inhalt - Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft
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Obwohl das Objekt in der belebten<br />
Halle des Krankenhauses stand,<br />
herrschte in seinem Inneren eine fast<br />
intime Ruhe, die von der Wärme der<br />
Kugel und den vielsprachigen Wiegenliedern<br />
ausging. Verließ man den<br />
Kokon, wurde man mit den Details<br />
der Gehstöcke und der eigenen Vergänglichkeit<br />
konfrontiert. Trotz der<br />
schwierigen Problematik im Spannungsbogen<br />
zwischen Geburt, Leben<br />
und Tod strahlte die Installation eine<br />
friedliche Zuversicht aus. „Hier im<br />
Inneren des Sanctuariums von Andreas<br />
Rimkus wird mein Selbst von der<br />
lyrischen ruhigen Macht der Wiegenlieder<br />
beeindruckt. Hier spürt man<br />
den unschuldigen Anfang des Lebens,<br />
hier im Inneren wird Wärme gespendet,<br />
Energie erzeugt“, begeisterte sich<br />
Kirkpatrick in ihrer Rede.<br />
Die Arbeiter-Samariter-Jugend Münster<br />
half engagiert beim Aufbau der<br />
Skulptur mit.<br />
Eine außerordentliche Bereicherung<br />
des Abends war der virtuose Gesang<br />
der Sopranistin Christine Rimkus zur<br />
Gitarrenbegleitung von Andreas<br />
Hagemann. Vorgetragen wurden Lieder<br />
zu Geburt und Tod, die viele der<br />
Besucher des Abends in kürzester Zeit<br />
in ihren Bann zogen.<br />
Die Installation „1000 Engel“ war bis<br />
zum 24. Januar täglich zu sehen und<br />
beeindruckte zahllose Patienten und<br />
Besucher. Ein kurzer Film zur Ausstellung<br />
wurde auf dem Internetportal<br />
YouTube bis zum Redaktionsschluss<br />
der Einblick(e) über 550 Mal aufgerufen.<br />
Unter dem Stichwort „1000<br />
Engel“ ist der Film dort noch immer<br />
zu sehen.<br />
Als Sponsor der Ausstellung engagierte<br />
sich die Dortmunder Harpen AG.<br />
Michael Bührke<br />
Im Vortragsraum duftete es dezent nach<br />
Vanille und Grapefruit, ein Strauß mit<br />
Wildblumen stand auf dem Tisch, Dutzende<br />
winziger Fläschchen, aufgereiht in<br />
einem Holzkasten, trugen exotische<br />
Namen wie Patchouli oder Cajeput. „Düfte<br />
haben eine große Bedeutung für unser<br />
Wohlbefinden“, erläuterte die Aromaexpertin<br />
der Raphaelsklinik, Monika Schmitz.<br />
Gemeinsam mit ihrer Kollegin Elisa Buddenberg<br />
holte sie am 4. März die Münchner<br />
Aromaexperten Margret Demleitner<br />
und Dr. Erwin Häringer nach Münster, um<br />
während einer Fortbildung für Mediziner<br />
und Arzthelferinnen von ihren Erfahrungen<br />
mit Raumdüften und Öleinreibungen<br />
bei der Behandlung von Patienten berichten<br />
zu lassen.<br />
Als die Heilpraktikerin und Ergotherapeutin<br />
Margret Demleitner 1990 den Einsatz von<br />
Duftölen im Münchner Krankenhaus Neuperlach<br />
einführte, stieß sie nicht nur auf<br />
Gegenliebe: „Damals stand man sofort<br />
unter Esoterik-Verdacht, wenn man mit<br />
Düften und Ölen ankam“, berichtete sie<br />
aus ihren Anfangstagen. Erfolgreiche<br />
Wundbehandlungen bei nahezu aussichtslosen<br />
Fällen und die Rückmeldungen<br />
begeisterter Patienten zerstreuten die<br />
Bedenken ihrer Kollegen jedoch schnell.<br />
Fast 20 Jahre später ist die Wirkung der<br />
ÜBERBLICK<br />
Düfte im Einsatz gegen<br />
Krankheiten<br />
Informierten über die Wirkung von Duftölen (v. l.): Elisa Buddenberg (Raphaelsklinik),<br />
die Münchner Aromaexperten Margret Demleitner und Dr. Erwin Häringer sowie<br />
Monika Schmitz (Raphaelsklinik).<br />
Düfte durch viele wissenschaftliche Studien<br />
belegt, in Frankreich gehört die Aromatherapie<br />
zur ärztlichen Ausbildung fest dazu.<br />
Auch der Allgemeinmediziner und ausgewiesene<br />
Aromaexperte Dr. Erwin Häringer<br />
ist von der Wirkung der duftenden Öle<br />
überzeugt: „Natürliche Öle ändern von<br />
Ernte zu Ernte immer ein wenig ihre chemische<br />
Zusammensetzung. Daher können<br />
sich Bakterien nicht auf diese Wirkstoffe<br />
einstellen und gegen sie unempfindlich<br />
werden wie gegen chemische Antibiotika.“<br />
Das Spektrum der Duftwirkung ist<br />
weit: So hilft zum Beispiel Pfefferminzöl<br />
gegen Kopfschmerzen, Thymian desinfiziert<br />
die Luft und Lavendelöl, aufgelöst in<br />
Mandelöl, lindert den Juckreiz. Beim Kauf<br />
sollten allerdings hochwertige Produkte<br />
bevorzugt werden, die zu 100 Prozent<br />
naturrein sind und in ihrer ursprünglichen<br />
chemischen Zusammensetzung vorliegen,<br />
andernfalls bleibt oft die gewünschte Wirkung<br />
aus oder es kommt sogar zu allergischen<br />
Reaktionen.<br />
Viele der nahezu vollständig weiblichen<br />
Zuhörer hörten den Referenten fasziniert<br />
zu. „Der Funke ist zu den Zuhörern übergesprungen“,<br />
freute sich auch die stellvertretende<br />
Pflegedirektorin Klaudia<br />
Oehlmann über den Erfolg der Veranstaltung.<br />
Michael Bührke<br />
EINBLICK(E) | 25