Ein Flirt mit Paris Mädchen in Uniform Heather - L-Mag

lung von lesbischen oder alleinstehenden Frauen
nicht vor.
Hintergrund ist insbesondere die Angst vor Unterhaltsansprüchen
des Kindes gegenüber dem Samenspender
oder dem behandelnden Arzt. Viele
Samenbanken sichern dem Spender Anonymität
zu. Mit Eintritt in die Volljährigkeit greift jedoch
das Recht des Kindes auf Kenntnis der eigenen
Abstammung (BVerfGE 79, 256). Kann oder will
der Arzt den Namen des Spenders nicht nennen,
könnte es zu Regressansprüchen durch das vaterlose
Kind kommen. Dies führt dazu, dass Samenspenden
bislang überwiegend bei heterosexuellen
Paaren angewendet werden: Hier gilt der Ehemann
automatisch juristisch als Vater des Kindes, auch
wenn der Nachwuchs nicht genetisch mit ihm verwandt
ist. Die Unterhaltsfrage ist daher klar geregelt
und birgt für den behandelnden Arzt sowie den
Samenspender kein finanzielles Risiko.
Dennoch gibt es auch in Deutschland einzelne
Fertilitätszentren, die eine Behandlung mittels
Spendersamen an lesbischen Frauen durchführen.
Eine eingetragene Lebenspartnerschaft sowie ein
vertraglicher Verzicht auf Unterhaltsforderungen
gegenüber dem biologischen Vater gilt in der
Regel als Grundvoraussetzung für eine Behandlung.
Auch ein Nachweis von Bürgen sowie die
Zusicherung durch die Co-Mutter, das Kind ihrer
Partnerin zu adoptieren, können verlangt werden,
um späteren Unterhaltsansprüchen vorzubeugen.
Rechtliche Unsicherheit
Die rechtliche Unsicherheit für behandelnde Kliniken
schien auch im Zuge der L-MAG-
Recherche zu einer gewissen Zurückhaltung
gegenüber lesbischen Medien zu führen: Fragen
nach den Voraussetzungen oder Preisen für eine Inseminationsbehandlung
wurden ohne Angaben
von Gründen weder telefonisch noch schriftlich
beantwortet, Gesprächspartner wollten „bei diesem
Thema“ lieber anonym bleiben.
Dennoch kann es sich für Interessierte lohnen, unverbindlich
bei einer der nächstgelegenen Kinderwunschkliniken
Informationen einzuholen, ob eine
Befruchtung mit Spendersamen auch bei unverheirateten
Frauen durchgeführt wird, oder einen
kostenlosen Infoabend zu besuchen.
Lesbischer Inseminations-
Tourismus
Dagegen werben Kliniken im Ausland offensiv um
lesbische Kundschaft und bieten die Befruchtung
mit Spendersamen wie eine herkömmliche Dienstleistung
an. Aufgrund der geografischen Nähe
sowie der größten Samenbank Europas erfreut sich
Dänemark großer Beliebtheit beim lesbischen
Inseminations-Tourismus aus Deutschland. Hier
kann zwischen anonymer Samenspende und
offener Samenspende gewählt werden. Die nicht -
L-MAG
anonyme Spende ist zwar mit höherem finanziellem
Aufwand verbunden, beinhaltet jedoch für das
Kind die Möglichkeit, mit Erreichen der Volljährigkeit
die eigene genetische Identität zu erfahren.
