Wissensbilanz 2011 - Universität für angewandte Kunst Wien
Wissensbilanz 2011 - Universität für angewandte Kunst Wien
Wissensbilanz 2011 - Universität für angewandte Kunst Wien
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künstlerischen Arbeiten. Für die Ausstellung „Things that talk. A show case<br />
from the Friends of the Natural History Cabinet Association archives“, eine<br />
Kooperation der Angewandten mit dem Naturhistorischen Museum <strong>Wien</strong><br />
im Rahmen der „Vienna Art Week“, wurden im Stil einer Wunderkammer<br />
verschiedenste Gegenstände in Zusammenhang mit dem Museum entworfen<br />
und zur Schau gestellt. Anlässlich der <strong>Kunst</strong>messe „Viennafair“ gestaltete<br />
Art & Science den Stand der Angewandten als eine Raum-Ton-Installation,<br />
„Acoustic Cloud Remix“.<br />
Der PEEK-Projektantrag „Liquid Things“ mit dem Künstler Roman Kirschner<br />
und einer Laufzeit von 2012–14 wurde vom FWF angenommen, eine<br />
erste große Publikation „An envelope for arts, sciences, politics and us“ erschien<br />
im November <strong>2011</strong> in der Edition Angewandte des Springer Verlags<br />
und dokumentiert Überlegungen zum Transgressionspotential einer künstlerischen<br />
/ wissenschaftlichen universitären Ausbildung in Form von Artistic<br />
Research. Zu der Vortragsreihe „Jour Fixe – Art as Research. Research as<br />
Art. Anything goes?“ wurden darüber hinaus regelmäßig Gäste aus künstlerischen<br />
und wissenschaftlichen Fachgebieten eingeladen, um über deren<br />
Praxis und Methodenanwendung zu diskutieren.<br />
Das vom Institut <strong>für</strong> Sprachkunst im Jänner <strong>2011</strong> im Literaturhaus <strong>Wien</strong><br />
veranstaltete Symposium „Praxis des Schreibens“, das einen Austausch und<br />
künftige Kooperationen zwischen den deutschsprachigen Institutionen <strong>für</strong><br />
literarisches Schreiben fördern sollte, fand ein breites Echo bei Publikum<br />
und Medien. Lehrende und Studierende vom Schweizerischen Literaturinstitut,<br />
vom Lehrgang literarisches Schreiben und Kulturjournalistik der <strong>Universität</strong><br />
Hildesheim, vom Deutschen Literaturinstitut Leipzig, aus Frankfurt,<br />
Tübingen trafen mit Lehrenden und Studierenden des Instituts <strong>für</strong> Sprachkunst<br />
zu intensiven Diskussionsrunden zusammen. Fragen zur Erforschung<br />
kreativer Prozesse, zur Lehrbarkeit von Literatur, zum Verhältnis von Freiheit<br />
und Regeln sowie viele andere mehr wurden erörtert. Lesungen und<br />
Poetikvorlesungen begleiteten das dichte Programm, dessen Abschluss ein<br />
von den <strong>Wien</strong>er Studierenden inszenierter Auftritt mittlels verschiedener<br />
medialer Präsentationsmöglichkeiten krönte. Im Jänner 2012 erschien die<br />
gleichnamige Publikation mit den Beiträgen aller Podiumsdiskussionen und<br />
Poetikvorlesungen als Sondernummer der Literaturzeitschrift kolik.<br />
Eine weitere Initiative des Instituts <strong>für</strong> Sprachkunst stellt die Bereitstellung<br />
eines neuen Veröffentlichungsorgans mit der Gründung der Literaturzeitschrift<br />
„lautschrift“ dar. Hier werden in Hinkunft jährlich sowohl Texte<br />
von Studierenden als auch von Lehrenden veröffentlicht und sollen so einen<br />
Querschnitt durch die Produktion und Produktivität des Instituts <strong>für</strong> Sprachkunst<br />
zeigen. Die Texte sind im Laufe der Seminare entstanden und wurden<br />
von der Herausgeberin zusammen mit den Studierenden bearbeitet, lektoriert<br />
und korrigiert. Die „lautschrift“ soll einen Einblick in die Arbeitsweise<br />
des Instituts geben und einen Vorausblick auf zu entdeckende AutorInnen<br />
bieten. Logo und Layout wurden zusammen mit einem Grafiker entwickelt,<br />
