Ein Flirt mit Paris Mädchen in Uniform Heather - L-Mag

BUCH
Was lange währt, wird endlich gut
In den USA bekommt Batwoman ihre eigene Comic-Serie
Ihr erster Auftritt als Exfreundin der Polizistin
Renee Montoya fand 2006 in der Miniserie
„52“ des amerikanischen Verlages DC statt.
Danach spielten die Figur der offen lesbischen
Kate Kane (alias Batwoman) und ihre geheimnisvolle
Vergangenheit von 2009 bis 2010 in der traditionsreichen
Serie „Detective Comics“ eine nicht
gerade kleine Rolle. Seit Anfang dieses Jahres
kochte die Gerüchteküche: Bekommt Batwoman
nun eine eigene Serie oder nicht? Ab September ist
es in Amerika nun so weit. (Deutsche Leserinnen
müssen sich noch gedulden. Können jedoch schon
einmal die letzten Geschichten in „100% DC Band
26: Batwoman 1“ des Panini-Verlages nachlesen.)
Wir wollten wissen, wie es mit ihr (und natürlich
ihrem Liebesleben) weitergeht. L-MAG–Autor
Lawrence Ferber traf auf jenen Mann, der es wissen
muss: Autor und Zeichner J. H. William III.
L-MAG: Was ist der Unterschied zwischen den
bisherigen Batwoman-Geschichten und denen,
die nun auf sie zukommen?
J. H. William: Wir haben uns in dem letzten
Storybogen um ihre Vergangenheit gekümmert.
Nun kommt erst einmal eine Art übernatürliche
Horrorgeschichte auf sie zu und die Frage, wie
sie damit zurechtkommt, als uniformierte Beschützerin,
die eigentlich gar keine wirklichen Superkräfte
hat.
Sind interessante Gegenspielerinnen geplant?
Die erste wird „The Weeping Woman“ („Die
weinende Frau“) sein. Eine Figur, die auf einer
mexikanischen Sage beruht.
Übernatürlich, Horror und der Kampf mit sich
selbst – wie geht es danach weiter?
Mit vollem Karacho in eine James-Bond-artige
Spionagegeschichte und dann mehr in Richtung
Fantasy. Auch wenn das alles sehr unterschiedlich
ist, wir haben eine übergeordnete Geschichte entwickelt,
die all das miteinander vereint.
Nun mal zu der interessantesten Frage: Wie
sieht es mit Kates Liebesleben aus?
Sie geht auf Dates – ganz offen. Aber da ist noch
nichts Ernsthaftes dabei. Allerdings zeigen wir
auch, dass sie durchaus Bedürfnisse hat – sie
wünscht sich ein wenig Normalität, ihr Leben als
Batwoman ist schließlich extrem genug. Heutige
Superhelden haben es immer schwer, ihre Beziehungen
zum Laufen zu bringen. Aber wir entwi-
ckeln Kate in Richtung einer soliden Beziehung.
Sie wünscht sich eine Person, zu der sie nach
Hause kommen kann.
Als 2006 Batwoman als Lesbe herauskam, gab
das ein ganz schönes Rauschen im Blätterwald.
Was hielten Sie denn davon?
Am Anfang dachten viele, das wäre nur ein Publicity-Trick.
Aber das stimmte nicht. Und als die
Leute erkannten, welches Potenzial in dieser
Batwoman steckt, wie viele Menschen sich mit ihr
identifizieren können, ging der Rummel schnell
vorbei. Als ich neulich in New York signierte, kam
ein Mädchen auf mich zu, legte mir ihr Buch hin
und sagte: „Danke, dass
Sie nicht so eine stereotype
Lesbe gezeichnet haben,
sondern eine richtige
Lesbe – eine wie mich!“
Das war fantastisch!
www.jhwilliams3.com
Als Batwoman
kämpft sie in
Gotham City für
Gerechtigkeit. Als
Kate Kane verliebt
sie sich auch mal in
die falsche Frau
60 L-MAG