Qualifizierungsplan für Tagespflegepersonen - Bayerisches ...
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Zusatzqualifi kation Integration<br />
Einführung (6 Std.)<br />
6. Zusatzqualifi kation Integration<br />
Tagespfl egepersonen, die Kinder aus anderen<br />
Sprach- und Kulturkreisen betreuen, brauchen<br />
spezifi sches Wissen und besondere Kompetenzen,<br />
um ihrer Aufgabe gut gerecht werden zu können.<br />
Sie sollen aufbauend auf die Qualifi kation zur<br />
Tagespfl ege person zusätzlich fortgebildet werden.<br />
Der Kurs besteht aus 45 Unterrichtseinheiten,<br />
aufgeteilt in eine Kurseinführung (6 Std.), einen<br />
Block „Interkulturelle Kompetenz“ mit 15 Unterrichtseinheiten<br />
und einen Block „Sprachförderung“<br />
mit 24 Unterrichtseinheiten. Er passt ins Gesamtkonzept<br />
der Qualifi zierung von Tagesbetreuungspersonen.<br />
Die einzelnen Einheiten, vor allem der<br />
erste Block zum Thema „Interkulturelle Kompetenz“<br />
eignen sich auch, um den Qualifi zierungsumfang<br />
<strong>für</strong> Tagesbetreuungspersonen zu erhöhen<br />
oder einzelne Fortbildungsabende zu gestalten.<br />
a) Einführung (6 Std.)<br />
Die spezielle Situation der Tagespfl ege im Rahmen<br />
der Integrationskurse<br />
Ziele:<br />
Die Teilnehmer/-innen haben die besondere Situation<br />
der abgebenden Mütter im Blick und können<br />
darauf eingehen. Sie haben Konzepte, wie sie im<br />
Sinne von Vertrauensbildung ihre Arbeit den<br />
Müttern gegenüber darstellen und fassen eventuelle<br />
Vorbehalte nicht persönlich auf. Sie können<br />
verschiedene Verständigungsquellen nutzen (sich<br />
auf mögliche Verständigungsschwierigkeiten<br />
einstellen.)<br />
Querverbindungen:<br />
• Tagespfl ege aus der Sicht der Eltern (Grundkurs)<br />
• Mit den Eltern im Gespräch<br />
• Kommunikation<br />
• Interkulturelle Verständigung<br />
Inhalte:<br />
• Hintergründe und gesetzliche Grundlagen der<br />
Integrationskurse<br />
• Akzeptanz der Sprachkurse und des Betreuungsangebots<br />
• Mögliche (kulturell bedingte) Hintergründe und<br />
Gefühle bei den betroffenen Familien<br />
• Rolle von Netzwerken und Ansprechpartnern vor<br />
Ort, um mit den Eltern in Kontakt zu kommen<br />
und eine Vertrauensbasis zu schaffen<br />
• Unterstützung durch und Zusammenarbeit mit<br />
dem Veranstalter der Integrationskurse.<br />
Leitfragen:<br />
Phantasieübung:<br />
• Wie ginge es mir, wenn ich in einem Land, dessen<br />
Sprache und Kultur ich nicht kenne, mein Kind in<br />
die Hände einheimischer Frauen geben müsste,<br />
um die fremde Sprache zu lernen?<br />
• Welche Möglichkeiten könnte ich nutzen, um<br />
sicherzugehen, dass auf die Eigenheiten und Vorlieben<br />
meines Kindes eingegangen wird?<br />
•<br />
Wie könnte ich sicherstellen, dass meine Werte<br />
bei der Betreuung des Kindes berücksichtigt werden<br />
(z. B. nicht schlagen, liebevoll auf das Kind eingehen,<br />
es kann essen, wenn es hungrig ist …)<br />
• Wie könnte ich meinem Kind erklären, warum ich<br />
es abgebe?<br />
• Welche Möglichkeiten gibt es, ohne Sprache mit<br />
den Eltern in Kontakt zu kommen und eine vertrauensvolle<br />
Beziehung zu ermöglichen?<br />
• Welche Netzwerke und Ansprechpartner (Community,<br />
Dolmetscher) gibt es in meiner Nähe, die<br />
ich zur Verständigung mit den Eltern hinzuziehen<br />
könnte?<br />
• Können Sprachsituationen aus dem Pfl egealltag<br />
(z. B. Holen und Bringen, Kinderlieder, Reime<br />
usw.) im Sprachkurs Thema sein? – Bin ich dazu<br />
mit den Lehrern in Kontakt?<br />
• Wie bin ich darüber hinaus mit dem Veranstalter<br />
der Kurse in Kontakt?<br />
Sonstiges:<br />
Elfert, M./Rabkin G.: Gemeinsam in der Sprache<br />
baden: Family Literacy<br />
Internationale Konzepte zur familienorientierten<br />
Schriftsprachförderung, Stuttgart 2007