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RegJo Südniedersachsen Ausgabe 4/2012

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4 Köpfe – 4 Meinungen<br />

Welche langfristigen Vorteile oder nachteile hätte eine Rekommunalisierung von e.on Mitte für <strong>Südniedersachsen</strong><br />

und nordhessen?<br />

Robert Fischbach, Landrat<br />

von Marburg-Biedenkopf<br />

und Vorsitzender des<br />

Kommunalausschusses bei<br />

E.ON Mitte: „Die Rekommunalisierung<br />

von E.ON<br />

Mitte trägt zur langfristigen<br />

Sicherung der regionalen<br />

Wertschöpfung bei. Denn in<br />

einer kommunalen Gesellschaft<br />

mit einem leistungsfähigen,<br />

überregionalen Netz kann die Energie aus der<br />

Region direkt für die Region bereitgestellt werden. Es entsteht<br />

einer der größten regionalen, kommunalen Energieversorger<br />

in Deutschland. Die Beteiligung der Kommunen<br />

an diesem wichtigen Arbeitgeber ermöglicht zudem einen<br />

langfristig sicheren finanziellen Beitrag für die Haushalte.<br />

Durch eine gemeinsame Verantwortung für die zukünftige<br />

Gestaltung der Energieversorgung in <strong>Südniedersachsen</strong><br />

und Nordhessen kann insbesondere auch die Energiewende<br />

optimal koordiniert und aktiv voran getrieben werden.“<br />

andreas helbig, Vorstandsvorsitzender<br />

der Städtische<br />

Werke AG Kassel: „Was wird<br />

unter Rekommunalisierung<br />

verstanden? Wenn lediglich<br />

die Kommunen und Landkreise<br />

einsteigen, dann sehe<br />

ich eine große Gefahr. EON<br />

Mitte ist kein vollständiger<br />

Versorger mehr. Wesentliche<br />

Teile sind herausgebrochen<br />

und im Konzern angesiedelt. Das Unternehmen wäre nicht<br />

lebensfähig. Wenn Rekommunalisierung meint, dass auch<br />

kommunal geprägte Versorger wie wir einsteigen, wäre es<br />

die Chance. Wir könnten qualifizierte Arbeitsplätze schaffen,<br />

konsequent die Erneuerbaren Energien ausbauen, die<br />

regionale Wertschöpfung stärken, die Abhängigkeit von<br />

Energiezukäufen reduzieren, damit die Energiepreise stabilisieren.<br />

Notwendig ist, dass alle Beteiligten ihre Ziele definieren,<br />

aber auch ihre Möglichkeiten realistisch einschätzen.<br />

Dann können wir viel für die Region erreichen.“<br />

Bilder: Landkreis Marburg-Biedenkopf, energieagentur göttingen, Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-gmbH, Stadtwerke göttingen<br />

<strong>RegJo</strong> SüDnIeDeRSACHSen MeinunG 7<br />

doreen Fragel, Geschäftsführerin<br />

der Energieagentur<br />

Region Göttingen: „Mit der<br />

Rekommunalisierung stehen<br />

kommunale Entscheider<br />

in der Verantwortung!<br />

Das stärkt die Wertschöpfung<br />

und das Wir-Gefühl<br />

in der Region <strong>Südniedersachsen</strong><br />

und Nordhessen.<br />

Das bestehende Know-how<br />

bleibt vor Ort, so dass Menschen der Region die lokale<br />

Energiewende voranbringen. Fakt ist, dass die Transformation<br />

unseres Energiesystems nur mit dezentralen Strukturen<br />

leistbar ist, so dass auch lokale und greifbare, aber nicht<br />

zu kleine Strukturen elementar sind: Sollen erneuerbare<br />

Energien ausgebaut werden, so kann das nur in Abstimmung<br />

mit den lokalen Netzbetreibern gut funktionieren.<br />

Wir müssen zukünftig konzentrierte Netzanschlüsse und<br />

Leitungssysteme schaffen. Ich sehe in diesem spannenden<br />

Prozess eine große Chance für die Region!“<br />

norber t liekmeier, Vorstandsvorsitzender<br />

der<br />

Stadtwerke Göttingen AG:<br />

„Die Rekommunalisierung<br />

von E.ON Mitte bedeutet<br />

eine große Chance für<br />

die Kommunen. Wenn der<br />

Rückkauf finanziell möglich<br />

ist, sollte er unbedingt<br />

auch durchgeführt werden.<br />

Wir haben allerdings eine<br />

große Bitte an die beteiligten Verwaltungschefs und Politiker:<br />

Ein Rückkauf darf nicht allein der Umsetzung energiepolitischer<br />

Ziele dienen. Er muss ebenso die wirtschaftliche<br />

Komponente klar im Auge haben. Deshalb sollte es<br />

einen starken strategischen Partner aus der Energiewirtschaft<br />

geben. Das können durchaus auch die im Netzgebiet<br />

der E.ON Mitte tätigen kommunalen Energieversorger sein.<br />

Wir als klar in Richtung Nachhaltigkeit und Energiewende<br />

aufgestelltes Unternehmen sind einer Beteiligung gegenüber<br />

jedenfalls sehr aufgeschlossen.“

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