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Existenz und Humanismus. Sartres und Heideggers - Egon Schütz ...

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-36-<br />

der Mensch nicht am Ende selbst in seinen Fragen auf? Wird sein<br />

"Nichten 11 nicht zu einer Selbstvernichtung? Das ist die Frage.<br />

5. Vorlesung<br />

Erweiterung der spekulativen Gr<strong>und</strong>legung: Der Zusammen-<br />

hang von Freiheit, Zeitlichkeit <strong>und</strong> Angst.<br />

Über die spekulativen Begriffe des Ansichseins <strong>und</strong> Fürsichseins<br />

exponiert Sartre die äußerste Fragwürdigkeit eines Seins/ das<br />

sich selbst nur in der Verneinung begreifen kann: des Menschen.<br />

Der Mensch kann nicht nur fragen, sondern er existiert als Frage,<br />

<strong>und</strong> zwar als offene Frage. Er ist "für sich", aber in Wahrheit<br />

niemals "bei sich". Er transzendiert alles Sein auf die Kontingenz<br />

des Möglichen hin <strong>und</strong> unterminiert es dadurch in seinem<br />

Beharren ebenso wie in seiner Notwendigkeit. Seine Bemühungen,<br />

im Gr<strong>und</strong>phänomen der Frage die wesenhafte Angemessenheit der<br />

spekulativen Seinsbegriffe für die Welt <strong>und</strong> das In-der-Welt-sein<br />

zur Evidenz zu bringen, faßt Sartre in dem Satz zusammen:<br />

"So ist mit der Frage ein gewisses Maß an Negiertheit in die<br />

Welt eingeführt worden: wir sehen das Nichts in der Welt <strong>und</strong><br />

auf den Dingen selbst schillern <strong>und</strong> schimmern. Aber gleichzeitig<br />

entströmt die Frage einem Fragesteller, der sich selbst in seinem<br />

Wesen als fragend begründet, sich loslösend vom Sein. Die Frage<br />

ist also, ihrer Begriffsbestimmung nach, ein menschlicher Prozeß.<br />

Der Mensch stellt sich, wenigstens in diesem Falle, als ein<br />

Seiendes dar, das das Nichts in der Welt anbrechen läßt, insofern<br />

es sich selbst zu diesem Zweck mit Nicht-Sein belastet."<br />

(Das Sein <strong>und</strong> das Nichts, S. 64) Es ist nicht zu übersehen: folgt<br />

man <strong>Sartres</strong> Seinserfahrung <strong>und</strong> hält man den Nachvollzug seiner<br />

ontologischen Universalisierung des Fragens für schlüssig, dann<br />

schlägt das Fragenkönnen in eine gr<strong>und</strong>sätzliche Fraglichkeit des<br />

Menschen <strong>und</strong> seines Weltbezugs um. Fragenkönnen ist nicht länger<br />

ein sprachlich artikuliertes Vermögen, einzelne Probleme zu lösen,

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