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RegJo Südniedersachsen Ausgabe 4/2012

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38 GeSellSChaFt <strong>RegJo</strong> SüDnIeDeRSACHSen <strong>RegJo</strong> SüDnIeDeRSACHSen GeSellSChaFt 39<br />

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1. Bauarbeiten im gebetsraum. Dank vieler engagierter Helfer geht es gut mit der Sanierung voran. 2. Mohammed Mansour Al-Masri, der erste<br />

Vorsitzende und einer der gründer des sunnitisch-arabischen Al-Taqwa Vereins. 3. Feiern der Konversion eines gemeindemitglieds zum Islam.<br />

Text und Fotografie: Samira Mohammed Ali<br />

Die tristen, dunklen Fassaden des alten Güterbahnhofs<br />

in Göttingen lassen nicht erahnen, was hinter ihnen entsteht.<br />

Fast 30 Jahre stand der Gebäudekomplex leer, die<br />

Bahn bot ihn daher 2011 zum Verkauf an – ein Abriss wäre<br />

zu teuer gewesen. Obwohl der Sanierungsbedarf von der<br />

Erneuerung der Elektro-, Sanitär- und Heizanlage bis hin<br />

zur Errichtung neuer Räume und Treppen reicht, entschied<br />

sich Mohammed Mansour Al-Masri, der erste Vorsitzende<br />

und Gründer des sunnitisch-arabischen Al-Taqwa Vereins,<br />

die Gebäude zu kaufen, um hier eine neue Moschee und<br />

Vereinsräumlichkeiten zu schaffen.<br />

die Vielfalt an islamischen Gemeinden in Göttingen ist<br />

groß: ein Spiegel der regionalen herkunft der Muslime.<br />

Die Al-Taqwa ist eine von mehreren muslimischen<br />

Gemeinden in Göttingen, die wie auch der sunnitisch-arabische<br />

Al-Iman Verein überwiegend von Muslimen aus dem<br />

Nahen Osten besucht wird. Al-Iman war der erste arabischsunnitische<br />

Verein, der in Göttingen gegründet wurde.<br />

Mohammed Al-Masri war damals Vorstandsmitglied der<br />

Al-Iman, trat aber aufgrund von Meinungsverschiedenheiten<br />

im Vorstand zurück und gründete später den Kulturverein<br />

Al-Taqwa. Groß sind die Unterschiede hingegen<br />

nicht. Der Al-Iman wird eine eher konservative Grundhaltung<br />

nachgesagt, allerdings pendeln viele arabischsprachige<br />

Muslime zwischen den Moscheen beider Vereine, um ihr<br />

Gebet zu verrichten und das Angebot der Al-Taqwa und<br />

der Al-Iman zu nutzen. Neben diesen beiden Gemeinden<br />

gibt es in Göttingen noch die türkisch-muslimische<br />

DITIB-Gemeinde und den islamisch-balkanesischen Kulturverein<br />

Al-Medina, der überwiegend von Roma aus dem<br />

Kosovo getragen wird. Sowohl die Moschee der Al-Taqwa<br />

als auch die der DITIB werden gerne von Deutsch-Konvertierten<br />

besucht, da die Predigten und Ansprachen an<br />

Fest- und Feiertagen immer zweisprachig abgehalten werden,<br />

auf Deutsch und Arabisch beziehungsweise Deutsch<br />

und Türkisch.<br />

Al-Masri kam als junger Student in den 50iger Jahren<br />

nach Deutschland und erlebte die rasante Zuwanderung<br />

von Muslimen – überwiegend aus der Türkei – in der<br />

ersten und zweiten Gastarbeiterwelle. Diese mussten sich in

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