Ein Flirt mit Paris Mädchen in Uniform Heather - L-Mag
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PSYCHO<br />
Foto: INTERFOTO/Friedrich<br />
Immer Ärger <strong>mit</strong> der Familie<br />
Liebe Frau Dr. Schulze,<br />
<strong>mit</strong> me<strong>in</strong>er Familie verstehe ich mich eigentlich<br />
sehr gut. Besonders me<strong>in</strong>e Schwester und<br />
ich unternehmen viel zusammen. Sie geht<br />
auch oft <strong>mit</strong> mir und me<strong>in</strong>er Mädels-Clique<br />
aus. In letzter Zeit knutscht sie dann aber<br />
auch rum. Wenn ich sie darauf anspreche,<br />
sagt sie immer, das sei nur Spaß und sie würde<br />
nur gern flirten und Bestätigung bekommen.<br />
Ich habe aber ke<strong>in</strong>e Lust darauf, dass mir e<strong>in</strong>e<br />
Hete für e<strong>in</strong> bisschen Egobalsam die hübschen<br />
Frauen vor der Nase wegschnappt!<br />
Beste Grüße, Natalie<br />
Liebe Natalie,<br />
nanu, was ist denn da los? Spricht da vielleicht<br />
e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>e-Schwester-durfte-schonimmer-viel-mehr-als-ich-Komplex<br />
aus dir? Und<br />
vermutlich f<strong>in</strong>dest du dich auch unattraktiver und<br />
weniger selbstbewusst als sie? Ansonsten hättest<br />
du nämlich ke<strong>in</strong>en Grund, ihr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Welt, <strong>in</strong><br />
der du dich viel besser auskennst, den Vortritt zu<br />
lassen. Und vermutlich würdest du auch e<strong>in</strong>fach<br />
<strong>mit</strong> ihr über de<strong>in</strong>en Frust reden anstatt <strong>mit</strong> mir –<br />
wenn du dir da<strong>mit</strong> nicht die eigene Unsicherheit<br />
e<strong>in</strong>gestehen würdest. Also nix wie los und rummachen!<br />
Viel Spaß wünscht Dr. S.<br />
Liebe Frau Dr. Schulze,<br />
me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> und ich führen e<strong>in</strong>e traumhafte<br />
Beziehung. Hier <strong>in</strong> Deutschland leben<br />
wir beide offen lesbisch. Aber leider akzeptiert<br />
ihre italienische Familie unsere Beziehung<br />
nicht. Nur ihre Eltern wissen von uns, alle<br />
anderen Familien<strong>mit</strong>glieder dürfen es nicht<br />
erfahren – das ist der „Pakt“, den ihre Eltern<br />
ihr aufgedrückt haben, um den Kontakt überhaupt<br />
weiter zu halten. Für die Großeltern b<strong>in</strong><br />
ich nur die Mitbewohner<strong>in</strong>, so dass vor jedem<br />
Besuch die Wohnung umgeräumt wird. Aber<br />
welche Erklärung soll für die Großeltern noch<br />
funktionieren, wenn wir erst K<strong>in</strong>der zusammen<br />
großziehen?<br />
Viele Grüße, Bett<strong>in</strong>a<br />
Liebste Bett<strong>in</strong>a,<br />
me<strong>in</strong> Vater hat mal ganz ähnlich getickt wie de<strong>in</strong><br />
Schwiegerpapa. Ständig hatte er Angst, dass<br />
jemand über se<strong>in</strong>e Familie tratschen könnte –<br />
allerd<strong>in</strong>gs hatte er die Rechnung ohne me<strong>in</strong>e<br />
Oma gemacht. „Na und?“, erwiderte die ganz<br />
cool, als er ihr e<strong>in</strong>es Tages doch von mir erzählte.<br />
„S<strong>in</strong>d doch ganz viele so bei uns im Dorf!“<br />
Da<strong>mit</strong> will ich sagen: Nur weil Großeltern <strong>in</strong> der<br />
italienischen Prov<strong>in</strong>z wohnen, müssen sie noch<br />
ke<strong>in</strong>e erzkatholischen Moralapostel se<strong>in</strong>. Wovor<br />
haben ihre Eltern denn Angst? Dass die eigenen<br />
Eltern sie verstoßen, weil ihre Enkel<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Frau<br />
liebt? Stell dir vor, ihre Oma denkt nur ansatzweise<br />
so wie me<strong>in</strong>e – dann gäbe es ke<strong>in</strong>en Grund<br />
der Welt, warum ihr euch vor ihr verbiegen müsstet.<br />
Geschweige denn dafür, den Kontakt abzubrechen.<br />
Jeder muss selbst entscheiden dürfen,<br />
wem er sich öffnet. Hätte me<strong>in</strong> Vater nichts<br />
gesagt – ich hätte es irgendwann selbst getan.<br />
Alles Gute, de<strong>in</strong>e Dr. S.<br />
Hallo, Frau Dr. S.,<br />
me<strong>in</strong>e Partner<strong>in</strong> und ich wollen unbed<strong>in</strong>gt<br />
Auf<br />
der<br />
Couch<br />
Frau Dr. Schulze<br />
K<strong>in</strong>der, f<strong>in</strong>den aber ke<strong>in</strong>en passenden Vater.<br />
Es soll e<strong>in</strong> Vertrauter se<strong>in</strong>, der aber ke<strong>in</strong>e<br />
Ansprüche stellt. Außerdem nervt es mich,<br />
dass wir ke<strong>in</strong> „Produkt unserer Liebe“ zeugen<br />
können. Ich würde gerne von ihrem Bruder<br />
schwanger werden, da<strong>mit</strong> das Baby uns<br />
wenigstens beiden ähnlich sieht, aber sie ist<br />
strikt dagegen. Haben Sie e<strong>in</strong>e Idee, wie ich sie<br />
überzeugen könnte?<br />
Fragt: Miriam<br />
Liebe Miriam,<br />
von dieser Idee würde ich auch eher abraten. Da<br />
ihr jemanden sucht, der sich nicht zu sehr e<strong>in</strong>mischt:<br />
Wie soll das <strong>mit</strong> jemandem gehen, der<br />
euch vermutlich recht nahe steht? Wenn es kompliziert<br />
wird, riskiert sie ihr eigenes Familien -<br />
leben. Wenn ihr das K<strong>in</strong>d beide liebt, spielt es<br />
dagegen ke<strong>in</strong>e Rolle, wessen Augen es hat.<br />
Konzentriert euch also lieber auf e<strong>in</strong>en Spender,<br />
der <strong>in</strong> euer Konzept passt.<br />
Herzlich, Dr. Schulze<br />
Thema nächstes Mal:<br />
Immer Ärger <strong>mit</strong> dem Kunstgeschmack<br />
Schreibt bis zum 30.11. an:<br />
L-MAG, Frau Dr. Schulze,<br />
Stichwort „Psycho“,<br />
Tempelhofer Ufer 11,<br />
10963 Berl<strong>in</strong> oder E-Mail an:<br />
redaktion@l-mag.de<br />
76 L-MAG<br />
Foto: Susanne Schwarz