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Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit mittels Slacklinetraining

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5 Diskussion<br />

Gehirnplastizität stärker an als unimodale Stimuli [27]. In diesem Zusammenhang erachte ich<br />

die Versuchsbedingungen <strong>der</strong> Tierstudie über die Synaptogenese von Black [4] (wurde in <strong>der</strong><br />

Einleitung bereits erwähnt), bei denen Ratten Gegenstände wie zum Beispiel Seile überqueren<br />

mussten, als erwähnenswert, da ein Seil balancierend zu überqueren eine gewisse Ähnlichkeit<br />

mit dem Slacklinen hat.<br />

Wenn das Aufmerksamkeitsmodell nach Kahneman auf die Ergebnisse <strong>der</strong> EKP-Messungen<br />

dieser Studie übertragen werden und davon ausgegangen wird, dass die Aktivierung <strong>der</strong> Testper-<br />

sonen und die Testbedingungen bei allen Tests ähnlich o<strong>der</strong> gleich waren, sind Verän<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> Verarbeitungskapazität durch die Slackline-Trainingsintervention zu vermuten.<br />

Individuelle Unterschiede <strong>der</strong> P3b und damit auch in <strong>der</strong> Verarbeitungskpazitiät können laut<br />

dem Review von Polich [34] auf die Variablität <strong>der</strong> Neurotransmitter zurückgeführt werden.<br />

Demnach ist eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> P3b hirnphysiologisch auch auf eine Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Neurotransmitter-Konzentration zurückzuführen. Es wird vermutet, dass das Aufmerksamkeits-<br />

defizit - Syndrom mit Hyperaktivität (ADHS) und die Parkinsonkrankheit auf eine verän<strong>der</strong>te<br />

Neurotransmitter-Konzentration (Dopamin) zurückzuführen ist [1].<br />

5.2 Verhaltensdaten<br />

5.2.1 TAP-Untertests und d2-Test<br />

Die Reaktionszeiten des TAP-Untertests “Go/Nogo” haben fortlaufend über alle Testwie<strong>der</strong>-<br />

holungen abgenommen. Dabei haben sich die Probanden tendenziell stärker über die Inter-<br />

ventionsphasen als über die Kontrollphasen verbessert. Dies zeigt sich auch deskriptiv in den<br />

Medianwerten. Auffallend dabei ist, dass die Varianz <strong>der</strong> Reaktionszeiten nach den Interventi-<br />

onsphasen stark zugenommen hat. Dies führe ich wie in Kap 5.1 erwähnt, auf die individuell<br />

unterschiedliche Manifestierung <strong>der</strong> Effekte zurück. Auf Grund dieser Daten bestehen Hinweise<br />

darauf, dass die selektive Aufmerksamkeit <strong>mittels</strong> eines Slackline-Trainings verbessert werden<br />

kann. Deskriptiv zeigt sich in <strong>der</strong> Abbildung 4.10 bei Gruppe A keine Verän<strong>der</strong>ung des Me-<br />

dianwertes <strong>der</strong> Reaktionszeit über die Kontrollphase vom NT1 zu NT2. Dies könnte mit einer<br />

nachhaltigen <strong>Verbesserung</strong> <strong>der</strong> selektiven Aufmerksamkeit bedingt durch die Interventionsphase<br />

erklärt werden.<br />

Im TAP-Untertest “geteilte Aufmerksamkeit” zeigt sich eine hochsignifikante Abnahme <strong>der</strong><br />

Reaktionszeit bei <strong>der</strong> Gruppe A nach <strong>der</strong> Interventionsphase (NT1). Auf Grund <strong>der</strong> grossen<br />

Varianz in <strong>der</strong> Gruppe B und einer vermutlich durch Übungseffekte bedingte Tendenz zu einer<br />

Abnahme <strong>der</strong> Reaktionszeit, bestehen statistisch kein Unterschied in den Verän<strong>der</strong>ungen über<br />

Interventions- und Kontrollphasen. Dieser Test hat eine etwas geringe Test-Retestreabilität<br />

(siehe Kap. 3.4.2), so dass die Probandenanzahl für eine gültige Aussage <strong>der</strong> Daten vermutlich<br />

zu tief war.<br />

We<strong>der</strong> im KL-Wert noch im prozentualen Fehleranteil zeigt sich in den sehr starken Verbes-<br />

serungen eine differenzierte Entwicklung über Interventions- o<strong>der</strong> Kontrollphasen <strong>der</strong> beiden<br />

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