Qualifizierungsplan für Tagespflegepersonen - Bayerisches ...
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Theoretischer Input siehe Anhang<br />
IFP Elternbrief: Wie lernt mein Kind zwei Sprachen<br />
(in 16 Sprachen) unter:<br />
www.ifp.bayern.de/materialien/elternbriefe.html<br />
Elternbriefe des Arbeitskreises Neue Erziehung Nr.<br />
2, 4, 6<br />
3. Einheit: Refl ektion des eigenen<br />
Sprachverhaltens<br />
Ziele:<br />
• Die Teilnehmer/-innen haben sich mit ihrem eigenen<br />
Sprachverhalten auseinandergesetzt.<br />
• Die Teilnehmer/-innen sind <strong>für</strong> ihre eigene<br />
Sprachbiographie sensibilisiert.<br />
•<br />
Sie haben ihre Haltung zu Fremdsprachen,<br />
Dialekt und Sprachenlernen refl ektiert.<br />
• Sie wissen um die Auswirkung ihrer Haltung<br />
auf ihr Verhalten den Kindern und deren Eltern<br />
gegenüber.<br />
Inhalte:<br />
Angeleitete Refl exion und Austausch zu Themen wie<br />
• Sprachbiographie,<br />
• Literacy-Erfahrung,<br />
• eigenes Sprachverhalten,<br />
• Erfahrung mit Dialekt und Fremdsprachen,<br />
• Erfahrung mit Sprachenlernen<br />
Methodische Hinweise:<br />
Biographisches Lernen heißt bewusste Auseinandersetzung<br />
mit der eigenen Lebensgeschichte.<br />
Diese Refl ektion bezieht sich auf das eigene<br />
Sprachverhalten, die Aneignung von Sprache und<br />
die verschiedenen Faktoren, die den Sprachlernprozess<br />
beeinfl usst haben:<br />
• Andere Menschen, Eltern, Geschwister, andere<br />
Angehörige, Personen aus der näheren und weiteren<br />
Umgebung.<br />
• Persönliche Ereignisse, Lebenserfahrungen,<br />
Krisen, Umzug ...<br />
• Institutionen<br />
• Literatur<br />
• Kulturelle Erfahrungen<br />
• Orte, Wohnorte – oder Gegenden, Ferienorte<br />
Das Verstehen der eigenen Sprachbiographie und<br />
die Erfahrung der unterschiedlichen Biographien in<br />
der Gruppe kann zu einer besseren Akzeptanz der<br />
eigenen Sprachgeschichte und der jeweiligen<br />
Sprachgeschichten der Tageskinder und deren<br />
Eltern führen.<br />
In der Anfangsphase einer Lerngruppe eignet sich<br />
biographisches Lernen besonders zum gegenseitigen<br />
Kennenlernen und zur Entwicklung eines<br />
„Gruppengefühls“.<br />
Anfangs werden einige vom Kursleiter formulierte<br />
Leitfragen zu verschiedenen Aspekten des Themas<br />
von den TN in Einzelarbeit schriftlich beantwortet.<br />
Die Teilnehmer/-innen erzählen danach in Untergruppen<br />
(max. vier Teilnehmer/-innen) ihre Sprachgeschichte.<br />
Jeder Teilnehmer bekommt dabei von<br />
der Untergruppe die uneingeschränkte Aufmerksamkeit<br />
und soll nicht unterbrochen werden<br />
(Identifi kationen, Interpretationen und Konfrontationen<br />
sind nicht erlaubt). Informationsfragen sind<br />
möglich. Im Anschluss an die Präsentation geben<br />
die anderen Gruppenmitglieder Rückmeldung.<br />
Jedes Gruppenmitglied kann reihum auf diese<br />
Weise seine Geschichte präsentieren und bekommt<br />
Rückmeldung.<br />
In einem nächsten Schritt werden – noch in der<br />
Untergruppe – Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />
herausgearbeitet. Anschließend tauschen sich die<br />
Teilnehmer/-innen im Plenum über Erfahrungen<br />
und Einsichten aus der biographischen Arbeit aus.<br />
Für die Plenumsrunde ist genügend Zeit einzuplanen,<br />
um eine Verbindung zu den anderen Kurseinheiten<br />
und zum Arbeitsalltag herzustellen.<br />
Leitfragen <strong>für</strong>s Plenum:<br />
Welche Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede<br />
gab es?<br />
Was habe ich in Bezug auf mein eigenes Sprachverhalten<br />
gelernt?<br />
Welche Einzelheiten aus meiner eigenen Erzählung<br />
und aus den Geschichten der anderen sind <strong>für</strong><br />
mich bedeutsam?<br />
Welche Sprachgeschichten könnten die von mir<br />
betreuten Kinder haben? Welche Erfahrungen<br />
vermute ich bei deren Eltern?<br />
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