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Ein Flirt mit Paris Mädchen in Uniform Heather - L-Mag

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„Die wenigsten Lesben <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Alter<br />

möchten ihre Freizeit gerne im Phantasialand<br />

oder <strong>mit</strong> ,Bob der Baumeister‘ verbr<strong>in</strong>gen“ (Stefanie)<br />

Rückblickend symbolisiert für sie der K<strong>in</strong>derwunsch,<br />

den beide Frauen vor der Geburt des<br />

K<strong>in</strong>des gleichermaßen geäußert hatten, die<br />

„Sehnsucht nach e<strong>in</strong>em Beziehungsretter <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er problembeladenen Partnerschaft und die<br />

Hoffnung, doch wieder zue<strong>in</strong>anderzuf<strong>in</strong>den.<br />

„Natürlich liebe ich me<strong>in</strong>en Sohn sehr. Ihn aber<br />

unter diesen Umständen bekommen zu haben,<br />

war sicherlich e<strong>in</strong> großer Fehler.“<br />

Stefanie empf<strong>in</strong>det sich heute als alle<strong>in</strong>erziehende<br />

Mutter, was sie viel Kraft kostet. <strong>E<strong>in</strong></strong>e neue Partnerschaft<br />

aufzubauen, fällt ihr schwer, denn „die<br />

wenigsten Lesben <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Alter möchten ihre<br />

Freizeit gerne im Phantasialand oder <strong>mit</strong> ,Bob der<br />

Baumeister‘ verbr<strong>in</strong>gen“. Dennoch überwiegt der<br />

Stolz, „die Probleme gemeistert zu haben und<br />

trotz aller Widrigkeiten <strong>mit</strong> me<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d zusammenleben<br />

zu können.“<br />

Wunschtraum: e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, das<br />

etwas von beiden Müttern hat<br />

Auch Vera hat ihren Traum vom Zusammenleben<br />

als Familie <strong>mit</strong> Partner<strong>in</strong> und K<strong>in</strong>d zum<strong>in</strong>dest<br />

vorerst ad acta gelegt. <strong>E<strong>in</strong></strong> Jahr lang hat sie versucht,<br />

per Bechermethode schwanger zu werden.<br />

Ihre damalige Partner<strong>in</strong> hatte bereits zwei K<strong>in</strong>der<br />

aus e<strong>in</strong>er heterosexuellen Beziehung, zu denen<br />

Vera auch heute noch e<strong>in</strong>en guten Draht hat.<br />

Der Wunsch aber, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen K<strong>in</strong>d Eigenschaften<br />

von beiden Müttern wiederzuf<strong>in</strong>den,<br />

war für sie die ausschlaggebende Motivation,<br />

„diese Prozedur, die ich alles andere als sexy<br />

fand, zu beg<strong>in</strong>nen“. <strong>E<strong>in</strong></strong>mal im Monat – pünktlich<br />

zu ihrem Eisprung – kam der schwule<br />

L-MAG<br />

Samenspender zu Besuch, den das Paar über das<br />

Internet kennen gelernt hatte, und lieferte se<strong>in</strong><br />

Sperma ab. Von ihm wünschte sich Vera „e<strong>in</strong>e aktive<br />

Rolle im Leben me<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des“, erzählt sie<br />

L-MAG. Aufgrund ihrer Tätigkeit als Sozialpädagog<strong>in</strong><br />

kennt sie die „Suche nach der eigenen<br />

Identität bei Adoptivk<strong>in</strong>dern“, daher kam für sie<br />

e<strong>in</strong>e Adoption ebenso wenig <strong>in</strong> Frage wie e<strong>in</strong>e<br />

anonyme Samenspende.<br />

Ich habe alles versucht,<br />

aber es hat nicht geklappt<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n der Versuche, schwanger zu werden,<br />

„war ich mehrmals regelrecht euphorisch und<br />

hatte das Gefühl, es hätte geklappt. Diese Euphorie<br />

nahm jedoch <strong>mit</strong> jedem missglückten<br />

Versuch ab“, so Vera. Parallel zu den erfolglosen<br />

Bemühungen, schwanger zu werden, g<strong>in</strong>g<br />

ihre Beziehung <strong>in</strong> die Brüche. <strong>E<strong>in</strong></strong>en Monat<br />

nach der Trennung unternahm sie e<strong>in</strong>en letzten<br />

Anlauf. Als auch dieser nicht zum gewünschten<br />

Ergebnis führte, erzählt die heute 40-Jährige,<br />

„habe ich mich da<strong>mit</strong> abgefunden, eben<br />

ke<strong>in</strong>e eigenen K<strong>in</strong>der haben zu können.<br />

Schließlich habe ich alles versucht, aber es hat<br />

e<strong>in</strong>fach nicht geklappt.“<br />

Heute ist sie dennoch „sehr zufrieden. Kontakte<br />

<strong>mit</strong> K<strong>in</strong>dern habe ich zu denen me<strong>in</strong>er Ex-Partner<strong>in</strong><br />

und me<strong>in</strong>es Bruders.“ Die Vorteile, ke<strong>in</strong>e<br />

eigenen K<strong>in</strong>der zu haben, nämlich sich ganz auf<br />

den Beruf konzentrieren zu können und mehr<br />

Freizeit zu haben, kann sie heute e<strong>in</strong>fach<br />

genießen.<br />

Antje Lesemann<br />

Illustrationen: Eleonore Rödel / www.ro-edel.de

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