so dass der Prototyp eines Buches als haptisches <strong>Kunst</strong>werk entstand, das<br />
ein sinnliches Lese- und Fühlerlebnis ermöglicht.<br />
Sprachkunst<br />
TransArts – Transdisziplinäre <strong>Kunst</strong> steht <strong>für</strong> ein künstlerisches Fach, dessen<br />
Unterrichtsinhalte und -formen der künstlerischen Dynamik von heute angemessen<br />
sind: Die Trennung von künstlerischer Praxis und <strong>Kunst</strong>theorie –<br />
bei Wahrung aller Differenzen – ist willkürlich oder gar obsolet. TransArts<br />
lehrt Einheit und Differenz von Theorie und Praxis und berücksichtigt nicht<br />
zuletzt, dass verschiedene künstlerische Disziplinen (Architektur, Literatur,<br />
Medienkunst, Schauspielkunst, Tanz etc.) einander benötigen, bestärken,<br />
aber auch miteinander in Wettbewerb stehen.<br />
Diesem Pluralismus der Inhalte entspricht eine Organisationsform des Unterrichts<br />
und der Unterrichtenden, die <strong>für</strong> personelle Kontinuität wie <strong>für</strong><br />
personellen Wechsel sorgt. Zusätzlich zur kontinuierlichen Betreuung der<br />
Studierenden durch das Leitungsteam werden Vorlesungen und Workshops<br />
von GastprofessorInnen und international renommierten Persönlichkeiten<br />
angeboten. Auf diese Weise wird die Vielfalt von gegenwärtiger <strong>Kunst</strong> und<br />
<strong>Kunst</strong>theorie einprägsam vermittelt. Kontinuität und Wechsel der Perspektiven<br />
ermöglichen bei TransArts eine projektorientierte, zeitgemäße und zugleich<br />
zukunftstaugliche künstlerische Ausbildung.<br />
Neben den erwähnten regelmäßigen externen Impulsen wurden eine Reihe<br />
von Kooperationstätigkeiten mit verschiedenen Kulturinstitutionen entfaltet,<br />
zum Beispiel Kulturhauptstadt Linz 2009 oder Kulturhauptstadt Europa<br />
„Ruhr2010“. Die Abteilung TransArts beteiligte sich an Wettbewerben<br />
wie der Skulpturenachse Maissau (Niederösterreich 2010) oder dem bm:vit-<br />
Wettbewerb <strong>für</strong> den Staatspreis E-Mobilität <strong>2011</strong>.<br />
Mit der Eröffnung der Victor Papanek Foundation als Forschungsstätte rund<br />
um den Nachlass von Victor Papanek verfügt die Angewandte nun bald über<br />
eine wissenschaftlich aufgearbeitete Basis <strong>für</strong> das neue Arbeitsfeld Social<br />
Design – Arts as Urban Innovation.<br />
1.4.b)<br />
Wissenschaftliche<br />
Aufarbeitung des<br />
Nachlasses von<br />
Victor Papanek<br />
Im Rahmen eines Forschungsprojekts wird der von der Angewandten<br />
im Rahmen einer bm:wf-Ausschreibung (Uni-Infrastruktur IV) erworbene<br />
Nachlass von Victor Papanek wissenschaftlich aufgearbeitet, damit<br />
dieses Material dem neu errichteten <strong>Wien</strong>er Institut <strong>für</strong> Social Design<br />
und <strong>angewandte</strong> Urbanismusforschung als inhaltliches Fundament zur<br />
Verfügung steht.<br />
Die Eröffnung wurde bereits von zwei kräftigen inhaltlichen Impulsen begleitet:<br />
dem internationalen Kongress “Anti-Design: Prescription for Rebellion?”<br />
und der Ausstellung der Siegerprojekte aus dem Social Design Wettbewerb<br />
zur Verleihung des Victor J. Papanek Social Design Awards, Design<br />
For The Real World REDUX, in Kooperation mit dem Museum of Arts and<br />
Design New York und dem Österreichischen Kulturforum New York.<br />
Nach Fertigstellung des Curriculums <strong>für</strong> das Joint-Master-Studium mit dem<br />
Konservatorium <strong>Wien</strong> Privatuniversität wird im Wintersemester 2013 der<br />
reguläre Betrieb in Lehre und Forschung aufgenommen.<br />
54 Relevante Aktivitäten Entwicklung und Erschließung der Künste / Forschung 55<br />
TransArts<br />
Social Design<br />
2012