über ihre Besitzer, die Zeit aus der sie<br />
stammen und die Geschehnisse, die sich in ihren Mauern<br />
ereignet haben. Leider erzählen sie immer häufiger<br />
auch vom Verfall, der sich nur schwer aufhalten lässt. Die<br />
Gebäude sind nicht an heutige Wohnstandards angepasst,<br />
oft haben jahrzehnte- oder jahrhundertelang keine Sanierungen<br />
stattgefunden, in verarmten öffentlichen Haushalten<br />
ist der Spielraum dafür auch kaum mehr vorhanden.<br />
Um die Gebäude zu erhalten, müssen neue Nutzungskonzepte<br />
gefunden werden. Vor allem im Schlosstourismus<br />
liegt in <strong>Südniedersachsen</strong> noch Entwicklungspotenzial.<br />
Wobei es die Patentlösung nicht gibt – jede Alt-Immoblie<br />
muss im Grunde gesondert betrachtet werden. Schloss<br />
Bevern und Schloss Berlepsch zeigen aber, wie eine touristische<br />
Belebung der Anlagen aussehen kann. Und vielleicht<br />
gibt es bald mehr als ein Tor zum Mittelalter.