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Ein Flirt mit Paris Mädchen in Uniform Heather - L-Mag

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MUSIK<br />

L-Sounds<br />

Leslie kann auch anders<br />

Feist<br />

Wer er<strong>in</strong>nert sich nicht mehr an das Gute-Laune-Popperlchen „1234“, <strong>mit</strong> dem Apple<br />

der kanadischen Musiker<strong>in</strong> Leslie Feist über Nacht Berühmtheit bescherte? Wer jedoch<br />

erwartet, „Metals“ g<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ähnliche Richtung, hat sich getäuscht. <strong>E<strong>in</strong></strong>ige Jahre<br />

Zeit hat sich Feist gelassen, um aufzutanken und sich schließlich <strong>mit</strong> ihren Freunden<br />

(und Produzenten) Gonzales and Mocky an den Pazifischen Ozean zurückgezogen.<br />

Hier entstand das aktuelle Album unter dem Motto „Zurück zur Natur“. Wie e<strong>in</strong><br />

Spaziergang am Strand überraschen die Songs bei jedem Schritt: Wer sich nach dem<br />

Perlmuttglänzen e<strong>in</strong>er Muschel bückt, kann auch schon mal e<strong>in</strong>e fiese Ladung Sand <strong>in</strong>s<br />

Gesicht geweht bekommen. Schön arrangierte Streicher, e<strong>in</strong> herber stakkatohafter<br />

Sprechchor, Feists zauberhafte Stimme, e<strong>in</strong>mal flüsternd nahe, dann wieder <strong>mit</strong> viel<br />

Drive und Volumen, das alles vermischt sich auf „Metal“ zu e<strong>in</strong>em Klangteppich, der<br />

hier und da an e<strong>in</strong>en wild gewordenen Michael Nyman er<strong>in</strong>nert. Ganz besonders schön:<br />

das akustische Wimmelbild für Menschen, die genau h<strong>in</strong>hören – passend zum Titel s<strong>in</strong>d<br />

hier und da melodiös genutzte, metallische Geräusche e<strong>in</strong>gestreut. sv<br />

„Metals“ (Universal)<br />

www.listentofeist.com<br />

Die Creme de la Creme<br />

Das LFSM-Festival <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>:<br />

e<strong>in</strong> Muss für Fans von spannenden Musiker<strong>in</strong>nen<br />

Am 9. und 10. Dezember<br />

f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zum dritten<br />

Mal der Ableger des<br />

französischen Musikfestivals<br />

LFSM (Les Femmes<br />

s’en Mêlent – Frauen mischen<br />

sich e<strong>in</strong>) statt. In <strong>Paris</strong><br />

bereits vor 14 Jahren<br />

aus der Taufe gehoben, unterstützt<br />

LFSM Musiker<strong>in</strong>nen aus den Bereichen<br />

Indie, Elektro, Punk und Folk. Sowohl Liveauftritte<br />

als auch DJ-Sets stehen dabei auf dem Programm,<br />

das Freitag und Samstag jeweils e<strong>in</strong>en etwas anderen<br />

Schwerpunkt setzt: Der Freitag im Club ://About<br />

Blank konzentriert sich laut Veranstaltern eher auf<br />

härteren Elektro/House. Der Samstag im HBC Berl<strong>in</strong><br />

kommt eher rockiger und sphärischer daher. Beide<br />

Tage punkten jedoch <strong>mit</strong> <strong>in</strong>teressantem L<strong>in</strong>e-up. Sei<br />

es das deutsche Duo Notic Nastic, das sich offenbar<br />

von The Knive <strong>in</strong>spirieren lässt, die vielfältige<br />

Dorian E im Doppelpack <strong>mit</strong> Electrosexual, die entzückend<br />

schräge Band Christ<strong>in</strong>e and the Queens aus<br />

Frankreich oder die umtriebige Independent-Legende<br />

Gudrun Gut. Nicht zu vergessen DJs wie Kritzkom,<br />

Sarah Adorable oder Mary Velo. Um nur e<strong>in</strong> paar zu<br />

nennen. Alle Künstler<strong>in</strong>nen, Zeiten und Veranstaltungsorte<br />

unter: www.lfsm.net<br />

sv<br />

VERLOSUNG<br />

L-MAG verlost 3x2 <strong>E<strong>in</strong></strong>trittskarten für das<br />

