The Incredible Shrinking City: Stadtgeographie im Kontext des ...
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Wieso ist unser Projekt interessant für Berlin?<br />
Die Ausstellung befasst sich mit dem Phänomen schrumpfender Städte<br />
und deren Folgen. Die Kommunikation mit der Bevölkerung über die<br />
gegenwärtigen Veränderungen ist ein endscheidender Punkt. Es geht es<br />
nicht nur um das Erzeugen von Aufmerksamkeit, als vielmehr um eine<br />
Perspektivenerweiterung. Positive, neue Sichtweisen auf schrumpfen-<br />
den Städte sollen zugelassen werden.<br />
Überall schrumpfen Städte! In Ostdeutschland gewann diese Feststel-<br />
lung zunehmend an Beachtung, da seit 1989 eine dramatische Entwick-<br />
lung zu verzeichnen ist: bedingt durch Wegzüge und einen starken Ge-<br />
burtenrückgang kam es zu enormen Wohnungsleerständen. Betroffen<br />
waren zunächst Alt- und Plattenbauwohnungen. Heute ist der Woh-<br />
nungsleerstand nicht nur in den neuen Bun<strong>des</strong>ländern ein verbreitetes<br />
Phänomen.<br />
Unser Projekt bezieht sich auf die Berliner Großraumsiedlung Marzahn<br />
Nord-West. Sie liegt am nordöstlichen Stadtrand Berlins und grenzt an<br />
den Landkreis Barn<strong>im</strong> mit der Gemeinde Ahrensfelde. In dem Zeitraum<br />
von 1992-2001 wanderten ca. 10000 Einwohner ab, was einen Verlust<br />
von ca. 25 % der Bevölkerung darstellt. Durch die Beteiligung Marzahn<br />
Nord-Wests an dem Programm „Stadtumbau Ost“ wird sich die derzeiti-<br />
ge Situation <strong>des</strong> Leerstands und der Architektur <strong>im</strong> Gebiet, damit ver-<br />
bunden auch seine Raumbilder, verändern: Vor einigen Monaten be-<br />
gann die Umsetzung <strong>des</strong> Konzeptes „Ahrensfelder Terrassen“. Einige<br />
der elfgeschossigen Häuser werden auf drei bis vier Stockwerke rück-<br />
gebaut, andere werden abgerissen. Seit dem hat sich Marzahn Nord-<br />
West in eine Baustelle verwandelt. Doch findet der Abriss nicht an allen<br />
Häusern gleichzeitig statt. So stehen Häuser, schon seit Monaten leer,<br />
verlassen da. Sie sind ihrer Identität beraubt und ihnen bleibt nur das<br />
Warten auf den Abriss. Hier setzen wir in unserem Projekt an, in dem<br />
wir diesen entstanden Freiraum thematisieren und umnutzen. Das Phä-<br />
nomen <strong>des</strong> Schrumpfens fordert von unserer heutigen Gesellschaft ein<br />
Umdenken alter, traditioneller europäischer Stadtmodelle als auch ein<br />
damit verbundenes Neudenken von zukünftigen städtischen Entwick-<br />
Schnur, O. (Hrsg.):<br />
<strong>The</strong> <strong>Incredible</strong> <strong>Shrinking</strong> <strong>City</strong>:<br />
<strong>Stadtgeographie</strong> <strong>im</strong> <strong>Kontext</strong> <strong>des</strong><br />
demographischen Wandels.<br />
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