The Incredible Shrinking City: Stadtgeographie im Kontext des ...
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ein Umweltbewusstsein in der Bevölkerung, das sich politisch in den<br />
zunehmenden Wahlerfolgen der GRÜNEN widerspiegelte. Anfang der<br />
80er Jahre wurde die ökologische Krise auch in der Stadtplanungs- und<br />
Architekturdebatte aufgegriffen. Mit dem Begriff der „Stadtökologie“<br />
erweiterte man den aus der Biologie stammenden Terminus der Ökolo-<br />
gie, der sich auf Pflanzengesellschaften beschränkt, um den menschli-<br />
chen Einfluss auf das natürliche Kreislaufsystem der Natur als Teil e-<br />
bendieser. „Der Mensch galt nun als Teil der Natur und damit als<br />
schicksalhaft den Bedingungen <strong>des</strong> nichtmenschlichen Daseins unter-<br />
worfen. Damit wurde konzediert, dass die Zerstörungen, die der<br />
Mensch der Natur zufügt, auf ihn als Teil <strong>des</strong> Naturganzen zurückwirken<br />
und er aus eigenem egoistischen Interesse heraus der Naturzerstörung<br />
entgegenzuwirken habe.“ (Betker 1992: 74) Die neue Forschungsrich-<br />
tung der „Stadtökologie“ gründete sich auf der Ökosystemforschung<br />
und reagierte auf die von der zunehmenden Verstädterung ausgehende<br />
Umweltbedrohung.<br />
Erste Projekte der Wohnumfeldverbesserung, Verkehrsberuhigung und<br />
Stadtbegrünung ergänzten die „behutsame Stadterneuerung“ und ver-<br />
banden sich mit ihr zur „ökologischen Stadterneuerung“. Man griff die<br />
Demokratisierungsbestrebungen und Bürgerbewegung der 70er Jahre<br />
auf und postulierte die Bewohnerbeteiligung betroffener Stadtteile als<br />
einen der zentralen Bestandteile ökologischen Stadtumbaus. Zum ers-<br />
ten Mal sah man Stadtentwicklung als eine integrative Aufgabe, bei der<br />
Interessen der Ökonomie, Ökologie und <strong>des</strong> Sozialen gleichermaßen<br />
berücksichtigt und gegeneinander abgewogen werden sollten.<br />
Doch die ökologische Stadterneuerung wurde nur zögerlich angenom-<br />
men und erst Ende der 80er Jahre in einzelnen Projekten umgesetzt.<br />
Die Schwierigkeit bestand darin, dass zwar einzelne Ökohäuser auf der<br />
grünen Wiese oder ökologische Neubausiedlungen realisierbar waren,<br />
jedoch die Umsetzung einer umwelt- und lebensgerechten Bauweise in<br />
bestehenden Siedlungen oder gar Großstädten aufgrund von Interes-<br />
senskonflikten und finanziellen Engpässen der Kommunen auf vielfälti-<br />
gen Widerstand stieß.<br />
Schnur, O. (Hrsg.):<br />
<strong>The</strong> <strong>Incredible</strong> <strong>Shrinking</strong> <strong>City</strong>:<br />
<strong>Stadtgeographie</strong> <strong>im</strong> <strong>Kontext</strong> <strong>des</strong><br />
demographischen Wandels.<br />
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