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Existenz und Humanismus. Sartres und Heideggers - Egon Schütz ...

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Nachwort<br />

-116-<br />

Damit kommt dieses Kolleg an sein zeitliches Ende. Daß seine Frage<strong>und</strong><br />

Problemstellung nicht erschöpft ist, läßt sich nicht bestreiten.<br />

Im Gegenteil, es müßte unterstrichen werden. Und gerade damit verbindet<br />

sich die Hoffnung, daß der eine oder andere Gedanke weiterwirken<br />

möge - sei es als zur Kritik reizende Provokation, sei es<br />

als Anregung, sich weiterhin auf die Pädagogik eines Nachdenkens<br />

einzulassen, das sich rückfragend an die Philosophie wendet, ohne<br />

die Erfahrung der Pädagogik dabei preiszugeben. Die "Erfahrung des<br />

Denkens" <strong>und</strong> die "Erfahrung des Erziehens" sind nicht auf zwei verschiedene<br />

Disziplinen zu begrenzen, die sich dann <strong>und</strong> wann in einem<br />

"interdisziplinären Gespräch" ihrer wechselseitigen Hochachtung<br />

(oder Skepsis) versichern. Vielmehr liegen diese beiden Erfahrungen<br />

unterhalb der disziplinären Markierungen, mit denen man im<br />

herkömmlichen Wissenschaftsbetrieb nur allzu selbstverständlich umgeht.<br />

Zwischen philosophischer <strong>und</strong> erzieherischer Erfahrung besteht<br />

eine ganz ursprüngliche Verwandtschaft <strong>und</strong> nicht eine nachträgliche<br />

Patenschaft. Vergangene, aber nicht überbotene Epochen<br />

wären wahrscheinlich über den Nachdruck erstaunt gewesen, mit dem<br />

hier die These von der ursprünglichen Verwandtschaft pädagogischer<br />

<strong>und</strong> philosophischer Erfahrung herausgestellt wird. In ihren Augen<br />

wäre damit nur eine selbstevidente Einsicht formuliert. Unsere<br />

Zeit jedoch muß diese Selbstevidenz mühsam zurückgewinnen, <strong>und</strong> zwar<br />

sowohl in der Pädagogik wie auch in der Philosophie - selbst wenn<br />

es für dieses "Muß" keine andere Begründung gäbe als jenes Umsichgreifen<br />

fachseparatistischer Professionalität, in der das Problem<br />

des <strong>Humanismus</strong> - die Frage nach der Selbsterkenntnis (mit allen<br />

ihren Schwierigkeiten <strong>und</strong> Begrenzungen) - endgültig zu verschwinden<br />

droht. Man muß sich in der Tat wieder daran erinnern, daß Päd-<br />

agogik in ihrem Kern elementares Philosophieren (Nachdenken) <strong>und</strong><br />

Philosophieren ein elementarer Akt der Selbsterziehung des Men-<br />

schen ist. In diese ursprünglich verbindende Dimension der Elementarität<br />

hineinzugelangen, war das Hauptziel dieses Kollegs. Wenn<br />

das nicht leicht war <strong>und</strong> streckenweise vielleicht mißlang, so sind<br />

die Schwierigkeiten nur ein Argument mehr für die Notwendigkeit,

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