Ein Flirt mit Paris Mädchen in Uniform Heather - L-Mag
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TITELTHEMA REGENBOGENFAMILIE<br />
<strong>E<strong>in</strong></strong> K<strong>in</strong>d um jeden Preis?<br />
Gründe für den Wunsch nach Nachwuchs gibt es viele.<br />
Aber nicht immer geht es dabei auch wirklich um das Wohl des K<strong>in</strong>des<br />
Ende vergangenen Jahres sorgte e<strong>in</strong><br />
spektakulärer Fall von K<strong>in</strong>desentführung<br />
<strong>in</strong> Frankfurt sogar <strong>in</strong>ternational<br />
für Aufsehen. Anfang Dezember entführte<br />
e<strong>in</strong>e 28-Jährige e<strong>in</strong>en frisch geborenen<br />
Säugl<strong>in</strong>g aus dem Stadtkrankenhaus <strong>in</strong><br />
Frankfurt-Höchst. Ihrer gleichaltrigen Partner<strong>in</strong><br />
präsentierte sie das <strong>Mädchen</strong> als ihr eigenes K<strong>in</strong>d.<br />
Wer weiß, was aus der neuen Regenbogen-Familie<br />
geworden wäre, wenn nicht aufmerksame Nachbarn<br />
im Zuge der ausgelösten Großfahndung das<br />
Baby auf dem Polizeifoto am Strampler erkannt<br />
und die Polizei alarmiert hätten.<br />
Die Täter<strong>in</strong> gab <strong>in</strong> der Folge die Entführung zu.<br />
Sie hatte sich <strong>in</strong> das Krankenhaus e<strong>in</strong>geschlichen,<br />
sich vor der Mutter des Säugl<strong>in</strong>gs als Krankenhaus-Mitarbeiter<strong>in</strong><br />
ausgegeben und unter dem<br />
Vorwand, e<strong>in</strong> Foto von dem Neugeborenen machen<br />
zu wollen, dieses e<strong>in</strong>fach <strong>mit</strong>genommen. Da<br />
es ke<strong>in</strong>e Kameras <strong>in</strong> der Säugl<strong>in</strong>gsstation gibt,<br />
konnte die Täter<strong>in</strong> unerkannt <strong>mit</strong> dem K<strong>in</strong>d<br />
verschw<strong>in</strong>den. Im Zuge der Er<strong>mit</strong>tlungen kam<br />
ans Licht: Kurz zuvor hatte die 28-Jährige nach<br />
e<strong>in</strong>er künstlichen Befruchtung e<strong>in</strong>e Fehlgeburt erlitten<br />
und ihrer Partner<strong>in</strong> daraufh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e erneute<br />
Schwangerschaft vorgetäuscht. Denn ihr K<strong>in</strong>derwunsch<br />
war extrem stark. Angeblich hatte die<br />
Partner<strong>in</strong> von alldem nichts <strong>mit</strong>bekommen und<br />
fiel aus allen Wolken, als die Polizei ihr dann den<br />
Tathergang schilderte. Voraussichtlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Monat wird der Fall vor Gericht verhandelt. Bei<br />
K<strong>in</strong>dsraub ist <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Freiheitsstrafe von bis zu<br />
fünf Jahren zu rechnen. Ist dies e<strong>in</strong> <strong>E<strong>in</strong></strong>zelfall?<br />
K<strong>in</strong>desentführungen direkt aus der Säugl<strong>in</strong>gs -<br />
station s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Deutschland extrem selten. Genaue<br />
Zahlen darüber gibt es nicht, Schätzungen<br />
schwanken zwischen e<strong>in</strong> und zehn Fällen<br />
pro Jahr. Von 2000 bis jetzt gibt es acht<br />
dokumentierte Fälle. Immer ist das Motiv e<strong>in</strong><br />
extremer K<strong>in</strong>derwunsch, oft gab es vor der Tat<br />
e<strong>in</strong>e Fehlgeburt und/oder e<strong>in</strong>e vorgetäuschte<br />
Schwangerschaft.<br />
Wenn der Wunsch<br />
zur Neurose wird<br />
Der Grund dafür kann vieles se<strong>in</strong>: das An-sich-<br />
B<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>er Partner<strong>in</strong>, die Wunschvorstellung<br />
e<strong>in</strong>er heilen Familie, die man selbst früher<br />
womöglich nicht hatte, bis h<strong>in</strong> zu dem Bedürfnis,<br />
jemanden nur für sich alle<strong>in</strong>e zu haben.<br />
Bei manchen Frauen ist der K<strong>in</strong>derwunsch sogar<br />
so stark, dass sie e<strong>in</strong>e Sche<strong>in</strong>schwangerschaft<br />
durchleben. Laut Ärzten s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Symptome <strong>in</strong><br />
der Tat gleich oder können real empfunden<br />
werden: Die Regel bleibt aus, morgens ist e<strong>in</strong>em<br />
schlecht, Essensgelüste verändern sich. Aber auch<br />
der Körper selbst verändert sich, die Brust wächst,<br />
Milch schießt e<strong>in</strong>, der Uterus vergrößert sich.<br />
Mediz<strong>in</strong>isch gesehen handelt es sich bei e<strong>in</strong>er<br />
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Foto: istockphoto.com