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Wissensbilanz 2011 - Universität für angewandte Kunst Wien

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1.1.a)<br />

Impulse zur Schaffung<br />

einer internationalen<br />

peer community<br />

3.5.a)<br />

Lobbying <strong>für</strong> EU-<br />

Programme <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong><br />

und Kultur<br />

Eine „community of artists“ ähnlich der scientific community im<br />

wissenschaftlichen Bereich hat sich bisher nicht gebildet. Damit fehlt<br />

im <strong>Kunst</strong>bereich eine wesentliche Basis <strong>für</strong> das Herstellen eines Vergleichsrahmens,<br />

vor dessen Hintergrund künstlerisches Schaffen bzw.<br />

künstlerische Forschung reflektierend betrachtet werden kann.<br />

International gibt es (z. B. im United Kingdom) Bestrebungen, eine<br />

solche „community of artists“ zu schaffen. Die Angewandte unterstützt<br />

diesen Prozess – z. B. im Rahmen internationaler Netzwerke wie ELIA –<br />

nicht nur, weil damit rein quantitativen und kommerziellen Sichtweisen<br />

auf <strong>Kunst</strong> ein sinnvolles Gegenmodell gegenübergestellt werden könnte,<br />

sondern auch, weil jüngere Entwicklungen in eine Richtung führen,<br />

die einen internationalen Diskurs über Ergebnisse künstlerischen<br />

Schaffens und künstlerischer Forschung notwendiger und produktiver<br />

machen, als dies bislang der Fall war.<br />

Die Angewandte betreibt im Rahmen internationaler Netzwerke (insbesondere<br />

ELIA) gezieltes Lobbying da<strong>für</strong>, dass die Europäische Union<br />

mit Kompetenzen ausgestattet wird, <strong>Kunst</strong> und Kultur zu fördern, ohne<br />

dies jeweils an wirtschaftliche Ausgangsfragen koppeln zu müssen.<br />

Abgesehen von der massiven inhaltlichen Problematik der bestehenden<br />

Situation sind <strong>Kunst</strong>universitäten gegenüber wissenschaftlichen<br />

<strong>Universität</strong>en derzeit deutlich benachteiligt, weil sie nur sehr eingeschränkt<br />

auf europäische Förderprogramme zugreifen können – dem<br />

gilt es, Abhilfe zu schaffen.<br />

Thematischer Schwerpunkt kulturelle Bildung / Education in and through<br />

the Arts and Design Die Angewandte und im Besonderen das Institut <strong>für</strong><br />

<strong>Kunst</strong>wissenschaften, <strong>Kunst</strong>pädagogik und <strong>Kunst</strong>vermittlung (IKK.K) haben<br />

auch <strong>2011</strong> auf verschiedenen Diskurs- und Praxisebenen ihre Expertise<br />

im Feld künstlerischer und kultureller Bildung stark eingebracht:<br />

– im nationalen Feld in Form von Projekten mit Schulen, außeruniversitären<br />

Bildungseinrichtungen, dem Science Center Netzwerk, sozialen und<br />

kunst(design- und architektur-)nahen Institutionen und Organisationen,<br />

mit Wirtschaftsbetrieben, Museen und in verschiedenen Forschungspartnerschaften;<br />

ebenso im Bereich der Weiterbildung, über die Organisation<br />

von themenspezifischen Plattformen und Arbeitsgemeinschaften, in der<br />

bildungspolitischen Diskussion, in offiziellen Thinktanks und im Aufbau<br />

von spezifischen, auf Kontinuität ausgerichteten Forschungsenvironments;<br />

mit Publikationen, Symposien, Ausstellungen und fachadäquaten<br />

Veranstaltungen<br />

– im internationalen Feld durch den Aufbau von Forschungskooperationen<br />

und ein zweimal im Jahr stattfindendes internationales Forschungskolloquium<br />

– abwechsend an der Angewandten, an der Zürcher Hochschule<br />

der Künste und an der <strong>Universität</strong> Oldenburg zu Themen der <strong>Kunst</strong>pädagogik,<br />

der <strong>Kunst</strong>vermittlung bzw einer künstlerisch-partizipativen<br />

und kunstvermittelnden Praxis in außerschulischen Environments; durch<br />

die Beteiligung an Tagungen und internationalen Arbeitsgruppen, durch<br />

Ausstellungsbeteiligungen, durch projektbezogene Kooperationen mit<br />

<strong>Universität</strong>en in europäischen und außereuropäischen Ländern, durch<br />