LFSM-Festival unter:<br />

www.l-mag.de<br />

Licht und Schatten<br />

Olivia Pedroli<br />

Weltverloren, mystisch und ganz voller Leben – Olivia Pedrolis<br />

drittes Album „The Den“ vere<strong>in</strong>t Düsternis und Licht. So dunkel<br />

die Songs oft kl<strong>in</strong>gen, so klar s<strong>in</strong>d sie akzentuiert. Jeder Ton sitzt, jedes Crescendo bäumt sich<br />

auf und fällt wieder ab, als gäbe es ke<strong>in</strong>en anderen Weg durch diese dynamische Klanglandschaft.<br />

Das mag daran liegen, dass die heterosexuelle Schweizer Musiker<strong>in</strong> nicht nur<br />

Song writer<strong>in</strong>, Sänger<strong>in</strong> und Multi-Instrumentalist<strong>in</strong> (an Gitarre, Geige und Piano) ist, sondern<br />

auch sehr fe<strong>in</strong>s<strong>in</strong>nig komponieren kann. Pedroli versetzt ihre zwischen Folk, Klassik und<br />

experimenteller Musik angesiedelten Songs <strong>mit</strong> Cello-, Trompeten- oder Synthiesounds und<br />

<strong>mit</strong> elektronischen Geräuschen, die vertraut und fremd zugleich kl<strong>in</strong>gen. Ihre gebrochene und<br />

verträumte Stimme er<strong>in</strong>nert an Größen wie Beth Gibbons, Feist oder Cat Power und ist dabei<br />

ebenso entrückt und traurig-schön wie der gesamte Rest der Musik. Jana Tosch<br />

„The Den“ (Betacorn/Global Records)<br />

www.oliviapedroli.com<br />

Björks kle<strong>in</strong>e Schwester<br />

Julia Marcell<br />

Live ist sie e<strong>in</strong> Derwisch: wirbelt, tanzt, schleudert die Haare und<br />

hüpft zu den Drums, um ihrem Publikum e<strong>in</strong>zuheizen. Dass sie<br />

die komplette Band unter ihrem Künstlernamen („We are Julia Marcell!“) vorstellt, ist da nur<br />

konsequent. „June“ heißt das neue Album der <strong>in</strong> Polen aufgewachsenen, nun <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

ansässigen Sänger<strong>in</strong>. Es enthält verrückte, reich orchestrierte Ohrwürmer, die die beneidenswerte<br />

Energie Julia Marcells dynamisch konservieren. Schade nur, dass im Vergleich zum<br />

eher balladesken Vorgänger-Album „It Might Like You“ der eigene Sound e<strong>in</strong> wenig abhandengekommen<br />

ist. Die teils überproduzierten Songs schürfen an der Grenze zum Hysterischen<br />

– und Julia Marcell selbst kl<strong>in</strong>gt plötzlich wie die kle<strong>in</strong>e, aufmüpfige Schwester von Björk.<br />

Da wünschte man sich e<strong>in</strong>e Atempause <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es klaren, leise-verspielten Songs, wie etwa<br />

des früheren „Fear of Fly<strong>in</strong>g“. <strong>E<strong>in</strong></strong> Erlebnis aber ist die hoch talentierte Künstler<strong>in</strong>, die ihre<br />

Musik selbst als „Classical Punk“ bezeichnet, allemal. Vor allem live. Wer sich selbst überzeugen<br />

will: Am 14.12. tritt sie im Berl<strong>in</strong>er Lido auf! cn<br />

„June“ (Haldern Pop Record<strong>in</strong>gs)<br />

www.juliamarcell.com<br />

58 L-MAG<br />

Foto: Mary Rozzi/Universal Music

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