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Qualifizierungsplan für Tagespflegepersonen - Bayerisches ...

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38<br />

Zusatzqualifi kation Integration<br />

Einführung (6 Std.)<br />

6. Zusatzqualifi kation Integration<br />

Tagespfl egepersonen, die Kinder aus anderen<br />

Sprach- und Kulturkreisen betreuen, brauchen<br />

spezifi sches Wissen und besondere Kompetenzen,<br />

um ihrer Aufgabe gut gerecht werden zu können.<br />

Sie sollen aufbauend auf die Qualifi kation zur<br />

Tagespfl ege person zusätzlich fortgebildet werden.<br />

Der Kurs besteht aus 45 Unterrichtseinheiten,<br />

aufgeteilt in eine Kurseinführung (6 Std.), einen<br />

Block „Interkulturelle Kompetenz“ mit 15 Unterrichtseinheiten<br />

und einen Block „Sprachförderung“<br />

mit 24 Unterrichtseinheiten. Er passt ins Gesamtkonzept<br />

der Qualifi zierung von Tagesbetreuungspersonen.<br />

Die einzelnen Einheiten, vor allem der<br />

erste Block zum Thema „Interkulturelle Kompetenz“<br />

eignen sich auch, um den Qualifi zierungsumfang<br />

<strong>für</strong> Tagesbetreuungspersonen zu erhöhen<br />

oder einzelne Fortbildungsabende zu gestalten.<br />

a) Einführung (6 Std.)<br />

Die spezielle Situation der Tagespfl ege im Rahmen<br />

der Integrationskurse<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmer/-innen haben die besondere Situation<br />

der abgebenden Mütter im Blick und können<br />

darauf eingehen. Sie haben Konzepte, wie sie im<br />

Sinne von Vertrauensbildung ihre Arbeit den<br />

Müttern gegenüber darstellen und fassen eventuelle<br />

Vorbehalte nicht persönlich auf. Sie können<br />

verschiedene Verständigungsquellen nutzen (sich<br />

auf mögliche Verständigungsschwierigkeiten<br />

einstellen.)<br />

Querverbindungen:<br />

• Tagespfl ege aus der Sicht der Eltern (Grundkurs)<br />

• Mit den Eltern im Gespräch<br />

• Kommunikation<br />

• Interkulturelle Verständigung<br />

Inhalte:<br />

• Hintergründe und gesetzliche Grundlagen der<br />

Integrationskurse<br />

• Akzeptanz der Sprachkurse und des Betreuungsangebots<br />

• Mögliche (kulturell bedingte) Hintergründe und<br />

Gefühle bei den betroffenen Familien<br />

• Rolle von Netzwerken und Ansprechpartnern vor<br />

Ort, um mit den Eltern in Kontakt zu kommen<br />

und eine Vertrauensbasis zu schaffen<br />

• Unterstützung durch und Zusammenarbeit mit<br />

dem Veranstalter der Integrationskurse.<br />

Leitfragen:<br />

Phantasieübung:<br />

• Wie ginge es mir, wenn ich in einem Land, dessen<br />

Sprache und Kultur ich nicht kenne, mein Kind in<br />

die Hände einheimischer Frauen geben müsste,<br />

um die fremde Sprache zu lernen?<br />

• Welche Möglichkeiten könnte ich nutzen, um<br />

sicherzugehen, dass auf die Eigenheiten und Vorlieben<br />

meines Kindes eingegangen wird?<br />

•<br />

Wie könnte ich sicherstellen, dass meine Werte<br />

bei der Betreuung des Kindes berücksichtigt werden<br />

(z. B. nicht schlagen, liebevoll auf das Kind eingehen,<br />

es kann essen, wenn es hungrig ist …)<br />

• Wie könnte ich meinem Kind erklären, warum ich<br />

es abgebe?<br />

• Welche Möglichkeiten gibt es, ohne Sprache mit<br />

den Eltern in Kontakt zu kommen und eine vertrauensvolle<br />

Beziehung zu ermöglichen?<br />

• Welche Netzwerke und Ansprechpartner (Community,<br />

Dolmetscher) gibt es in meiner Nähe, die<br />

ich zur Verständigung mit den Eltern hinzuziehen<br />

könnte?<br />

• Können Sprachsituationen aus dem Pfl egealltag<br />

(z. B. Holen und Bringen, Kinderlieder, Reime<br />

usw.) im Sprachkurs Thema sein? – Bin ich dazu<br />

mit den Lehrern in Kontakt?<br />

• Wie bin ich darüber hinaus mit dem Veranstalter<br />

der Kurse in Kontakt?<br />

Sonstiges:<br />

Elfert, M./Rabkin G.: Gemeinsam in der Sprache<br />

baden: Family Literacy<br />

Internationale Konzepte zur familienorientierten<br />

Schriftsprachförderung, Stuttgart 2007

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