Publikationen, durch die Einbindung von internationalen ExpertInnen in<br />

Lehre und Forschung vor Ort.<br />

laufend bis 2012<br />

laufend bis 2012<br />

Handlungsebenen<br />

Das Aufbrechen traditioneller Funktionszuschreibungen an <strong>Kunst</strong> und Kultur<br />

angesichts äußerst rascher und komplexer gesellschaftlicher Veränderungen<br />

und Anforderungen (vor allem auf sozialer, politischer, ökonomischer<br />

und technologischer Ebene), sowie die daraus resultierende Neubewertung<br />

kulturell-ästhetischer Bildungsprozesse hinsichtlich ihres Beitrags zum Auf-<br />

und Ausbau der Fähigkeit, emanzipiert und verantwortlich in diesen komplexen<br />

Szenarien zu handeln, beschleunigen Diskussions- und Transformationsprozesse,<br />

Profilschärfungen und Neuorientierungen.<br />

Es wurde und wird an der Angewandten intensiv und kontinuierlich an<br />

Strukturen und Inhalten gearbeitet. Darüber wurden und werden Environments<br />

aufgebaut, in denen Studierende in künstlerischen und künstlerischwissenschaftlichen<br />

Projektarbeiten unter Einbeziehung wissenschaftlicher,<br />

didaktischer und pädagogischer Perspektiven forschend und reflektierend<br />

arbeiten. Damit werden Reflexions-, Kritik- und Vermittlungsfähigkeit im<br />

Bündnis mit künstlerischem Arbeiten als zentrale Entwicklungsebenen ausgewiesen,<br />

um Komplexität zu entfalten und ein entsprechendes Denk- und<br />

Praxisfeld <strong>für</strong> die Entwicklung und Veränderung von Schule zu schaffen.<br />

Dazu braucht es Studienstrukturen, die bewusst offen definiert sind, damit<br />

sie neuen Interessen, aktuellen Schwerpunktsetzungen, brisanten Fragen<br />

und Handlungsweisen aller AkteurInnen Raum sichern. In diesem Sinne<br />

wurden <strong>2011</strong> curriculare Schärfungen vorgenommen und Arbeitsgemeinschaften<br />

ausgebaut, die trotz der großen Studierendenzahlen individuelle<br />

Studienwege und Projektbetreuungen qualitätvoll erhalten. Auffallend ist<br />

die noch immer ansteigende internationale Mobilität der Studierenden, nicht<br />

nur im Feld von Erasmus-Aktivitäten, sondern auch im Bereich von selbständig<br />

aufgebauten künstlerisch-wissenschaftlichen Projektvorhaben an außereuropäischen<br />

<strong>Universität</strong>en und Institutionen.<br />

Angesichts der An- und Herausforderungen <strong>für</strong> künftige <strong>Kunst</strong>pädagogInnen<br />

und <strong>Kunst</strong>vermittlerInnen waren und sind Fragen nach einem integrativen<br />

Modell von Theorie und Praxis bei der Entwicklung der Curricula ebenso<br />

leitend, wie ein Nachdenken darüber, wie also künstlerisches Handeln<br />

an Schulen (oder allgemeiner: in formellen und informellen Bildungsbereichen),<br />

als Lern- und Erfahrungsinhalt und als Motor von Entwicklung eingebracht<br />

werden und wirken kann, und wie dem entsprechend eine Didaktik<br />

von der <strong>Kunst</strong> aus zu entwickeln wäre.<br />

In diesem Zusammenhang wurde <strong>2011</strong> im Dissertationskolloquium, das gemeinsam<br />

mit dem Departement Kulturanalysen und -vermittlung des Institute<br />

for Art Education der Zürcher Hochschule der Künste und dem Institut<br />

<strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> und Visuelle Kultur an der Carl von Ossietzky <strong>Universität</strong> Oldenburg<br />

eingerichtet wurde, konkret zu folgenden auf Vermittlung bezogenen<br />

Forschungsthemen gearbeitet:<br />

– Vermittlung in ethnologischen Museen: postkoloniale Perspektiven<br />

– (De-)Konstruktion von Andersheit in der Vermittlungsarbeit im institutionellen<br />

Kontext am Beispiel von Praxen und Handlungsmöglichkeiten<br />

der <strong>Kunst</strong>vermittlung in den ifa – Galerien des Instituts <strong>für</strong> Auslandsbeziehungen<br />

Studienstrukturen<br />

Dissertationskolloquium<br />

60 Relevante Aktivitäten Entwicklung und Erschließung der Künste / Forschung 61

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