Auch in England oder Holland werden lesbische
Frauen oder Alleinstehende in einigen Kliniken
behandelt. Spanien besitzt innerhalb der EU die
liberalste Gesetzgebung, was reproduktionsmedizinische
Maßnahmen angeht. Diese werden auch
bei Alleinstehenden oder Frauen in gleichge-
INFOS
Fremdinsemination mit Spendersamen
in Deutschland
Novum – Zentrum für Reproduktions -
medizin Essen, www.ivfzentrum.de
SEJ Samenbank Berlin,
www.samenbank-berlin.de
Cryobank München,
www.cryobank-muenchen.de
Fremdinsemination mit
Spendersamen im Ausland
DÄNEMARK:
Storkklinik, Kopenhagen,
www.storkklinik.dk
Sellmer Klinik, Kopenhagen,
www.sellmerklinik.de
Diers Klinik, Arhus, www.diersklinik.de
HOLLAND:
Privatklinik Leiden, www.ivfkliniek.nl
ENGLAND:
The London Women’s Clinic, London,
www.londonwomensclinic.com
SPANIEN: Instituto Bernabeu, mehrere
Filialen u. a. Alicante, Benidorm,
www.institutobernabeu.com
Rainbow Tourism,
www.rainbowtourism.es
Selbstinsemination
www.insemination.de
www.selbstinsemination.de
www.spermaspender.de
www.samenspender4you.com
Auslandsadoption
AdA (Asesoría de Adopciones) –
Adoptionsberatung e.V., München
und Eschborn,
www.ada-adoption.de
Global Adoption Germany –
Help for Kids e.V., Oestrich-Winkel,
www.auslandsadoption.de
schlechtlicher Partnerschaft angewendet. Die
Samenspende erfolgt hier anonym. Ein besonders
innovatives Konzept hat der Reiseveranstalter
Rainbow Tourism entwickelt: Eine Urlaubsreise
kann bei dem Anbieter im Zusammenhang mit
einer Behandlung in einer Fertilitätsklinik gebucht
werden, sodass sich der Strandurlaub gut mit der
Familiengründung verbinden lässt.
Teure Familienplanung
Es gilt in jedem Fall zu beachten, dass bereits eine
einmalige Behandlung in einer Fertilitätsklinik mit
mehreren hundert Euro zu Buche schlägt, sodass
diese bei mehrmaligen Versuchen – von Kosten für
Anfahrt und Unterbringung abgesehen – eine hohe
Summe verschlingen kann. In Dänemark belaufen
sich die Kosten für die einmalige Anwendung einer
anonymen Samenspende auf circa 500 Euro,
bei nicht-anonymer Spende entstehen Kosten von
rund 800 Euro. Hinzu kommen Kosten für ein
Erstgespräch (zwischen 50 und 80 Euro), je nach
Klinik und Land werden außerdem Blutproben,
Samenanalyse und Ultraschalluntersuchung gesondert
berechnet.
In jedem Fall ist organisatorisches Talent gefragt,
da die Insemination nur an den fruchtbaren Tagen
erfolgreich durchgeführt werden kann. Im Zweifelsfall
kann dies bedeuten, morgens festzustellen,
dass der Eisprung bevorsteht, und bereits für den
Abend oder den nächsten Tag einen Flug buchen
zu müssen, um pünktlich in der Fertilitätsklinik anzukommen.
Do it yourself –
die Selbstinsemination
Wer keine ausreichenden finanziellen Mittel zur
Verfügung hat oder sich einen Kontakt des Kindes
zum Vater erhofft, für den ist die Do-it-yourself
Methode am besten geeignet. Mittels Spritze (aus
der Apotheke oder dem Online-Versand) wird
Sperma in die Vagina injiziert. Möglich ist auch
eine Inseminationskappe, mittels derer das Sperma
direkt vor dem Muttermund platziert wird. Voraus -
setzung ist, die Fruchtbarkeit mittels Ovulationstest
vorab festzustellen.
Wie findet sich ein Samenspender?
Ist im Bekanntenkreis kein geeigneter Samenspender
in Sicht, bieten auf diversen Internetseiten
Männer aus unterschiedlichsten Beweggründen ihren
Samen für lesbische Paare an. Nachteil ist die
unsichere rechtliche Lage, denn vorab getroffene
Absprachen – beispielsweise zum Umgangsrecht
oder zum Unterhalt – sind vor dem Gesetz im Falle
einer späteren Klage nichtig. Darüber hinaus ist
der Gesundheitszustand der Männer unklar: Ein
HIV-Test verrät nicht, ob sich der Mann gegebenenfalls
innerhalb der letzten drei Monate mit dem
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