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Wissensbilanz 2011 - Universität für angewandte Kunst Wien

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Vorwort<br />

von Rektor Gerald Bast. Kreatives Handeln als Motor zur Veränderung<br />

Kreativität: Lange Zeit Domäne der <strong>Kunst</strong>, nun auch Qualifikation<br />

und Wettbewerbsfaktor in der Wirtschaft und Hoffnungsträger<br />

der Politik. Wir befinden uns mitten in einem<br />

fundamentalen Gesellschaftswandel, der sich auf alle Lebensbereiche<br />

und Systeme auswirkt. Ein Wandel, der die<br />

Überführung von der kapitalistischen Industriegesellschaft<br />

in die postkapitalistische Wissensgesellschaft begleitet.<br />

Ein Wandel, der sich auch am veränderten Konzept und<br />

Gebrauch von Kreativität beschreiben lässt. <strong>Kunst</strong>, Design,<br />

Mode, Architektur, Film etc. werden zu Wachstumsbranchen<br />

erklärt, KünstlerInnen und <strong>Kunst</strong>schaffende zu Vorbildern<br />

<strong>für</strong> die Umgestaltung der Arbeitsgesellschaft. Unternehmerische<br />

Kreativität entscheidet zunehmend über Zukunftsfähigkeit<br />

und Marktchancen im globalen Wettbewerb um<br />

die Aufmerksamkeit. Kreativität avanciert vom künstlerischen<br />

Mythos zum wirtschaftlichen Imperativ und zum<br />

gesellschaftlichen Lifestyle. Aber ist diese Art von Wandel<br />

überhaupt erstrebenswert?<br />

Es ist eine der herausragenden Aufgaben der <strong>Kunst</strong> und<br />

damit auch aller <strong>Kunst</strong>universitäten, Gesellschaftswandel<br />

mitzugestalten. Blickt man auf den derzeitigen <strong>Kunst</strong>betrieb,<br />

dann ist er weit davon entfernt, Gestaltungs- und Wirkungsmacht<br />

zu entfalten. <strong>Kunst</strong> und Kultur scheinen relativ willkürlich<br />

von Politik und Wirtschaft zu Imagezwecken instrumentalisiert<br />

zu werden. Der dahinterstehende Wertetransfer<br />

verbleibt zumeist auf einer symbolischen und rhetorischen<br />

Ebene. Nur ein verändertes Selbstverständnis und ein klareres<br />

Berufsbild <strong>Kunst</strong>schaffender, das die Enge des geschlossenen,<br />

autark agierenden <strong>Kunst</strong>betriebes verlässt,<br />

kann die Einbindung in gesellschaftliche Gestaltungs- und<br />

Entscheidungsprozesse ermöglichen. Und genau da<strong>für</strong> steht<br />

die <strong>Universität</strong> <strong>für</strong> <strong>angewandte</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>Wien</strong>:<br />

Vorwort 7

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