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inhalt - Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft

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DURCHBLICK<br />

Es ist gleich 18 Uhr. Katrin Lührs, Leiterin<br />

des Medizincontrollings und unserer<br />

Abteilung, kommt in mein Büro, um sich<br />

nach dem Stand der neuen Rechnungsläufe<br />

zu erkundigen. Neue Tarife verlangen<br />

immer eine besondere Aufmerksamkeit.<br />

Manchmal klappt das Zusammenspiel<br />

der vielen Dateien nicht auf Anhieb.<br />

Auch dieses Mal gibt es ein paar kleine<br />

Ohne Andreas Gellenbeck geht<br />

eigentlich gar nichts im Krankenhaus,<br />

auch wenn er das nie so<br />

sagen würde. Andreas Gellenbeck ist Einkäufer<br />

in der Raphaelsklinik und vom Löffel<br />

bis zum Computertomographen für<br />

die Beschaffung aller Güter zuständig, die<br />

in der Klinik benötigt werden. Gelernt hat<br />

er Groß- und Außenhandelskaufmann,<br />

nach der Lehre war er bis 1992 bei einer<br />

großen Jagd- und Sportbekleidungsfirma<br />

beschäftigt. Danach kam er zur Raphaelsklinik,<br />

in der er bis heute den Einkauf<br />

organisiert. „Hier geht schon einiges an<br />

Geld durch, da muss man sehr verant-<br />

12 | EINBLICK(E)<br />

Probleme, die wir leider nicht selber<br />

beheben können. Wir müssen also noch<br />

mit dem Rechnungslauf warten. Und<br />

Karin Grotenhoff, ebenfalls aus dem<br />

Medizincontrolling, hat uns gerade eine<br />

neue Statistik der Fälle zugestellt, die<br />

noch nicht abrechenbar sind. Auch hier<br />

sind wir darauf angewiesen, dass unsere<br />

ärztlichen Kollegen die Episoden auf<br />

Wie viele LKW-Ladungen<br />

hätten Sie denn gerne?<br />

Fürs Foto machte Andreas Gellenbeck einen Besuch im Magazin der Raphaelsklinik.<br />

wortungsbewusst handeln“, beschreibt<br />

Gellenbeck eine der täglichen Herausforderungen<br />

seiner Arbeit. Ständig muss er<br />

recherchieren, ob sich irgendwo die<br />

Kosten noch weiter senken lassen. Steigen<br />

irgendwo in einer Abteilung die Ausgaben,<br />

sucht er im Gespräch nach den<br />

Ursachen. Dabei darf die Qualität, vor<br />

allem bei Gütern für die Patientenversorgung,<br />

natürlich nie leiden. Um dies sicher<br />

zu stellen, führt er ebenfalls viele Gespräche<br />

mit den Mitarbeitern. Erfährt er von<br />

neuen Produkten, die für die Klinik interessant<br />

sein könnten, gibt er die Information<br />

an die entsprechenden Abteilungen<br />

„abrechenbar“ stellen. Wenn nicht, bleiben<br />

wir in der Warteschlaufe. Das ist<br />

dann wirklich nicht lustig. Dabei habe ich<br />

ab morgen Urlaub.<br />

Ich arbeite tatsächlich gerne hier. Nur, wie<br />

kann ich das jetzt beweisen?<br />

Gertie Bakenecker<br />

weiter. Regelmäßig liefert er Statistiken<br />

an die Betriebsleitung und überprüft<br />

seine eigene Arbeit anhand der entsprechenden<br />

QM-Richtlinien.<br />

„Ich sehe mich als Dienstleister des pflegerischen<br />

und medizinischen Bereiches“,<br />

sagt er und fügt hinzu, dass viele Aufgaben<br />

bei der Beschaffung, die früher von<br />

den Stationsleitungen übernommen wurden,<br />

heute von ihm erledigt werden.<br />

Zusammenarbeit wird von Gellenbeck<br />

nicht nur im Haus sondern auch innerhalb<br />

des Konzerns groß geschrieben.<br />

Vieles wird gemeinsam mit den Kollegen<br />

der anderen Häuser in Gremien koordiniert,<br />

so ist er zum Beispiel für den konzernweiten<br />

Einkauf des Nahtmaterials<br />

zuständig.<br />

Die aktuelle Wirtschaftskrise spürt auch<br />

der Einkäufer eines Krankenhauses:<br />

„Täglich besuchen mich zwei bis drei<br />

Außendienstmitarbeiter unterschiedlicher<br />

Firmen. In diesen Gesprächen wird der<br />

Druck, unter dem viele Firmen stehen,<br />

immer deutlicher!“<br />

Auch heitere Erlebnisse gibt es aus seiner<br />

Zeit als Einkäufer zu berichten. So erfuhr<br />

er zum Beispiel vom guten Testergebnis<br />

der Aldi-Windeln und rief umgehend<br />

beim Zentraleinkäufer der Kette an, um<br />

Sonderkonditionen für den Klinikeinkauf<br />

auszuhandeln. Dieser war zunächst ziemlich<br />

verwirrt und fragte, wie viele LKW-<br />

Ladungen die Klinik denn so pro Monat<br />

verbrauchen würde. Gellenbeck schätze<br />

den Verbrauch auf etwa eine Palette pro<br />

Monat, worauf sein Gesprächspartner<br />

ihm riet, einfach zum nächsten Markt zu<br />

gehen, solche Mengen könne man ihm<br />

dort nämlich direkt geben.<br />

„Das Gefühl ohne mich läuft hier nichts,<br />

kenne ich nicht. Alle arbeiten Hand in<br />

Hand, nur so ist das Ziel zu erreichen. Alle<br />

Berufsgruppen sind gleich wichtig,“<br />

betont Andreas Gellenbeck abschließend,<br />

bevor er sich wieder seiner Arbeit zuwendet.<br />

Michael Bührke

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