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The Incredible Shrinking City: Stadtgeographie im Kontext des ...

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116<br />

Ein Haus. Ein Raum <strong>des</strong> Übergangs. Ein Ort der Spannung zwischen<br />

Aufhebung der menschlichen Gegenwart und ihrem möglichen Wie-<br />

dererscheinen. Zwischen dem Gehen und dem möglichen Kommen<br />

Ein Haus. Ein warten<strong>des</strong> Haus. Ein verschwinden<strong>des</strong> Haus, dass in<br />

neuer Form wiederauferstehen wird. Doch es gibt eben diese Zeit<br />

<strong>des</strong> Übergangs. Des Wartens. Es gibt uns die Möglichkeit Erfah-<br />

rungen zu machen, die mit bewohnten Häusern nicht möglich sind:<br />

die Leere und das Warten. Leere nicht in dem Sinne, dass es gar<br />

keine Spuren der ehemaligen Bewohner mehr trägt. Leere eher<br />

verstanden als Stillstand, als Bewegungslosigkeit. Es verändert<br />

sich nichts mehr und für einen Augenblick gibt es weder Zukunft<br />

noch Vergangenheit, vielleicht auch gar keine Gegenwart.<br />

Und dann ist die Gegenwart wieder da. Der Raum ist präsent und<br />

offenbart durch kleine Hinweise seine Vergangenheit. Und erste<br />

Vorboten der Zukunft sind zu entdecken. Genau dieser Übergang<br />

prägt das Warten. Die Situation <strong>des</strong> Wartens: den Nullzustand.<br />

Nichts passiert. Die Zeit vergeht, aber für das Haus ist heute<br />

wie gestern. Und gestern wird wie morgen sein.<br />

In diesem Zustand treffen wir auf das Haus. Es wartet. Es war-<br />

tet auf ein diffuses Ziel irgendwo in einer unbekannten Zu-<br />

kunft.<br />

Seiner Vergangenheit beraubt. Keine Zukunft habend und die Ge-<br />

genwart ein hoffnungslose Warten. Ein Warten, dass neben der<br />

Realität <strong>des</strong> begonnenen Wandels steht. Ein Warten so identi-<br />

täts- und gesichtslos wie das Haus.<br />

Schon be<strong>im</strong> Eintreten legt sich eine bleierne Stille über alles.<br />

Das Leben, die Welt ist außerhalb. Hier ist der Nullzustand.<br />

Hoffnungslos. Bereits be<strong>im</strong> Eintreten weiß man, dass be<strong>im</strong> He-<br />

rauskommen alles so bleibt wie es ist. Bleibt es so?<br />

Was wenn man das Warten durchbricht? Eben dieses Warten nutzt?<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Geographisches Institut<br />

Arbeitsberichte<br />

Nr. 115 (2006)

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