08.02.2013 Aufrufe

Qualifizierungsplan für Tagespflegepersonen - Bayerisches ...

Qualifizierungsplan für Tagespflegepersonen - Bayerisches ...

Qualifizierungsplan für Tagespflegepersonen - Bayerisches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

c) Kinderschutz (15 Std.)<br />

Das Thema Kinderschutz und Kindeswohlgefährdung<br />

ist in aller Munde, auch in der Kindertagespfl ege.<br />

Der Begriff des Kindeswohls ist ein so genannter<br />

unbestimmter Rechtsbegriff aus dem Familienrecht,<br />

d. h. er ist nicht streng bzw. nicht abschließend<br />

defi niert. Genauso verhält es sich mit dem Begriff<br />

der Kindeswohlgefährdung. Was ist Kindeswohl?<br />

Wo beginnt Kindeswohlgefährdung? Wie kann ich<br />

bei möglichen Gefährdungen des Kindeswohls<br />

schützend tätig werden? Diese und andere Fragen<br />

werden hier behandelt.<br />

Diese Fortbildung sensibilisiert die Teilnehmer/innen<br />

in Hinsicht auf das Beobachten, Beschreiben,<br />

Erkennen und Einschätzen von Gefährdungssituationen<br />

<strong>für</strong> Kinder. Gesetzliche, fachliche und methodische<br />

Grundlagen vermitteln Handlungskompetenz<br />

und Handlungssicherheit <strong>für</strong> die Umsetzung des<br />

Schutzauftrages. Ziel ist es, bereits vorhandenes<br />

Wissen zu refl ektieren und zu ergänzen und sich<br />

mit der eigenen Rolle in diesem Zusammenhang<br />

auseinanderzusetzen. Es ist sinnvoll, die Fachkraft<br />

vom Jugendamt in dieses Fortbildungsmodul mit<br />

einzubeziehen, damit sie als möglicher Ansprechpartner<br />

mit den Teilnehmern/-innen in Kontakt kommt<br />

und als hilfreich erlebt wird. Die Hürde, im Zweifelsfall<br />

jemanden anzusprechen, wird dadurch kleiner.<br />

Die Kursleitung muss darüber hinaus in der Lage<br />

sein, mit möglicher eigener Betroffenheit der Teilnehmer/-innen<br />

qualifi ziert umzugehen. Im Hinblick<br />

auf die Sensibilität des Themas dürfen die fünf<br />

Einheiten nicht einzeln angeboten werden und die<br />

Gruppe sollte während des gesamten Fortbildungsmoduls<br />

konstant bleiben.<br />

Impulsreferate, Übungen, Plenumsgespräche und<br />

Kleingruppenarbeit tragen zur Wissensvermittlung<br />

bei. Es besteht außerdem die Möglichkeit, Fragen<br />

bezüglich Kindeswohlgefährdung anhand von<br />

konkreten Fällen gemeinsam mit den Teilnehmern/innen<br />

und der Kursleitung zu besprechen und<br />

auszuwerten.<br />

Über die Fortbildung kann eine weitere Vernetzung<br />

und unterstützende Zusammenarbeit der Teilnehmer/-innen<br />

erreicht werden.<br />

1. Einheit: Was meint „Kindeswohl“?<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmer/-innen lernen sich kennen und klären<br />

ihre Motivation zur Teilnahme an diesem Kurs. Die<br />

Teilnehmer/-innen setzen sich mit den Begriffen<br />

„Kindeswohl“ und „Kindeswohlgefährdung“ auseinander.<br />

Ein Rahmenmodell zur Gefährdungseinschätzung<br />

wird vorgestellt und kann als Orientie -<br />

r ungshilfe dienen.<br />

Querverbindungen:<br />

• Grundkurs Einheit 3 und 4: Aufgaben, Rechte und<br />

Pfl ichten in der Tagespfl ege<br />

• Grundkurs Einheit 7: Psychologische Grundbedürfnisse<br />

von Kindern<br />

Inhalte:<br />

Kinderschutz (15 Std.)<br />

• Kennzeichen und Defi nitionsmerkmale von<br />

Kindes wohlgefährdung<br />

• Risikofaktoren <strong>für</strong> Gefährdungssituationen<br />

• Formen von Gewalt gegen Kinder (körperliche,<br />

seelische und sexualisierte Gewalt, Partnergewalt)<br />

und Vernachlässigung von Kindern<br />

• Rahmenmodell zur Gefährdungseinschätzung<br />

Leitfragen:<br />

• Was ist Kindeswohlgefährdung?<br />

• Wo beginnt Kindeswohlgefährdung?<br />

• Was sind gewichtige Anhaltspunkte <strong>für</strong> die Gefährdung<br />

des Kindeswohls?<br />

• Was ist eine Gefährdungssituation?<br />

• Was ist Gewalt? Was sind Anzeichen von Gewalt?<br />

Wo fängt Gewalt an?<br />

• Wie zeigt sich Vernachlässigung bei Kindern?<br />

• Welche Risikosituationen kenne ich?<br />

• Welche Orientierungshilfen sind mir bekannt und<br />

wie kann ich sie mir zunutze machen?<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!