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Qualifizierungsplan für Tagespflegepersonen - Bayerisches ...

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) Interkulturelle Kompetenz (15 Std.)<br />

Kulturelle, religiöse oder soziale Konzepte und<br />

Werte vorstellungen bestimmen die menschliche<br />

Sozialisation und werden auf der Basis des Zusammenlebens<br />

immer wieder neu verhandelt und<br />

modifi ziert. Diese Vorstellungen führen zu unterschiedlichen<br />

Denkweisen, Verhaltensmustern und<br />

Kommunikationsstilen, die in gesellschaftlichen,<br />

familiären oder persönlichen Formen (Strukturen)<br />

zum Ausdruck kommen. Im Zusammenleben in<br />

einer multikulturellen Gesellschaft wie in Deutschland<br />

können diese Unterschiede zu Missverständnissen,<br />

Vorurteilen und Diskriminierung führen. Die<br />

Wertschätzung des Anderen und die Bereitschaft<br />

zur (interkulturellen) Verständigung sind – vor<br />

allem vor dem Hintergrund von Globalisierung und<br />

Migration – wichtige Voraussetzungen, um die<br />

Teilhabe aller Mitglieder der Gesellschaft an allen<br />

gesellschaftlichen Einrichtungen zu gewährleisten.<br />

Dies muss zum einen durch eine Sensibilisierung<br />

der breiten Gesellschaft als auch durch gezielte<br />

Qualifi zierungs- und Fortbildungsmaßnahmen in<br />

den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern und -bereichen<br />

unterstützt werden. So erfordert gerade auch<br />

die Aufgabe der Tagespfl egepersonen die Stärkung<br />

von interkultureller Kompetenz. Das vorliegende<br />

Fortbildungskonzept zielt durch Sensibilisierung <strong>für</strong><br />

die vielkulturelle Realität darauf ab. Die eigene<br />

kulturelle Prägung erkennen und die andere zuzulassen<br />

und auszuhalten, Verständnis zu entwickeln<br />

und sich auch in der Unterschiedlichkeit sicher und<br />

geschützt zu fühlen, ist dabei unabdingbar.<br />

Ziele der gesamten Fortbildung sind<br />

• Refl exion der eigenen Sozialisation der Tagespfl<br />

egepersonen<br />

• Erhöhung des Bewusstseins <strong>für</strong> kulturelle Vielfalt<br />

• Entwicklung von Verständnis und Toleranz <strong>für</strong> die<br />

vielkulturelle Gesellschaft unter Berücksichtigung<br />

der eigenen kulturellen Verwurzelung<br />

• Sicherheit im Umgang mit Kindern und Eltern<br />

aus anderen Kulturen<br />

• Umsetzung der theoretischen Grundlagen in die<br />

Praxis der Kindertagespfl ege<br />

• Stärkung der interkulturellen Handlungskompetenz<br />

Der Aufbau der Fortbildung gliedert sich in fünf<br />

Module, die aufeinander abgestimmt und miteinander<br />

verbunden sind. Insgesamt umfasst die Fortbildung<br />

15 Einheiten (à 45 Minuten), d.h. jedes Modul besteht<br />

aus drei Einheiten. Im Sinne einer intensiven und<br />

erfolgversprechenden Erfahrung <strong>für</strong> die Teilnehmenden<br />

sollten die Module – wenn möglich – in<br />

einem zweitägigen Blockseminar oder in zwei eintägigen<br />

Seminaren durchgeführt werden. Die Einheiten<br />

sind aber so aufgebaut, dass sie auch separat<br />

durchgeführt werden können. Der Bezug zur Praxis<br />

und die Bearbeitung von persönlichen Erfahrungen<br />

und Beispielen sind Bestandteil der Module und<br />

werden als Transferleistung mit einbezogen.<br />

1. Einheit: Kultur und Identität – was<br />

heißt „meine Kultur“?<br />

In diesem Modul werden die Grundlagen zur<br />

interkulturellen Verständigung gelegt und die<br />

Bedeutung eines erweiterten Kulturbegriffs erfahren.<br />

Ziele:<br />

• Die Teilnehmer/-innen lernen sich unter kulturellen<br />

Aspekten kennen<br />

• Die Teilnehmer/-innen sind über Aufbau und<br />

Ablauf der Module informiert<br />

• Die Teilnehmer/-innen haben ein Verständnis <strong>für</strong><br />

den erweiterten Kulturbegriff<br />

• Die Teilnehmer/-innen sind sich ihrer eigenen<br />

(kulturellen) Sozialisation bewusst<br />

Inhalte:<br />

•<br />

Einstieg in das Thema über Aspekte der eigenen<br />

Identität (z. B. der eigene Name). Querverbindungen<br />

zu Kultur, Religion, Werte, Identität und Kommunikation<br />

werden hergestellt<br />

• Defi nition von Kultur: Auseinandersetzung mit<br />

dem Kulturbegriff<br />

• Vor- und Nachteile von Kulturstandards: Normen<br />

als Orientierungshilfen<br />

• Interkulturelle Verständigung und Interkulturelle<br />

Sensibilisierung<br />

•<br />

Interkulturelle Kompetenz (15 Std.)<br />

Auseinandersetzung mit der eigenen „Kulturbrille“<br />

• Auseinandersetzung mit Lebensbereichen, die<br />

mir wichtig sind<br />

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