The Incredible Shrinking City: Stadtgeographie im Kontext des ...
The Incredible Shrinking City: Stadtgeographie im Kontext des ...
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keiten besitzt, steigert seine Wohn- und damit Lebensqualität. Und die-<br />
se wird vor allem von jungen Familien <strong>im</strong> suburbanen Raum nach wie<br />
vor als wesentlich höher eingeschätzt.<br />
Für die Stadtplanung stellt sich die Aufgabe, die in den 90er Jahren in<br />
Deutschland vorherrschende Projektorientierung („Projekte statt Pla-<br />
nung“) zu ersetzen durch die in der aktuellen europäischen Planungs-<br />
diskussion bevorzugte Herangehensweise <strong>im</strong> Sinne von „Projekte und<br />
Planung“. Nachhaltige Entwicklung ist nicht von heute auf morgen um-<br />
zusetzen, sondern nur auf einer mittel- bis langfristigen Zielebene rea-<br />
listisch. Das längst nicht mehr neue Instrument der Bürgerbeteiligung<br />
sollte bei der Projektarbeit eingebunden werden, da die bisherige Praxis<br />
zahlreiche Erfolge aufweisen kann, wie z.B. der Stadtumbau in Leinefel-<br />
de, bei dem durch Einbindung der Bewohner in die Projekte eine höhe-<br />
re Akzeptanz der Planung und stärkere Identifizierung mit der Stadt<br />
erreicht und die Abwanderung gebremst werden konnte. Gerade durch<br />
die kleinparzellige Eigentümerstruktur in Altbaugebieten ist es unwahr-<br />
scheinlich, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Daher muss<br />
eine Vielzahl kleinerer Projekte nach ökologischen, ökonomischen und<br />
sozialen Belangen gegeneinander abgewogen und miteinander vernetzt<br />
werden.<br />
Grenzen der Nachhaltigkeit<br />
Dass gerade in der Ganzheitlichkeit <strong>des</strong> Ansatzes einer nachhaltigen<br />
Entwicklung die Schwierigkeit liegt, zeigt eine Fallstudie zur ökologi-<br />
schen Stadterneuerung in Saarbrücken (siehe Betker 1992). Das ökolo-<br />
gisch orientierte Entwicklungsprogramm konnte nicht in Einklang ge-<br />
bracht werden mit marktgerechtem Städtebau und Wirtschaftsförde-<br />
rung, vielmehr wurden die ökologischen Aspekte verkürzt und instru-<br />
mentalisiert sowie integrierte Lösungen aufgrund der mangelnden Ver-<br />
netzung einzelner Fachressorts nicht umgesetzt.<br />
Hierbei handelt es sich um ein Beispiel der Stadtplanungspolitik vom<br />
Ende der 80er Jahre. Mittlerweile ist die Notwendigkeit einer nachhalti-<br />
Schnur, O. (Hrsg.):<br />
<strong>The</strong> <strong>Incredible</strong> <strong>Shrinking</strong> <strong>City</strong>:<br />
<strong>Stadtgeographie</strong> <strong>im</strong> <strong>Kontext</strong> <strong>des</strong><br />
demographischen Wandels.<br />
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