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Ein Flirt mit Paris Mädchen in Uniform Heather - L-Mag

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verteilt sich jetzt mehr <strong>in</strong> der Stadt. Es ist nicht<br />

mehr so konzentriert wie vor zehn Jahren. Die<br />

Szene beruhigt sich. Auch die Bars beklagen<br />

sich über weniger Besucher. Die Leute gehen<br />

weniger tr<strong>in</strong>ken und bleiben lieber zu Hause<br />

oder essen <strong>mit</strong> Freunden im Restaurant, das ist<br />

die Tendenz <strong>in</strong> <strong>Paris</strong>.“ Das will ich selbst sehen!<br />

Nachts im Marais<br />

Bei Mondsche<strong>in</strong> streife ich durch das Marais auf<br />

der Suche nach lesbischen Bars und Clubs. Der<br />

erste Laden Les Souffleurs ist heillos überfüllt –<br />

Körperkontakt vorprogrammiert. Bereits auf der<br />

Straße f<strong>in</strong>det das bunte Party-Leben statt. In der<br />

kle<strong>in</strong>en Gasse versammeln sich Schwule und<br />

Lesben zwischen den verschiedenen Bars und<br />

huschen mal hier re<strong>in</strong> und mal dah<strong>in</strong>. Bereits hier<br />

merke ich: Ohne großes Budget komm ich nicht<br />

weit. Die Cocktails s<strong>in</strong>d lecker, aber teuer. Die<br />

Stimmung ist gut und das Publikum durchmischt.<br />

Dennoch e<strong>in</strong> bisschen zu eng für me<strong>in</strong>en<br />

Geschmack. Also ab zur nächsten Bar. Das 3W ist<br />

eher spärlich gefüllt und das re<strong>in</strong> lesbische Publikum<br />

sehr jung. Zu Elektrobeats und Ma<strong>in</strong>stream<br />

wird ausgiebig getanzt, getrunken und geplaudert.<br />

Saturday-Night-Fever<br />

Am Samstag ist die e<strong>in</strong>zige lesbische Party <strong>in</strong> der<br />

Disco Le Rive Gauche angesagt. Als ich spät<br />

L-MAG<br />

Nicht alle bleiben auf dem Sofa: Die lesbische<br />

Party im Le Rive Gauche ist gut gefüllt<br />

nachts am anderen Ende der Stadt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />

Gasse im Sa<strong>in</strong>t-Germa<strong>in</strong>-des-Prés e<strong>in</strong>treffe, werde<br />

ich nach dem Kl<strong>in</strong>geln an e<strong>in</strong>er schweren eisernen<br />

Tür von e<strong>in</strong>em riesigen düster schauenden Sicherheitsmann<br />

begrüßt. Nachdem der erste Schock<br />

überwunden ist und die 15 Euro <strong>E<strong>in</strong></strong>tritt bezahlt,<br />

erschließt sich mir e<strong>in</strong>e heiße, wilde lesbische<br />

Welt. Auf den 200 Quadratmetern f<strong>in</strong>den sich<br />

heute Abend fast ke<strong>in</strong>e Männer. Nur die Manager,<br />

Fotografen und das Sicherheitspersonal s<strong>in</strong>d vom<br />

anderen Geschlecht. Claude und Cederic organisieren<br />

jeden Samstag die „Lesbian Night“ und<br />

erzählen stolz, dass dies die e<strong>in</strong>zige lesbische<br />

Disconacht <strong>in</strong> ganz <strong>Paris</strong> ist. Offenbar wissen sie,<br />

was Lesben erwarten. Der Club ist voll. An der<br />

Spiegelfront der Tanzfläche räkeln sich knapp<br />

REISE<br />

bekleidete Schönheiten und heizen die<br />

Stimmung an. Hier gehen heute wohl viele<br />

Frauen, zum<strong>in</strong>dest für diese Nacht, nicht<br />

alle<strong>in</strong> nach Hause. Ich wanke jedenfalls erst<br />

zur Morgendämmerung h<strong>in</strong>aus und entscheide<br />

mich für e<strong>in</strong>en Spaziergang an der Se<strong>in</strong>e. In<br />

den frühen Morgenstunden ist der Anblick der<br />

Stadt und der Brücken am Ufer wirklich etwas für<br />

die verträumte Seele.<br />

Stadt der S<strong>in</strong>nlichkeit<br />

Was von <strong>Paris</strong> bleibt, ist e<strong>in</strong> zweigeteilter<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>druck. <strong>E<strong>in</strong></strong>erseits gibt es viele verschiedene<br />

Angebote für Lesben, andererseits ist alles äußerst<br />

exklusiv. Trotzdem: Ob Tag oder Nacht, S<strong>in</strong>gle auf<br />

der Suche nach e<strong>in</strong>em schnellen Abenteuer oder<br />

verliebtes Pärchen, ob Party-Freak oder Romantiker<strong>in</strong>,<br />

<strong>in</strong> Frankreichs Hauptstadt ist für jede was<br />

dabei. <strong>Paris</strong> ist eben mehr als nur die „Stadt der<br />

Liebe“. Es ist die Stadt der S<strong>in</strong>nlichkeit. Das Verwöhnprogramm<br />

reicht von Delikatessen aus der<br />

Patisserie, exquisitem Rotwe<strong>in</strong> über verträumtes<br />

Schlendern entlang der Se<strong>in</strong>e bis h<strong>in</strong> zur verschwitzten<br />

Partynacht <strong>mit</strong> freundlichen Französ<strong>in</strong>nen.<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>ziges Manko: <strong>Paris</strong> ist nichts für das kle<strong>in</strong>e<br />

Portmonee. Und für die Kommunikation gilt:<br />

Französisch zu können ist immer vom Vorteil,<br />

auch wenn <strong>mit</strong>tlerweile die junge Bevölkerung<br />

Englisch oder manchmal Deutsch spricht. Aber<br />

Reden ist ja bekanntlich nicht alles!<br />

L<strong>in</strong>ks: Verspielt erotisch im lesbischen Sexshop Dollhouse. Rechts: <strong>Paris</strong>er U-Bahn-Schilder zwischen Art nouveau und Moderne<br />

79<br />

Foto: Dana Müller; www.tribudenuit.com

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