The Incredible Shrinking City: Stadtgeographie im Kontext des ...
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wieder ihrer eigentlichen Identität bewusst werden. Was nicht bedeu-<br />
tet, dass Politik sich nicht mit wirtschaftlichen Belangen beschäftigen<br />
soll. Wirtschaft ist ein Teilbereich der menschlichen Gesellschaft. Aber<br />
da Politik die Aufgabe hat auch die sozialen, kulturellen etc. Prinzipien<br />
<strong>des</strong> Menschen zu berücksichtigen, ist hier eine Relativierung geboten.<br />
Politik ist mehr als Wirtschaft und muss <strong>des</strong>halb auch mehr sehen als<br />
Wirtschaft und <strong>des</strong>halb muss Politik darauf bedacht sein, entstandene<br />
Behinderungen <strong>im</strong> Sichtfeld zu beseitigen. Was nichts anderes bedeu-<br />
tet, als sich vom Wachstumsparadigma zu verabschieden, zumin<strong>des</strong>t<br />
innerhalb der Politik.<br />
Veränderung ist ein Ergebnis von Wahrscheinlichkeit – ein Ausblick<br />
Wie wahrscheinlich ist nun aber solch eine Veränderung?<br />
Angesichts der schrumpfenden Finanzmittel der Kommunen und dem<br />
stärkeren Konkurrenzdruck durch mehr Wettbewerb, erscheint es doch<br />
zunächst logisch, dass die staatlichen Körperschaften in Zukunft mehr<br />
vom wirtschaftlichen Denken durchdrungen werden. Das Kommunen<br />
<strong>im</strong>mer abhängiger von einzelnen Großunternehmen werden und somit<br />
von deren Denkweise. Zumal diese Sichtweise über viele Jahre auch<br />
politisch propagiert wurde und sich mentale Modelle sich nicht von heu-<br />
te auf Morgen ändern oder ändern lassen.<br />
Es ist dem nichts entgegenzusetzen, staatliche Institutionen sollten von<br />
Wirtschaftsunternehmen lernen. Vor allem die Verwaltung scheint <strong>im</strong>-<br />
mer noch zu oft vergesslich, wenn es darum geht zu verstehen, dass<br />
sie vor allem für die Bürger da ist und nicht umgedreht die Bürger für<br />
die Verwaltung. Aber ist dazu eine Dominanz von Leitbildern aus dem<br />
vorletzten Jahrhundert und nur aus einem Teilbereich der Gesellschaft<br />
notwendig und hilfreich? Oder stört so ein antikes Relikt nicht eher bei<br />
der Bewertung und Reaktion auf gegenwärtige Entwicklungen?<br />
Ich verstehe die Veränderung der mentalen Schablone nicht als ein<br />
Verschwinden von wirtschaftlichem Denken, wie schon beschrieben,<br />
sondern eher als einen Auftrag an die politische Kultur und als einen<br />
Schnur, O. (Hrsg.):<br />
<strong>The</strong> <strong>Incredible</strong> <strong>Shrinking</strong> <strong>City</strong>:<br />
<strong>Stadtgeographie</strong> <strong>im</strong> <strong>Kontext</strong> <strong>des</strong><br />
demographischen Wandels.<br />
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