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Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit mittels Slacklinetraining

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5 Diskussion<br />

Gruppen. Dies führe ich auf starke Übungseffekte zurück, in denen die vermuteten slackline-<br />

trainingsbedingten <strong>Verbesserung</strong>en untergehen.<br />

Es wird spekuliert, dass neuropsychologische Verän<strong>der</strong>ungen erst in Verhaltenstests messbar<br />

werden, wenn eine gewisse Schwelle von strukturellen/funktionellen Verän<strong>der</strong>ungen überschritten<br />

wird [10]. Dies wäre eine mögliche Erklärung dafür, dass sich positive Effekte eines Slackline-<br />

Trainings besser in den hirnphysiologischen Daten als in den Verhaltensdaten zeigen. Ein weiterer<br />

Aspekt <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse beachtet werden muss, ist das Probandenkol-<br />

lektiv, welches sich vorwiegend aus gesunden und sportlichen Studenten zusammen setzt. Bei<br />

einer Studie mit Probanden, welche eine vermin<strong>der</strong>te Konzentrationsleistung aufweisen, könnten<br />

sich positive Effekte eines Slackline-Trainings sich auch eher in den Verhaltensdaten zeigen.<br />

5.2.2 Lerneffekte<br />

Im d2-Test zeigt sich eine nahezu stetige und massive Zunahme des KL-Wertes über den ganzen<br />

Studienverlauf bei beiden Gruppen. Bereits nach <strong>der</strong> ersten Testwie<strong>der</strong>holung nahm <strong>der</strong> KL-Wert<br />

bei Gruppe A um 12% und bei Gruppe B um 20% zu. Die Zunahme vom ersten zum letzten Test<br />

(11 Tests) betrug bei Gruppe A 60.8% und bei Gruppe B 66.2%. Dies führt zum Schluss, dass<br />

die Ergebnisse des d2-Tests stark durch Übungseffekte beeinflusst wurden. Bühner [9] hat in<br />

einer Studie die Übungseffekte des d2-Tests mit den gleichen Testbedingungen, wie sie in dieser<br />

Studie angewendet wurden, untersucht. Dabei zeigte sich eine Steigerung des KL-Wertes um<br />

13% nach einer Testwie<strong>der</strong>holung (Zeit zwischen <strong>der</strong> Testwie<strong>der</strong>holung: 35 min). Falls die weiter<br />

stetige Zunahme im KL-Wert <strong>der</strong> Gruppe A in <strong>der</strong> Kontrollphase nicht auf Carry-Over-Effekte<br />

zurückzuführen ist, ist eine Abflachung <strong>der</strong> Kurve durch Ausschöpfung des Übungseffektes auch<br />

nach 11 Testdurchführungen nicht absehbar. Westhoff [54] kam in seinen Untersuchungen, bei<br />

welchen ähnliche Durchstreich-Konzentrationstests achtmal im zeitlichen Abstand von 3-4 Tage<br />

durchgeführt wurden, zu einem ähnlichen Befund. Der starke Übungseffekt ist laut Bühner [9]<br />

auf die Komplexität des Tests und das erfor<strong>der</strong>lich hohe Arbeitstempo zurückzuführen. Gerade<br />

ein optimierter Zeilenwechsel kann beim d2-Test zu einem Zeitgewinn und damit zu einer<br />

Leistungssteigerung führen.<br />

Zu erwähnen in <strong>der</strong> vorliegenden Studie, ist <strong>der</strong> Ausschluss einer Versuchsperson von den<br />

d2-Testergebnissen, weil nach <strong>der</strong> fünften Testdurchfürung von <strong>der</strong> rechten auf die linke Hand<br />

umgestellt wurde. Nach Aussagen dieser Versuchsperson konnte dadurch eine bessere Leistung<br />

erzielt werden. Bei <strong>der</strong> Bearbeitung des Tests mit <strong>der</strong> rechten Hand wird ein Teil <strong>der</strong> noch zu<br />

bearbeitenden Zeichen von <strong>der</strong> Hand abgedeckt und ein vorausschauendes Bearbeiten ist nicht<br />

so gut möglich wie wenn <strong>der</strong> Test mit <strong>der</strong> linken Hand bearbeitet wird.<br />

5.2.3 Kurzfristige Aktivierung <strong>der</strong> Aufmerksamkeit<br />

Wie in <strong>der</strong> Abbildung 2.1.3 des Aufmerksamkeitsmodells nach Kahnemann zu erkennen ist, hat<br />

die Aktivierung <strong>der</strong> Aufmerksamkeit Einfluss auf die Reaktion und damit auf die Konzentrati-<br />

onsleistung. Die in Kap. 2.1.1 erwähnte Studie von Budde [8] konnte nach einem 10 minütigen<br />

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