The Incredible Shrinking City: Stadtgeographie im Kontext des ...
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darstellen würde. Eigentumsrechte und die damit verbundene Sicher-<br />
heit ermöglichen erst wirtschaftlich effizientes Handeln - auf individuel-<br />
ler sowie auf gesellschaftlicher Ebene. Eingriffe hier verringern die Pla-<br />
nungssicherheit wirtschaftlicher Akteure und haben so unabsehbare<br />
negative Folgen für die Allgemeinheit.<br />
Für die Ausweitung planerischer Macht spricht, dass die Planung als<br />
Vertreter <strong>des</strong> Gemeinwillens die negativen Folgen in der Summe mini-<br />
miert und dafür Sorge tragen kann, dass die negativen Folgen gerecht<br />
verteilt werden, so dass Individuen nicht mehr Verlust erleiden als die<br />
Allgemeinheit. Ist dieses zu erwarten?<br />
Betrachtet man die Planung und den Planungsprozess, so sieht man,<br />
dass die wichtigsten Entscheidungen von Politikern getroffen werden.<br />
Setzt man ein Handeln der politischen Akteure voraus, welches es Ih-<br />
nen ermöglicht ihr politisches Amt zu behalten, so kann damit gerech-<br />
net werden, dass tendenziell die Interessen der wählenden Mehrheit<br />
vertreten werden. Minderheiten werden an den Rand gedrängt. Hier-<br />
durch wird die Vertretung der Allgemeinheit durch die Planung fraglich,<br />
und es ist somit unwahrscheinlich, dass der gerechte Ausgleich der Las-<br />
ten der Schrumpfung stattfinden kann. Vielmehr ist es abzusehen, dass<br />
die Mehrheit die politischen Vertreter dabei unterstützt, die negativen<br />
Effekte auf Kosten anderer zu min<strong>im</strong>ieren. 16<br />
Der hierbei entscheidende Aspekt ist der räumliche: Die Bevölkerung ist<br />
<strong>im</strong> Allgemeinen nicht homogen verteilt, sondern soziale Schichten und<br />
Gruppen segregieren. Dies führt zu deren räumlicher Konzentration.<br />
Eine Auswahl eines Schrumpfungsgebietes kann so die Auswahl einer<br />
Bevölkerungsgruppe sein. Hier ist die Gefahr zu sehen, die durch die<br />
Ausweitung der Macht der öffentlichen Planung entsteht. Gerade das<br />
Instrument, das zu einem Ausgleich von Wohlfahrtsverlusten führen<br />
soll, kann deren Ungleichverteilung bewirken, indem Angehörige von<br />
Minderheiten sich <strong>im</strong> Planungsprozess nicht mehr uneingeschränkt auf<br />
16 Auf den Einfluss von Lobbyisten und persönlicher Interessen der Volksvertreter wird hier nur<br />
hingewiesen. Diese Faktoren unterstützen jedoch die hier dargestellte Argumentation.<br />
Schnur, O. (Hrsg.):<br />
<strong>The</strong> <strong>Incredible</strong> <strong>Shrinking</strong> <strong>City</strong>:<br />
<strong>Stadtgeographie</strong> <strong>im</strong> <strong>Kontext</strong> <strong>des</strong><br />
demographischen Wandels.<br />
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