inhalt - Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft
inhalt - Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft
inhalt - Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
che eine Art Checkliste abzuarbeiten und<br />
bemühen uns, kleine Fehler humorvoll zur<br />
Berichtigung weiter zu geben. Nur, ob die<br />
Betroffenen das dann lustig auffassen …<br />
Hmmmm … das ist wohl nicht immer so.<br />
Dadurch, dass wir fast alles am und mit<br />
dem PC machen, haben wir natürlich<br />
auch den Kontakt zum Geschäftsbereich<br />
Zentrale IT. Besonders wichtig für uns sind<br />
die Kolleginnen des Medizincontrollings.<br />
Im Gegensatz zu früher sind die Widersprüche<br />
bei den Krankenkassen jetzt nicht<br />
vorrangig auf verwaltungstechnische Fakten<br />
und Richtlinien aufgebaut, sondern<br />
benötigen fast immer eine medizinische<br />
Begründung. Die medizinischen Prüfungen<br />
und Beurteilungen werden also durch<br />
das Medizincontrolling oder den behandelnden<br />
Arzt vorgenommen, kommen<br />
wieder zu uns und wir leiten diese wieder<br />
zurück. Und lustig ist es dann auch nicht,<br />
wenn wir eine Rechnung öffnen und<br />
ändern müssen, weil unsere Kodierung<br />
falsch war, weil wir einen Patienten zu<br />
lange behandelt haben und dafür keine<br />
„akzeptable“ Begründung gefunden<br />
haben, weil wir einen Patienten stationär<br />
behandelt haben, obwohl eine ambulante<br />
OP ausreichend gewesen wäre. Außerdem<br />
ist es extrem ärgerlich, wenn ein<br />
Patient uns bewusst „reinlegt“. Das letzte<br />
Mal saß auch wieder so ein netter junger<br />
Mann in unserem Büro, der typische<br />
„Schwiegersohn-Typ“, und sicherte uns<br />
zu, jetzt endlich seine längst überfälligen<br />
Krankenkassenprobleme zu erledigen –<br />
aber, nachdem er entlassen wurde, ließ er<br />
wieder nichts von sich hören und sehen.<br />
Fazit, wir haben mal wieder „rein karitativ“<br />
gehandelt und kein Geld bekommen.<br />
Neue Gesetze und Probleme<br />
Und doch, es ist sehr interessant mit so<br />
vielen verschiedenen Abteilungen zusammen<br />
zu arbeiten. Nie wird es langweilig.<br />
Wenn wir extrem viel Arbeit haben, helfen<br />
wir uns gegenseitig. Das freut dann<br />
einfach jeden von uns, wenn wir am Ende<br />
des Tages doch noch ein gutes Ergebnis<br />
haben. Obwohl wir alle schon lange in<br />
diesem Haus arbeiten, gibt es immer wieder<br />
neue Gesetze und damit auch neue<br />
Probleme.<br />
Gerade diese Vielseitigkeit ist eine wesentliche<br />
Bereicherung. Ich denke, in der Verwaltung<br />
ist es genau wie in jedem anderem<br />
Bereich. Wir brauchen Erfolg. Und es<br />
ist eine eigene Art von Erfolg, wenn wir<br />
neue Schwierigkeiten durch eigene Ideen<br />
und Verfahrensweisen lösen. Lösen können<br />
und dürfen, das sind zwei ganz unterschiedliche<br />
Faktoren. Natürlich müssen wir<br />
uns selber weiterbilden und informieren.<br />
DURCHBLICK<br />
Ärzte, Reklamationen für die Verwaltung<br />
Das Team aus der Patientenverwaltung: v. l. Petra Watermann, Inga Helmig und<br />
Gertie Bakenecker. (Foto: Gabriele Becker)<br />
Aber wir bekommen auch die Gelegenheit<br />
durch unser Haus und das ist auch nicht<br />
immer selbstverständlich.<br />
Kenntnisse eigenverantwortlich einsetzen<br />
und selbstständig arbeiten, das ist ein<br />
wesentlicher Vorteil unseres Arbeitsplatzes.<br />
Ein ganz besonderer Bereich ist hier<br />
sicherlich das Widerspruchsverfahren mit<br />
Ämtern und Krankenkassen. Versicherungsträger<br />
bemühen sich häufig durch<br />
eine besondere Art der Gesetzauslegung,<br />
Kostenübernahmen abzulehnen. Es ist<br />
immer eine Genugtuung, diesen dubiosen<br />
Verfahrensweisen erfolgreich zu widersprechen.<br />
Oft arbeiten wir in diesem<br />
Bereich auch mit den Damen des Sozialdienstes<br />
zusammen, denn es sind häufig<br />
gerade Menschen aus unsicheren sozialen<br />
Strukturen, die mit den Problemen der<br />
Kostenübernahme überfordert sind.<br />
Sicherlich ist der wirtschaftliche Erlös für<br />
das Haus maßgeblich. Weil aber manchmal<br />
nur das „fantasievolle“ Suchen eine<br />
andere Auslegung der Richtlinien bringt,<br />
freuen wir uns dann sehr über einen<br />
gelungenen Widerspruch. Das bringt den<br />
Erfolg und das gibt viele neue Impulse.<br />
Humor? Fehlanzeige!<br />
In der letzten Redaktionssitzung haben<br />
wir besprochen, dass die Artikel zum<br />
Titelthema auch humorvolle Seiten der<br />
Verwaltungsarbeit aufzeigen sollen. Ich<br />
laufe also gedanklich durch unsere diversen<br />
Bereiche und habe immer noch nichts<br />
Lustiges und Humorvolles gefunden. Ist<br />
es lustig, Patienten zu erklären, warum<br />
ein, zwei Tage in unserem Haus so teuer<br />
sind? Nein, da befriedigt es höchstens,<br />
wenn am Ende des Gesprächs das Gefühl<br />
übrig bleibt, dass der Patient verstanden<br />
hat, dass nicht wir, das Clemenshospital,<br />
eigenmächtig die Preise nach oben<br />
schrauben, sondern der Gesetzgeber die<br />
Richtlinien vorgibt. Ist Ihnen schon mal<br />
aufgefallen, dass alle Mitarbeiter auf den<br />
Stationen von den Patienten Bonbons<br />
und Schokolade erhalten und bei uns<br />
reklamieren sie nur die Preise. Das ist fast<br />
sinnbildlich für unsere Tätigkeit: Die<br />
Schwestern und Ärzte, die helfen, aber<br />
die von der Verwaltung, die machen nur<br />
Arbeit und wollen nur Geld.<br />
EINBLICK(E) | 11